Vor dem prestigeträchtigen Treffen mit dem deutschen Rekordmeister FC Bayern München (16.30 Uhr) bringt der FC Basel vier Spieler, die er im Frühjahr nicht benötigt, anderweitig unter. Mehr als 23‘000 Tickets sind für den Freundschaftskick verkauft.
Es wird ein Schaulaufen im St.-Jakob-Park werden, wenn der FC Basel heute, Samstag, den FC Bayern München empfängt. Für die Münchner, in der Bundesliga als souveräner Tabellenführer auf Meisterschaftskurs, stehen eine Woche vor Wiederaufnahme des Punktspielbetriebs bereits wieder unter Strom.
25 Spieler wird die Reisegruppe umfassen, mit der sich der FC Basel am Montag in ein zwölftägiges Trainingslager nach Estepona in Südspanien aufmachen wird. Dabei ist auch Mohamed El Nenny. Der 20-jährige Defensivspieler, Nationalmannschaftskollege von Mohamed Salah, schaut auf ein Jahr ohne Spielpraxis zurück, seit in Ägypten nach dem Drama von Port Said der Spielbetrieb ruht. «Was wir von ihm gesehen haben, hat uns beeindruckt», sagt FCB-Trainer Murat Yakin. Das kann El Nenny nun in den andalusischen Trainingstagen untermauern. Mit der Nationalmannschaft (ohne Salah) kassierte El Nenny am Donnerstag gegen Africa-Cup-Teilnehmer Ghana mit 0:3 die höchste Niederlage der gemeinsamen Länderspielgeschichte. (cok)
Bayern-Trainer Jupp Heynckes, mit seinem Team am Mittwoch aus dem 25 Grad wärmeren Katar nach München zurückgekehrt, dürfte weitestgehend seine Wunschformation für das Heimspiel gegen die Spvgg Greuther Fürth in Basel aufs Feld schicken – und vielleicht auch Heimkehrer Xherdan Shaqiri. Und auf Seite des FC Basel hat Trainer Murat Yakin angekündigt, dass er sämtliche Spieler einsetzen will. Das Publikum darf also nicht nur auf das Münchner Starensemble gespannt sein, sondern auch auf die drei neuen FCB-Akteure Raúl Bobadilla, Serey Die und Endogan Adili.
Vier Spieler werden nicht mehr dabei sein. Kwang Ryong Pak (20), das wurde am Freitag vereinbart, wird bis Saisonende an die AC Bellinzona ausgeliehen. Ausserdem werden Pascal Schürpf (23) und Simon Grether (20) die Tessiner ins Trainingslager begleiten. Das ist das Ergebnis eines Gesprächs von FCB-Sportchef Georg Heitz, Murat Yakin und Hakan Yakin, den seinen Bruder als «Sportchef, Botschafter oder was auch immer» bezeichnet.
Murat und Hakan Yakin an einem Verhandlungstisch
Noch ist Hakan Yakin bei der ACB aktiv, bereitet jedoch die Zeit nach seiner Karriere vor. «Es war interessant, mit Hakan in dieser Funktion am Tisch zu sitzen», erzählt Murat Yakin. Bei den Tessinern, in der Challenge League ein Aufstiegsanwärter, hat Martin Andermatt, im Sommer freigestellt, kurz vor dem Jahreswechsel wieder die Cheftrainerposition übergenommen.
In Vaduz im Testtraining weilt ausserdem Stjepan Vuleta (19); auch er bei einem alten Bekannten von Murat Yakin: Giorgio Contini, bis Ende August Co-Trainer Yakins in Luzern. Für alle vier Nachwuchsspieler gilt: Der Frühling verspricht keine Spielpraxis beim FCB; sie kamen in der ersten Saisonhälfte nur zu sehr wenig oder gar keinen Einsatzminuten.
Der konzentriert seine Kräfte, und Yakin freut sich über die Kaderbegradigung: «Ich habe auf jeder Position zwei gleichwertige Spieler.» Verletzte Akteure hat er derzeit keine, einzig Darko Jevtic hinkt mit anhaltenden Schulterproblemen hinterher und Marco Streller hat gerade erst einen Menikuseingriff hinter sich gebracht.
«Das Resultat ist nicht wichtig»
Grundsätzlich kündigt Yakin an, dass er in der von ihm als 4-3-3 bezeichneten Grundordnung Bobadilla auf dem linken Flügel sieht und Valentin Stocker wie schon im Herbst im zentralen Mittelfeld.
Für das freundschaftliche Kräftemessen gegen «eine der weltbesten Mannschaften» (FCB-Präsident Bernhard Heusler) sieht Yakin seine Mannschaft auch nach wenigen Trainingseinheiten gewappnet: «Wir werden bereit sein und wollen den Zuschauern etwas bieten.» Er meint aber auch: «Das Resultat ist für mich, ehrlich gesagt, nicht wichtig.»
Der Gegner, der zu Wochenbeginn mit einem 5:0-Testspielsieg gegen Schalke 04 ein Ausrufezeichen gesetzt hat, und eine erwartungsfrohe Kulisse im Joggeli werden dafür sorgen, dass das Ergebnis nicht ganz aus den Augen gerät. Die Bandbreite gegen die Bayern ist, das weiss man seit Jahresfrist, gross: vom legendären 1:0 in der Champions League bis zum 0:7 im Achtelfinal-Rückspiel.
Sa, 12. Januar, 16.30 Uhr, St.-Jakob-Park: FCB-Bayern München
Mo, 14. Januar: Abreise ins Trainingslager in Estepona/Spanien
Fr, 18. Januar, 16.30 Uhr: Testspiel in Marbella gegen Steaua Bukarest (*)
Mo, 21. Januar, 16.30 Uhr: Testspiel in Marbella gegen Ferencvaros Budapest (*)
Mi, 23. Januar, 16.30 Uhr: Testspiel in Marbella gegen Dinamo Kiew (*)
Fr, 25. Januar: Rückreise vom Trainingslager
Mi, 30. Januar, 15.00 Uhr, Rheinstadion: FC Vaduz–FCB
Sa, 2. Februar, 14.30 Uhr, Rankhof: FCB–FC Biel
Mi, 6. Februar, 15.00 Uhr, Rankhof: FCB–AC Bellinzona
So, 10. Februar, 16.00 Uhr, St.-Jakob-Park: FCB-FC Sion (Super League)
* provisorisch