Obwohl er am härtesten von der Kälte im St.-Jakob-Park getroffen wurde, wirkte FCB-Goalie Yann Sommer beim 0:0 des FC Basel gegen den FC Sion gar nicht festgefroren. Stürmer Marco Streller agierte dagegen für einmal glücklos.
Yann Sommer | 5
Der Basler Goalie wurde von allen Spielern am härtesten von der sibirischen Kältewelle getroffen, weil er kaum Gelegenheit erhielt, sich zu bewegen. Wenn das aber der Fall war, reagierte Sommer keineswegs unterkühlt: Wüthrichs (zugegebenermassen recht druckloser) Nachschuss in der 36. Minute lenkte er sprinstark zur Ecke. Danach rettete er gegen den allein auf ihn losziehenden Margairaz (51.). Und Wüthrich war danach scheinbar schon so verunsichert, dass er den Ball diesmal freiwillig unters Stadiondach drosch.
Philipp Degen | 4,5
Es war, als sei er gar nie richtig weg gewesen. Philipp Degen rannte auf der rechten Seite rauf und runter, rauf und runter, war offensiv unglaublich druckvoll und defensiv manchmal nicht über alle Zweifel erhaben. Vor Margairaz‘ Pfostenschuss attackiert er zu hoch und zu aggressiv, bei Margairaz‘ zweiter Gross-Chance wird er überlaufen. Aber seine Flankenläufe sind einfach wunderbar anzuschauen.
Radoslav Kovac | 4
Der Tscheche war ins Team gerückt, weil David Abraham nach einem Magen-Darm-Infekt noch zu geschwächt war. Ab und an wirkte er etwas hüftsteif – und die Abstimmung mit Degen funktionierte auch nicht immer reibunglos. Aber insgesamt wirkte Kovac viel sicherer, als er das noch zu Saisonbeginn getan hatte.
Aleksandar Dragovic | 5
Wenn sein Kompagnon Kovac mal ausgelassen wurde, wie von Danilo eine Viertelstunde nach der Pause, dann war Dragovic da. Ein weiterer äusserst souveräner Auftritt des Innenverteidigers.
Markus Steinhöfer | 5
Als der FCB Degen unter Vertrag nahm, wurde vielerorts erwartet, dass dadurch Steinhöfers Leben schwieriger würde. Doch nun scheint das Gegenteil eingetreten zu sein: Der ehemalige Rechtsverteidiger Steinhöfer spielt jetzt einfach auf links – und wirkt dort erst noch irgendwie besser als zuvor auf rechts. Kann offenbar mit links und rechts flanken – was er als Rechtsverteidiger meist unter dem Deckel gehalten hatte.
Xherdan Shaqiri | 4,5
Er und Philipp Degen, das könnte auf rechts ein ungemein explosives Duo werden. Gegen Sion war Shaqiri enorm viel unterwegs. Aber in den entscheidenden Momenten fehlte immer entweder die Präzision – oder ein Walliser Bein hatte sich dazwischengestellt.
Benjamin Huggel | 4,5
Vor der Pause hätte er gleich zweimal für eine Basler Führung sorgen können. Aber sein Abschluss in der 24. Minute aus vielleicht 13 Metern flog daneben. Und sein Kopfball drei Minuten darauf genau auf Vanins. Defensiv kam der zentrale Mittelfeldspieler kaum einmal in die Zweikämpfe, weil Sion sich früh aufs Kontern verlegte und das Zentrum meist unbesetzt liess. Nach der Pause verhinderte wohl nur Strellers Rücken sein 1:0.
Granit Xhaka | 4,5
Sein Pass auf Philipp Degen in der 20. Minute kam wie mit dem Seziermesser gezogen. Sonst spielte er defensiver als auch schon. Wohl auch deswegen, weil sich auch ohne ihn meist neun Sittener und sieben Basler in, am und rund um den Walliser Strafraum versammelt hatten. Da hätte er die Räume für die eigenen Angreifer nur noch enger gemacht.
Fabian Frei | 4
Nicht, dass die Partie am linken Flügelspieler vorbeigelaufen wäre. Aber bei den gefährlichen Aktionen hatte er seine Füsse auch nicht mit im Spiel. Im Gegensatz zum vergangenen Herbst kam er kaum einmal in den gegnerischen Strafraum, geschweige denn zum Abschluss. Und als er mal tief in den Sechzehner eingedrungen war, versprang ihm der Ball im dümmsten Augenblick.
Alex Frei | 4
Seine zwei besten Szenen hatte er bei Standards. Doch erst fischte Andris Vanins seinen Freistoss wunderbar aus der hohen Torwart-Ecke (29.). Und als der Lette dem Ball nur noch geschlagen hinterher schauen konnte, prallte der Ball wieder nach einem Freistoss an die Latte. Aus dem Spiel selber kam Frei noch zweimal vielversprechend zum Abschluss – beide Male wurde sein Schuss von einem Sittener abgeblockt.
Marco Streller | 3,5
Ein glückloser Auftritt des Captains im Basler Angriff. Zwei grosse Chancen boten sich ihm, doch beide Male rutschte er mehr über den Ball, als dass er geschossen hätte (38./54.). Und als Huggels Geschoss aus rund 17 Metern wohl unter der Sittener Latte eingeschlagen hätte, bekam Streller seinen Körper nicht schnell genug aus der der Schussbahn. Der Ball flog über die Querstange.
Jacques Zoua | –
Der Kameruner ersetzte zehn Minuten vor Ende Fabian Frei auf dem linken Flügel. Gab einen strammen Schuss aus 25 Metern ab, der von Vanins abgefangen wurde. Zu kurz im Spiel, um benotet zu werden.