FCB im Hitzetest: Taucher, Leidende und ein verschollener Drilling

Yann Sommer hielt den Punkt in Zürich fest in einem Spiel, das unter Hitze und frühem Saisonstadium und damit einhergehenden Eingewöhnungsschwierigkeiten litt. Immerhin: Fabian Schär trifft schon wieder und Valentin Stocker hat bereits drei Assists.

Zuerich, 21.3.2013. Sport, Fussball, Super League 2013/2014. Grasshopper Club Zuerich - FC Basel. Penalty(?)-Szene: Anatole (GC, li) gegen Torhueter Yann Sommer. Copyright by: foto-net / Pius Koller (Bild: foto-net/Pius Koller)

Yann Sommer hielt den Punkt in Zürich fest in einem Spiel, das unter Hitze und frühem Saisonstadium und damit einhergehenden Eingewöhnungsschwierigkeiten litt. Immerhin: Fabian Schär trifft schon wieder und Valentin Stocker hat bereits drei Assists.

Yann Sommer | 6
Machte, was man an einem heissen Sommertag wie diesem halt so macht, um sich abzukühlen: Tauchte immer mal wieder ab und rettete damit dem FCB einen Punkt. Besonders erwähnenswert sein Hechtsprung gegen Ben Khalifas Schuss in der Startphase und jener Einsatz, der zu Schiedsrichter Bieris Vorwärts-Rückwärts-Penalty-Pfiff führte.

Philipp Degen | 4
Wäre er nicht in der ersten Halbzeit immerhin zweimal in den GC-Strafraum gestürmt, hätte die Vermutung aufkommen können, auf dem Feld stehe der bislang verschollene Degen-Drilling, der alle defensiven Gene der Familie mitbekommen hat. So unstürmisch wie selten, was sicher dem Wetter geschuldet war – und wahrscheinlich auch den Weisungen des Trainers.

Fabian Schär | 5
Ein Mann, der einem Team helfen kann, wenn es sich mal nicht so viele Torchancen herauspielt. Erzielte das Basler Tor des Nachmittags nach einer Ecke mustergültig per Kopf – und war dazu meist der Mann, der den ersten offensiven Pass schlug. Meist war der hoch, lang und diagonal. Sein bestes Zuspiel aber war ein überraschender Flachpass mitten durch die GC-Reihen hindurch, Bobadilla in den Lauf gelegt.

Aleksandar Dragovic | 4
Dürfte nach all den Transfergeschichten, die sich um ihn ranken, einen ziemlich vollen Kopf haben, spielte allerdings nur einmal so, als ob er die Orientierung verloren hätte: Als er GC-Stürmer Ngamukol mit einem kurzen Rückpass alleine auf Sommer los schickte. In der Pressezone fast noch schneller als auf dem Platz.

Behrang Safari | 3,5
Ist offensichtlich (oder hoffentlich?) noch nicht 100 Prozent fit. Wirkte gegen GC-Flügel Gashi und den stets vorwärts strebenden Aussenverteidiger Lang zudem immer mal wieder falsch postiert. Rückte auch vor dem Zürcher 1:1 zu weit in die Mitte und konnte deswegen Hajrovics Traumtor nur mit anerkennendem Blick begleiten.

Mohamed Salah | 3
Hat sich nach langem Zieren offenbar entschlossen, ab 40 Grad Rasentemperatur doch mit kurzen Ärmeln aufzulaufen. Wirkte mitten im islamischen Fastenmonat Ramadan allerdings trotz ägypten-ähnlichen Temperaturen eher unterkühlt. Erhielt kaum Bälle und wusste mit den wenigen, die ihm zugespielt wurden, herzlich wenig anzufangen.

Mohamed Elneny | 4
Musste, kaum dass das Spiel Fahrt aufgenommen hatte, auch schon wieder vom Feld. Verletzte sich in einem Zweikampf an der Schulter, ohne dass dem GC-Spieler dabei böse Absicht unterstellt werden kann. Wurde sofort ins Spital gebracht – Resultat der Untersuchung offen.

Fabian Frei | 4
Schien unter der sengenden Sonne zu leiden, sprach deswegen nach dem Schlusspfiff von einem der «schwierigsten Spiele» seiner Karriere und darf also aus den Addresslisten aller Veranstalter von Wüstenreisen gestrichen werden.

Valentin Stocker | 4
Hat erst 187 Minuten in den Beinen und bereits wieder drei Assists auf dem Konto – diesmal trat er den Eckball zum 1:0 zur Mitte. Konnte in einer von den Temperaturen geprägten Partie sein gewohnt einsatzfreudiges Spiel nicht aufziehen. Ein schöner Angriff noch in Hälfte zwei, als er mit Streller zusammenb Bobadilla eine Chance eröffnete – das war’s schon fast an offensiven Aktionen.

Raul Bobadilla | 3,5
Erhielt nach dem Spiel von seinem Trainer jenes Lob ausgesprochen, das nur dem erfolglosen Stürmer gewidmet wird: «Immerhin kommt er zu Chancen.» Wählte in Halbzeit eins den Flankenschuss an Freund (Streller), Feind (Bürki) und Tor vorbei, scheiterte in Hälfte zwei zweimal alleine vor dem GC-Goalie und machte insgesamt keine Werbung für den Zwei-Mann-Sturm.

Marco Streller | 3,5
Konnte nach dem Spiel nicht einmal von sich behaupten, zu Chancen gekommen zu sein. Spielte in seiner besten Szene gemeinsam mit Stocker Sturmpartner Bobadilla frei und erlebte sonst wieder einmal eine Begegnung, in der er zwischen den GC-Innenverteidigern Grichting und Vilotic zerrieben wurde.

Taulant Xhaka | 4
Durfte in der 38. Minute für den verletzten Elneny auf das Feld, um gegen jene Mannschaft anzutreten, mit der er letzte Saison noch Cupsieger geworden war. Wollte augenscheinlich allen beweisen, was er kann, pfeifenden GC-Fans, neuem Trainer, altem Team, neuem Team. Konnte aber trotz viel Einsatz und Ballsicherheit auch nicht verhindern, dass GC in Hälfte zwei mächtig aufkam. Hatte Glück, dass er für den Schubser gegen Ben Khalifas Brust nicht Rot sah.

Stephan Andrist | 3,5
Ersetzte in der 63. Minute Salah und setzte ohne Anlaufzeit dessen unscheinbares Werk fort.

Kay Voser |
Kam in der 77. Minute für Safari hinten links und war damit zu kurz im Einsatz, um benotet zu werden.

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