Federer vor Duell mit Djokovic: «Ich bin bereit»

Nach seinem souveränen Sieg gegen den serbischen Newcomer Borna Coric steht Roger Federer in Dubai zum neuten Mal im Final. Gegen Nummer-1-Spieler Novak Djokovic wird er seine ganze Konzentration und Routine gebrauchen müssen.

Roger Federer bezwingt an seinem Zweitwohnsitz Dubai den 18-jährigen Kroaten Borna Comic: Am Samstag tritt er im Final gegen Novak Djokovic an. (Bild: ATP Championships, 27. Februar 2015). (Bild: ALI HAIDER)

Nach seinem souveränen Sieg gegen den kroatischen Newcomer Borna Coric steht Roger Federer in Dubai zum neunten Mal im Final. Gegen Nummer-1-Spieler Novak Djokovic wird er seine ganze Konzentration und Routine gebrauchen müssen.

Borna Coric mag die Zukunft des Tennis sein. Doch die Gegenwart in diesem Sport, das ist noch immer und immer wieder Roger Federer. Auch und besonders in seiner zweiten Heimat, im sogenannten «Übermorgen-Land» Dubai.

Keine Stunde dauerte es, bis Federer im «Generationen-Duell» mit dem 18-jährigen Kroaten einen souveränen 6:2, 6:1-Sieg herausgespielt hatte und bei seinem 12. Start in Dubai nun schon zum neunten Mal ins Finale einzog. «Ich bin selbst überrascht, wie gut ich nach meiner Wettkampfpause schon in Schuss bin», sagte Federer nach seinem Sieg, «so war das nicht zu erwarten.»

«Ich will bei jedem Turnierstart in Reichweite des Titels kommen.»

Roger Federer

Federer hatte schon vor den ersten Ballwechseln in Dubai mit der üblicherweise guten Selbsteinschätzung gesagt, er fühle sich bereit, «mit neu aufgeladenen Batterien» wieder voll anzugreifen: «Ich will bei jedem Turnierstart in Reichweite des Titels kommen.»

Seine ganze Kraft, Aufmerksamkeit und Konzentration wird er, der Titelverteidiger, am Samstag auch brauchen können, wenn es im Finale gegen Nummer-1-Spieler Novak Djokovic geht.

Der Serbe bezwang in einem packenden Duell Tomas Berdych (Tschechien) mit 6:0, 5:7 und 6:4 und spielte phasenweise Tennis wie vom anderen Stern. Zu Federer meint er: «Die Spiele mit Roger sind immer faszinierend, immer eine Besonderheit, nie Routine.

Dreimal standen sich Federer und Djokovic bereits in Dubai gegenüber, zuletzt im Halbfinale 2014, das Federer gewann. Der Schweizer holte bereits sechsmal den Pokal in Dubai, Djokovic viermal.

Befangener Youngster

Mit der Aufgabe gegen Federer war der hochgehandelte Coric an diesem fünften Wettbewerbstag bei den Dubai Tennis Championships nicht überraschend noch ein wenig überfordert – nicht überraschend jedenfalls für Roger Federer, der sich später noch lebhaft erinnerte, wie er als junger Bursche bei den Swiss Indoors gegen Andre Agassi angetreten und froh gewesen war, ein paar Spiele gewonnen zu haben: «Ich war damals furchtbar nervös.»

«Es ist etwas anderes, Roger Federer von der Couch aus im Fernsehen zuzusehen, als gegen ihn zu spielen.»


Borna Coric

Coric, der Youngster, konnte ähnlich wie der damalige Teenager Federer seine Befangenheit nie vollständig ablegen. Im knapp einstündigen Match gelangen ihm nur drei Siegschläge auf dem Centre Court. «Es ist etwas anderes, Roger Federer von der Couch aus im Fernsehen zuzusehen, als gegen ihn zu spielen», sagte Coric nach dem Match. «Ich gab mein Bestes, aber das war bei weitem nicht genug.»

Allerdings präsentierte sich der Maestro beim Einzug in sein 126. Karriere-Finale auch in überwiegend bestechender Form. «Ich bin mehr als zufrieden mit diesem Auftritt. Das war sehr sauberes, klares Tennis», meinte Federer.

Routine siegt

Was umso mehr galt, als die äusseren Bedingungen mit böigem Wind anspruchsvoll waren. Am Ende spielten sie dem Altmeister aber in die Hand: Während Federer mit grosser Präzision und Risikovermeidung agierte, spielte Coric viel zu wagemutig.

Nur eine Schwächephase leistete sich Federer letztlich, die ihn im ersten Satz eine komfortable 3:0-Führung kostete. Doch vom 3:2 an gewann er nicht nur den ersten Satz, sondern legte auch gleich noch eine 3:0-Führung im zweiten Akt vor. Als Federer schliesslich den Sieg perfekt gemacht hatte, wurden selbst in der «Royal Box» ein paar Schweizer Fahnen geschwenkt.

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