Federer spielt ohne Vertrag in Basel

Die Prioritäten von Roger Federer sind in diesem Jahr der Final des Davis Cups gegen Frankreich und die World Tour Finals in London. Mit den Swiss Indoors sei er nicht verbunden – er habe sich normal angemeldet, wie jeder andere Spieler auch.

Pressekonferenz mit Roger Federer beim Swiss Indoors Tennisturnier in der St. Jakobshalle in Basel, am Dienstag, 21. Oktober 2014. (PHOTOPRESS/Kurt Schorrer) *** Local Caption *** .... (Bild: Keystone/KURT SCHORRER)

Die Prioritäten von Roger Federer sind in diesem Jahr der Final des Davis Cups gegen Frankreich und die World Tour Finals in London. Mit den Swiss Indoors sei er nicht verbunden – er habe sich normal angemeldet, wie jeder andere Spieler auch.

Roger Federer kann an diesem Dienstagnachmittag den Eindruck nicht entschärfen, dass ihm sein Heimturnier auch schon mehr am Herzen lag als dieses oder letztes Jahr. «Ich habe sogar überlegt, in Basel mit Stanislas Wawrinka nur Doppel zu spielen und im Einzel nicht anzutreten», sagt der fünffache Sieger der Swiss Indoors.

Das hat vordergründig damit zu tun, dass Federer sich auf ein allfälliges Doppel im Final des Davis Cups vorbereiten will. Die Überlegungen des 33-Jährigen, möglicherweise auch getrieben vom Ratschlag des Davis-Cup-Captains Severin Lüthi, in Basel gar nicht anzutreten, hat aber auch mit einem anderen Aspekt zu tun: Federer ist vertraglich nicht an die Swiss Indoors gebunden.

«Ich habe mich normal eingeschrieben, wie jeder andere Spieler auch», äussert sich Federer und bestätigt, dass «es keine Verbindung zum Turnier gibt.»

Die Situation ist also die gleiche wie letztes Jahr – und Federer dem Turnier somit nicht verpflichtet. Anders als beispielsweise Rafael Nadal, der mit Turnierdirektor Roger Brennwald einen Dreijahresvertrag unterschrieben hat.

Der Davis Cup als Priorität

Das ist mit auch ein Grund, warum der 17-fache Grand-Slam-Sieger es sich erlauben konnte, seine Presskonferenz zu verschieben. Als gesetzter Spieler ist er zu dieser vor seiner ersten Partie verpflichtet, hat sie aber von Montag 16.30 Uhr zuerst auf den Abend um 21.30 Uhr und letztendlich auf Dienstag 15.45 Uhr verschoben. Die süssen Freiheiten eines globalen Players.



Pressekonferenz mit Roger Federer beim Swiss Indoors Tennisturnier in der St. Jakobshalle in Basel, am Dienstag, 21. Oktober 2014. (PHOTOPRESS/Kurt Schorrer) *** Local Caption *** ....

Der gefragte Mann an der Pressekonferenz, die zuerst einmal und dann auf den nächsten Tag verschoben wurde. (Bild: Keystone/KURT SCHORRER)

Das Zeitmanagement ist für Federer auch abgesehen von Medienterminen am Ende dieser Saison wichtig geworden. Es stehen zuerst die Swiss Indoors an, in die er am Mittwoch gegen den Luxemburger Gilles Muller (ATP 51) eingreift. Danach wolle Federer «sehr wahrscheinlich» das Masters-1000-Turnier von Paris-Bercy spielen und danach an den World Tour Finals in London antreten – auch, weil er seinen 302 Wochen als Weltnummer 1 einige weitere hinzufügen könnte.

Der wahre Höhepunkt wird 2014 aber auch für Federer der Final im Davis Cup gegen Frankreich sein. Es ist der zweite Final der Schweizer, der erste für Federer. Eine Premiere für denjenigen Spieler also, der in seiner Karriere alles gesehen hat, was der Tenniszirkus zu bieten hat.

Die Vorbereitung auf die langsamste aller Unterlagen

Wenn Federer das Turnier in Shanghai nicht gewonnen hätte, «hätte ich möglicherweise Paris-Bercy ausgelassen, um länger auf Sand zu trainieren», sagt die Weltnummer 2. So erlaubte er sich vor seinem ersten Auftritt in Basel einige Tage auf der «Terre battue», um sich mit der Unterlage vertraut zu machen, auf der er seit den French Open und seinem Out gegen den Letten Ernests Gulbis nicht mehr wettkampfmässig gespielt hatte.

«Ich habe viele Stunden auf Sand verbracht und viele Informationen gewonnen», erläutert Federer seine Vorbereitung.

Am Mittwoch kann Federer seine Verbundenheit beweisen

Was die Geschwindigkeit des Belags angeht, so macht Federer in Basel bereits einen Schritt auf den Sandbelag zu. «Die Bedingungen sind recht langsam hier», äussert sich der 81-fache Turniersieger zum blauen Belag in der St. Jakobshalle.

In dieser trifft er am Mittwoch auf den Luxemburger Gilles Muller (ATP 51). Es wird auch der Moment sein, in dem Federer zeigen kann, wie eng er sich dem Basler Turnier tatsächlich verbunden fühlt. Auch wenn er ohne Vertrag antritt.

Pressekonferenz mit Roger Federer beim Swiss Indoors Tennisturnier in der St. Jakobshalle in Basel, am Dienstag, 21. Oktober 2014. (PHOTOPRESS/Kurt Schorrer) *** Local Caption *** ....

Der grosse Mann des Tennis – begleitet von einem grossen Mann der Sicherheit. (Bild: Keystone/KURT SCHORRER)

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