FCB vor Delgados Rückkehr ins Joggeli und Ivanovs Debüt

Der FC Basel muss am Sonntag gegen den FC Zürich Valentin Stocker ersetzen, darf mit Ivan Ivanov eine neue Innenverteidigung präsentieren und könnte Matias Delgado auf den Basler Rasen zurückbringen.

Matias Emilio Delgado beim Training mit dem FC Basel auf den Trainingsfeldern St. Jakob in Basel am Donnerstag, 8. August 2013. (KEYSTONE/Georgios Kefalas) (Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)

Der FC Basel muss am Sonntag gegen den FC Zürich Valentin Stocker ersetzen, darf mit Ivan Ivanov eine neue Innenverteidigung präsentieren und könnte Matias Delgado auf den Basler Rasen zurückbringen.

Beim FC Basel stehen vor dem Klassiker gegen den FC Zürich (Sonntag, 16.00 Uhr, St.-Jakob-Park) drei Personalfragen im Raum. Erstens: Gibt der neue bulgarische Innenverteidiger Ivan Ivanov nach nur drei Tagen beim FCB sein Debüt? Zweitens: Wer ersetzt den gesperrten Valentin Stocker? Und drittens: Wann ist der richtige Zeitpunkt für Matias Delgado, zum ersten Mal 90 Minuten den Spielmacher zu geben?

Die erste Frage kann aufgrund der Aussagen Murat Yakins mit grösster Wahrscheinlichkeit beantwortet werden: Die Zeichen stehen auf ein Innenverteidigerduo Ivanov/Schär, auch wenn der neue Bulgare erst am Donnerstag in Basel angekommen ist.

Einiges spricht für Ivanov/Schär

Dafür sprechen einerseits die Erfahrung Ivanovs, seine fussballerischen Qualitäten sowie die bereits vorhandene Spielpraxis des Bulgaren: «Ich habe null Bedenken, Ivanov hat genügend Spiele in den Beinen», sagt Yakin. Und auch Captain Marco Streller ist sich sicher, dass «ein Einsatz Ivans kein Risiko bergen würde.»

Dass Ivanov für die Champions-League-Playoffs gegen seine Landsleute des PFC Ludogorets Razgrad noch nicht spielberechtigt sein wird, wäre jedoch ein Argument für einen weiteren Einsatz Arlind Ajetis. Yakin meint dazu allerdings: «Uns bleibt noch das Cup-Spiel gegen Old Boys, bei dem wir Arlind eine Einsatzmöglichkeit zur Vorbereitung geben können.» Auch diese Aussage weist darauf hin, dass Ivanov gegen Zürich spielen wird.

David Degen könnte Stocker ersetzen

In der zweiten Frage vor dem Match gibt es Anzeichen des Trainers, wie er den gesperrten Valentin Stocker ersetzen wird, obwohl der beste Basler Assistgeber «nicht zu ersetzen ist» (Yakin): Es könnte David Degen sein.

«David hat gut trainiert und eine klare Reaktion gezeigt», sagt Yakin, der den Spieler öffentlich kritisiert und zwischenzeitlich in die U21 geschickt hatte, um Spielpraxis zu sammeln. Auch hat es ihm laut Yakin offenbar gut getan, dass «der eine oder andere Spieler dazugekommen ist. David ist sich des Konkurrenzkampfes bewusst und nimmt diesen an.»

Desweiteren spricht wenig für einen Einsatz Stephan Andrists als Stocker-Ersatz. Der Rückkehrer aus Luzern machte im Spiel gegen den FC St. Gallen mit seiner dürftigen Leistung keine Eigenwerbung und musste in der 66. Minute Matias Delgado für dessen Comeback im FCB-Trikot Platz machen.

Delgados Rückkehr auf den Rasen des St.-Jakob-Parks?

Ob und wann Delgado am Sonntag auf dem Platz erscheint, wird Yakin höchstwahrscheinlich vom Resultat abhängig machen – ein Einsatz von Beginn ist unwahrscheinlich. «Wir sind momentan daran, den richtigen Zeitpunkt für Matias zu finden», sagt Yakin und fügt an, dass der Argentinier «geduldig ist und um seine Situation weiss. In seiner momentanen Verfassung reicht es noch nicht für 90 Minuten.»

