Alex Frei schiesst drei Tore. Aber der Mann des Spiels ist Gilles Yapi, der in seiner ersten Partie in der Startformation seit vergangenem Juli die Fäden im Basler Spiel zieht. Die Einzelkritiken zum Spiel FCB–Servette.
Yann Sommer | 5,5
Viel bekam er nicht zu halten. Aber das reichte, um seine Klasse unter Beweis zu stellen. Erst blieb er gegen Karanovic so lange stehen, bis dieser aus sieben Metern nicht mehr als ein Schüsschen zustande brachte. Danach konnte sich Sommer bei Yartey bedanken, dass er wenigstens einmal spektakulär durch seinen Strafraum fliegen durfte (64. Minute).
Markus Steinhöfer | 4,5
Wie immer auf rechts viel unterwegs. Viele Flanken fanden den Weg zum Adressaten allerdings nicht. Hatte mit dem pfeilschnellen Yartey noch einen der unangenehmsten Gegenspieler, vermochte ihn allerdings gut zu neutralisieren.
David Abraham | 5,5,
Zu Beginn brauchte es ihn hinten noch, um die Genfer Steilzuspiele abzulaufen. Je länger die erste Halbzeit dauerte, um so mehr langweilte sich der Argentinier allerdings in der Innenverteidigung. Also stand er in der 44. Minute einfach mal dort, wo sich für gewöhnlich Alex Frei und Marco Streller aufhalten: im gegnerischen Strafraum. Schönes Tor, wichtiges Tor.
Radoslav Kovac | 5
Der Tscheche musste (oder besser durfte) in die Hosen steigen, weil Aleksandar Dragovic mit entzündeten Mandeln ausfiel. Einmal eine verunglückte Grätsche, die Karanovic zum Abschluss kommen liess. Ansonsten scheint der Typus Stürmer, den Karanovic verkörpert – bullig, kopfballstark, einsam – Kovac zu liegen. Davon zeugten viele gewonnene Zweikämpfe.
Joo Ho Park| 4,5
Der Assist beim 5:0 wird zwar offiziell Marco Streller gutgeschrieben, der den Ball noch leicht berührte, ehe ihn Alex Frei verarbeitete. Aber die Flanke kam von Park – und das ist durchaus bemerkenswert. Schliesslich ist dem Koreaner bislang in der Liga noch kein Assist gelungen. Einen gefährlichen Ballverlust leistete sich Park vor Karanovics Chance. Sonst war das ein sehr konzentrierter Auftritt.
Xherdan Shaqiri | 5,5
Erst verwandelte Abraham eine seiner Flanken zum 1:0, danach führte seine Ecke zum 3:0 durch Streller. Kein dribbelwütiger Abend des rechten Flügels, dafür ein mannschaftsdienlicher, mit vielen guten Pässen.
Gilles Yapi | 6
Es muss eine glückliche Fügung des Schicksals sein. Kaum hat das Joggeli einen neuen Rasen, ist Yapi so weit, dass er wieder für längere Zeit auf dem Spielfeld stehen kann. Seine Eleganz und seine Passqualität sind eine wahre Freude. Und natürlich kommen sie noch mehr zur Geltung, wenn der Gegner soviel respektvollen Abstand wahrt, wie es die Genfer taten. Ging nach 79 Minuten vom Feld: «Ich war einfach müde.»
Granit Xhaka | 5
Nach zwei eher schleppenden Auftritten gegen München und Lausanne wieder ein guter Auftritt des 19-Jährigen. Mit Yapi als Nebenmann schaltete er sich noch viel variabler ins Spiel ein, was Servette in der Abwehrarbeit forderte und manchnal überforderte.
Jacques Zoua | 5
Nicht immer, wenn der Kameruner von Beginn weg spielen darf, nutzt er seine Chance. Diesmal allerdings bot er wieder einen seiner besseren Auftritte. Immer wieder brachte er das Genfer Abwehrbollwerk mit seinen Antritten zum Wanken. So wie vor dem Penalty zum 2:0, als er mit seinem Rush in die Mitte für (zu) viel Unordnung im Servette-Strafraum sorgte.
Alex Frei | 6
Drei Tore in einer Halbzeit, was braucht man da noch gross zu schreiben? Elfmeter kann Frei schiessen, das war schon vorher bekannt, Freistösse ebenfalls. Ja, und wenn er aus zwölf Metern abzieht, ist der Ball eben auch meistens drin.
Marco Streller | 5
Faszinierend, dass es immer noch Teams in der Super League gibt, die den Aescher bei einem Eckball frei im Strafraum herumspazieren lassen. Die Genfer taten es vor dem 3:0 trotzdem. Selber schuld.
Valentin Stocker | –
Ersetzte in der 75. Minute Shaqiri und war damit zu kurz auf dem Feld, um benotet zu werden.
Cabral | –
Kam für Yapi in der 79. Minute. Zu kurz im Spiel, um benotet zu werden.
Fabian Frei | –
Durfte erst in der 86. Minute für Zoua aufs Feld. Zu kurz im Einsatz, um benotet zu werden.