FCB-YB: Die Festplatte des grossen, alten Torjägers

Lang nicht mehr gesehen, der rechte Fuss von Alex Frei für den direkten und den indirekten Freistoss. Ausserdem stark beim FCB gegen YB: zum Beispiel die Aussenverteidiger Park und Philipp Degen – und natürlich der Beisser Geoffroy Serey Die.

Basel's Alex Frei, left, cheers after scoring during the Super League soccer match between FC Basel and BSC Young Boys at the St. Jakob-Park stadium in Basel, Switzerland, on Sunday, March 10, 2013. (KEYSTONE/Georgios Kefalas) (Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)

Lang nicht mehr gesehen, der rechte Fuss von Alex Frei für den direkten und den indirekten Freistoss. Ausserdem stark beim FCB gegen YB: zum Beispiel die Aussenverteidiger Park und Philipp Degen – und natürlich der Beisser Geoffroy Serey Die.

Yann Sommer | 4,5
Kein Nachmittag für ihn, um sich auszeichnen zu können – dafür waren dann selbst die zwei, drei Chancen, die YB besass, nicht gefährlich genug. In der Strafraumbeherrschung und mit dem Fuss am Ball zuverlässig wie gwohnt.

Philipp Degen | 5
War da eigentlich mal was? Hat dieser junge Mann, der inzwischen 30 ist, nicht eine grosse Leidenszeit hinter sich. Und jetzt? Spult er im Mammutprogramm des FCB eine weitere Partie ab, spiel- und lauffreudig und konzentriert und ohne sich an Nebenschauplätzen ablenken zu lassen. Hätte beinahe ein Tor erzielt, wenn Wölfli in der 66. Minute bei einer Hammerabnahme Degens nicht noch die Fäuste hoch bekommen hätte.

Fabian Schär | 5
Am Schluss dann auch noch sein drittes Saisontor in der Liga und sein sechster Treffer in seinem ersten Jahr beim FCB. Trug – nach ein, zwei Wacklern am Anfang – seinen Teil zum weiteren «Nuller» für die FCB-Defensive bei.

Gaston Sauro | 4
Für den gesperrten Dragovic in der Abwehr aufgeboten, dauerte es, bis er sich im Gespann mit Schär auf Gerndt und Frey, der sich immer wieder zurückfallen liess, eingestellt hatte. Dann war von YB in vorderster Linie nichts mehr zu sehen. Mit seinen Tacklings nimmt der Argentinier nach wie vor ziemliches Risiko.

Joo Ho Park | 5
Ist so gut im Strumpf, dass er manchmal Dinge probiert, die er nicht so gut beherrscht. Aber mit seinem neuen Selbstvertrauen, das er sich mit seiner soliden Defensivarbeit neu erarbeitet hat, kommt der Südkoreaner inzwischen am Ende einer Partie auch auf eine ganze Anzahl von guten Offensivaktionen.

Cabral | 4
Völlig unprätentiös wie eh und je verrichtete er seine Scheibenwischeraufgabe im defensiven Zentrum.

Geoffroy Serey Die | 5,5
Benötigte wie alle seiner Mitspieler auch eine Weile, bis er sich in die Partie gebissen hatte. Dann war er es, der im Mittelfeld der Chef war, die Impulse gab mit seinen kleinen Körpertäuschungen und seiner Ballsicherheit. Von seinem Fuss ging das 2:0 aus mit dem Pass auf Stocker. Ein starker Auftritt des Ivorers, der leider am Donnerstag in Sankt Petersburg gesperrt fehlen wird.

Alex Frei | 5,5
Mal wieder etwas Neues für den grossen, alten Torjäger: der rechte Flügel. Auf seiner inzwischen gern von ihm selbst zitierten «Festplatte» ist diese Position noch aus jungen Jahren bei Servette Genf gespeichert. Ins Tempospiel lässt dieser Frei nicht mehr ideal einbinden, aber er stellt sich klaglos in den Dienst des Kollektivs. Und dann ist da ja unter dem Ordner «Standards» eine grosse Datenmenge abgelegt. Aktivierte also mal wieder das Programm «direkter Freistoss», fand ein wunderschönes Exemplar, dass er dem geneigten Publikum in der 37. Minute vorführte – auch schon wider sein 13. Saisontor (das sechste in der Liga). Und für eine Freistossflanke als Assist zum 3:0 reichte der Akku dann auch noch.

Marcelo Diaz | 4
Der Chilene hatte nicht den ganz grossen Einfluss auf die Partie wie noch am Donnerstag gegen Zenit, aber er bewegte sich einem Metronom gleich im Zentrum von links nach recht und zurück, immer bereit als Anspielstation. Mit einem Zuckerzuspiel von Park versorgt, war es Wölfli, der Diaz in der 45. Minute einen Treffer verwehrte.

Valentin Stocker | 5
Hatte die ersten beiden Chancen für den FCB, beide mit dem Kopf. Hatte in Scott Sutter aber auch lange Zeit einen hartnäckigen Widersacher. Punktsieger blieb Stocker, der in der 62. Minute mit seiner perfekten Flanke auf Streller das 2:0 vorbereitete, womit den Young Boys der Zahn gezogen war. Es war Stockers 16. Torvorbreitung in dieser Saison – Spitzenwert beim FCB. Machte wohl schon im Vorgriff auf den nächsten kräftezehrenden Akt am Donnerstag in Russland in der 74. Minute Salah Platz.

Marco Streller | 5
Mal wieder gemeinsam mit Alex Frei in der Startelf und die Bilanz spricht für sich: Streller holte den Freistoss vor dem 1:0 raus, und Streller markierte das 2:0, mit seinem schwächeren rechten Fuss notabene. Zwei Abschlüsse über 90 Minuten reichten ihm, um sein Saisonkonto auf 17 Treffer zu erhöhen. National baute er mit zwölf Toren die Führung in der Liga aus.

Mohamed Salah | 4
Beim Doppelwechsel in der 74. Minute ersetzte er Stocker. Startete seinen Turbo in der 88. Minute zur Verzückung des Publikums. Zum Torschusstraining war seit Donnerstag jedoch zu enig Gelegenheit – auch dieser Abschluss ging: nebens Tor.

Mohamed Elneny | 4
Wurde in der 74. Minute für Diaz gebracht. Band sich in einer Partie, die in dieser Phase schon entschieden war, nahtlos ein ins Basler Spiel.

Jacques Zoua | –
Kam in der 80. Minute für Streller, war damit zu kurz im Einsatz, um bewertet werden zu können, sein schicker Pass auf Salah in der 88. Minute soll aber nicht unerwähnt bleiben.

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