Weit ungeduldiger werden die Fans sein, die schon während der Partie in Tel Aviv auf heissen Kohlen sassen:

Gerne hätte Yakin Delgado im Maccabi-Spiel weiter in die Mannschaft integriert: «Ein 3:0 in der Pause wäre der optimale Zeitpunkt gewesen, um Matias ins Spiel zu bringen.» Es kam anders, und der Spielmacher sass 90 Minuten auf der Bank. 

Zehn Jahre Angst und Schrecken für den FCZ

Die Vergangenheit im Klassiker gegen Zürich spricht für den FC Basel. In den letzten zehn Jahren standen sich die Erzrivalen 40 Mal gegenüber. Dabei gab es 25 Siege für den FCB, deren fünf für Zürich und zehn Mal trennten sich die beiden unentschieden.

Allein, Serien in Mannschaftssportarten sind so eine Sache, haben die Mannschaften von einst mit den heutigen nichts mehr gemein. Die kürzere Vergangenheit ist deswegen aussagekräftiger: In den letzten vier Spielen gab es zwei Basler Siege, ein Unentschieden und einen Sieg des FCZ.

Dieser kam Anfang Mai im letzten Aufeinandertreffen zustande, als der FCB mit 1:3 im Letzigrund erstmals seit sechseinhalb Jahren wieder im Letzigrund verlor. Dabei zeigte vor allem fast das gesamte Mittelfeld (mit der Ausnahme Stocker) eine ungenügende Leistung. Die beiden besten waren Torhüter Yann Sommer und der inzwischen zu Dynamo Kiew angewanderte Verteidiger Aleksandar Dragovic.

FCZ: Aus im Europacup und vier Niederlagen in Serie

Eine funktionierende Verteidigung wird es auch am Sonntag gegen den FC Zürich brauchen. Auch wenn die Offensivabteilung der Zürcher in dieser Saison noch nicht wie gewünscht auf Touren gekommen ist: In sechs Pflichtspielen gelangen erst acht Tore. Zu wenig für die Ansprüche des FC Zürich ist auch der Saisonstart mit inzwischen vier Niederlagen in Serie und dem Ausscheiden aus dem Europacup.

Aber Yakin erwartet mit Mario Gavranović und Amine Chermiti zwei gefährliche Stürmer in der Anfangsformation. Die beiden Nationalspieler dürften die erste Prüfung für die neue Innenverteidigung des FC Basel sein.

In Zürichs Verteidigung wird Alain Nef zurückkehren, nachdem er im Rückspiel gegen den FC Slovan Liberec noch rotgesperrt aussetzen musste. Somit wird der FCZ wieder mit seiner angestammten Viererkette mit Nef und Raphael Koch im Zentrum sowie Raphaels Bruder Philippe und Loris Benito auf den Aussenpositionen spielen. Die Abwehr ist bisher die einzige Kostante in Zürichs Aufstellung.

Mittelfeld und Sturm? Wer weiss das schon

Vor der Verteidigung rotiert Trainer Urs Meier munter. Einzig die Aufstellungen der Spiele gegen den FC Sion und den FC Luzern waren mehr oder weniger dieselben. Allerdings mit wenig Erfolg: Es gab ein 0:0 im Wallis und eine 2:3-Niederlage gegen die Innerschweizer.

Auch Murat Yakin hat die wechselhaften Zürcher Startformationen registriert, unter anderem bei den Spielen  gegen YB und Liberec, die er im Stadion verfolgt hat. «Das macht die taktische Ausrichtung dementsprechend schwierig», so der FCB-Trainer.

Super League, 5. Runde

FC Basel–FC Zürich, Sonntag, 16.00 Uhr
St.-Jakob-Park. – SR Kever.

Mögliche Aufstellungen
FC Basel: Sommer; P. Degen, Ivanov, Schär, Safari; Frei; Salah, Elneny, Diaz, D. Degen; Streller.
FC Zürich: Da Costa; Benito, R. Koch, Nef, P. Koch; Pedro, Chiumiento, Rikan, Schönbächler; Gavranovic; Chermiti.

Bemerkungen: FC Basel ohne Stocker (gesperrt), Serey Die, Ritter (verletzt), Bobadilla (Aufbau), Adili, Aliji (U21); FC Zürich ohne Kukeli, Teixiera (beide verletzt) und Chikhaoui (abwesend/im Aufbau).

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