Weil der FC Basel in Marbella Tor an Tor mit dem Hamburger SV trainiert, war klar, wer am ersten Tag im Focus stand: Der vom HSV umworbene Granit Xhaka. Für den FCB steht fest: In dieser Transferperiode geht nichts.
Nach einer Woche Sonnenschein vom blauen Himmel des spanischen Südens trübte sich das Wetter am Dienstag, dem ersten vollen Trainingstag des FC Basel, ein. Die Temperaturen sind jedoch, wie telefonisch berichtet wird, immer noch höher als im auch schon fast frühlingshaften Basel. Auf den perfekt gepflegten Plätzen des Marbella Football Center, wo der FCB schon vor Jahresfrist weilte, trafen die Basler auf alte Bekannte: den Hamburger SV mit Mladen Petric, den Assistenztrainern Patrick Rahmen und Nikola Vidovic – und auf Thorsten Fink.
Der im Oktober Knall auf Fall in die Hansestadt abgewanderte Ex-Trainer des FCB sprach allerdings nur kurz mit FCB-Sportkoordinator Georg Heitz, dann machte er sich mit der Mannschaft auf den Weg zurück zum Hotel – während Rahmen und Vidovic noch warteten, ehe die Basler ihre Trainingseinheit (mit dem neuen Co-Trainer Markus Hoffmann und dem FCB-Junior Darko Jevtic) beendet hatten. Herzlich war die Begrüssung, und bis Mittwoch, dem letzten Trainingstag der Norddeutschen in Marbella, bleibt noch Gelegenheit für Fink, um Hallo zu sagen.
Veranwortung des FCB
Dass Fink die Gelegenheit wahrnehmen wird, das Werben um Granit Xhaka im Trainingslager zu untermauern, glaubt Georg Heitz nicht: «Thorsten Fink ist intelligent genug, sich nicht mit Granit hier in Marbella zu treffen.» Ohnehin erteilt der Sportkoordinator des FCB den Hamburger Avancen für den Augenblick eine klare Absage: «Für uns kommt ein Wechsel im Winter nicht in Frage.» Der FCB habe eine Verantwortung seinen Fans gegenüber, man stehe vor den Achtelfinals in der Champions League.
Im kurzen Gespräch mit Heitz hat Fink am Dienstag sein «grosses Interesse» an Xhaka bekräftigt (Heitz: «Ich bin ihm deswegen nicht böse»), und durch die Verletzung des Mittelfeldspielers Gökhan Töre könnten die Hamburger noch einmal unter Handlungsdruck geraten. Der 19-jährige türkische Nationalspieler muss am Meniskus operiert werden. «Aber», sagt Heitz, «wir können nicht auf die Hamburger Befindlichkeiten Rücksicht nehmen.»
Vogel: «Wer sagt denn HSV?»
Ins selbe Horn stösst Heiko Vogel: «Wir planen mit Granit Xhaka bis Saisonende. Er konzentriert sich auf Fussball, und Transfergeschichten sind part of the game.» Der FCB-Chefcoach ist «sehr zufrieden» mit Xhakas Entwicklung, sagt jedoch auch: «Es könnte durchaus möglich sein, dass er den FC Basel im Sommer verlässt. Aber wer sagt denn, dass er zum HSV wechselt?» Und Heitz ergänzt: «Es gibt auch andere Clubs, die sich momentan mit konkreten Angeboten für Granit interessieren.»
Die umgerechnet 8,5 Millionen Franken Ablöse, die der HSV in den Raum gestellt hat, sind dem FC Basel eindeutig zu wenig. Dass der FC Basel bei einem entsprechend höheren Angebot noch schwach werden könnte, will Heitz aus generellen Erwägungen nicht ausschliessen: «Bei jedem Spieler gibt es eine finanzielle Schmerzgrenze, aber in dieser Saison sind wir durch die Champions-League-Gelder nicht besonders unter Druck.»
Schürpf in Aarau, Taulant Xhaka wartet
Nicht mehr zum Kader zählt Pascal Schürpf. Der 22-Jährige wird für 18 Monate zum FC Aarau ausgeliehen und hat bereits das Training beim Tabellendritten der Challenge League aufgenommen. Nach dem FC Concordia (2008/09) und dem FC Lugano (2010/11) ist Aarau bereits Schürpfs dritte Ausleihstation. Die Reise mit dem FCB nach Spanien mitgemacht hat Taulant Xhaka. In seinem Fall wartet der FCB noch darauf, dass die Grasshoppers den Modalitäten eines ebenfalls auf 18 Monate angelegten Leihvertrags zustimmen.
Nach zwei weiteren Trainingstagen wird der FCB am Donnerstag (16.00 Uhr, Marbella Football Center) sein erstes von drei Testspielen bestreiten. Gegner wird der NEC Nijmegen sein, der in der Eredivisie kurz vor den Abstiegsplätzen überwintert.
Was den FCB am Dienstagabend nach Malaga zog, dazu gibt es mehr auf der Webseite des FC Basel.