Germano Vailati hütet bis Ende Jahr das Tor des FC Basel

Tomas Vaclik fällt mit einem Muskelfaserriss für den Rest des Jahres aus. Germano Vailati übernimmt die Torhüterposition, auch wenn er gegen Florenz zuletzt nicht brilliert hat.

Torhueter Germano Vailati von Basel im Fussball Super League Meisterschaftsspiel zwischen dem FC Aarau und dem FC Basel am Mittwoch, 20. Mai 2015, in Aarau. (KEYSTONE/Urs Flueeler)

(Bild: Keystone/URS FLUEELER)

Tomas Vaclik fällt mit einem Muskelfaserriss für den Rest des Jahres aus. Germano Vailati übernimmt die Torhüterposition, auch wenn er gegen Florenz zuletzt nicht brilliert hat.

Mit dem Torhüter verhält es sich wie mit dem Schiedsrichter: Zeigt er keine überragende Leistung, so darf er dann mit seinem Auftritt zufrieden sein, wenn danach nicht über ihn gesprochen wird.

Über den Schiedsrichter wurde am Donnerstagabend trotz der Fehlentscheide (Breel Embolos Abseits vor dem Anschlusstreffer, Mohamed Elnenys Handspiel im Strafraum) deswegen kaum geredet, weil das Unentschieden gegen Florenz den FC Basel zum Gruppensieg reichte. Im Gegensatz dazu machte sich Germano Vailati zum Thema.

Eine seiner Ungenauigkeiten beim Abschlag führte zum zweiten Gegentreffer, was Urs Fischer am Tag danach unter «zu viele individuelle Fehler» einordnete. «Man muss allerdings auch sehen, dass es für Germano nicht einfach war: Am Morgen kommt die Nachricht, dass er zwischen die Pfosten muss. Dann war er in den ersten zwei, drei Aktionen etwas unsicher, hat sich aber ins Spiel gekämpft und wurde zum sicheren Rückhalt.» 

Vaclik erleidet Muskelfaserriss im Adduktorenbereich

Der Trainer hatte den 35-Jährigen deswegen zum fünften Mal in dieser Saison eingesetzt, weil der Stammtorhüter Tomas Vaclik verletzt ist. Am Freitag gab Fischer bekannt, dass es sich bei den Adduktorenproblemen des Tschechen um einen Muskelfaserriss handelt. Vaclik wird voraussichtlich bis Ende Jahr ausfallen.



Fiorentina's Federico Bernardeschi, right, scores the first goal for Fiorentina against Basel's goalkeeper Germano Vailati, left, during the UEFA Europa League group I group stage matchday 5 soccer match between Switzerland's FC Basel 1893 and Italy's ACF Fiorentina at the St. Jakob-Park stadium in Basel, Switzerland, on Thursday, November 26, 2015. (KEYSTONE/Walter Bieri)

Da war der Fehler bereits passiert: Federico Bernardeschi schliesst die Florentiner Aktion erfolgreich ab, die mit dem Abschlag Germano Vailatis für die Basler eingeleitet wurde. (Bild: Keystone/WALTER BIERI)

Wegen Vacliks Verletzung wird Vailati in den verbleibenden vier Spielen – zwei in der Meisterschaft, eines in der Europa League und eines im Cup – sich bemühen müssen, möglichst kein Thema nach den Partien zu sein. Da kommt es dem Schweizer Meister gerade recht, dass mit dem FC Luzern (Sonntag, 13.45 Uhr, St.-Jakob-Park) und dem FC Thun in der Liga nicht die grössten aller Herausforderungen warten und in der Europa League auswärts in Posen gar eine sportlich unbedeutende Partie ansteht.

«Uns gefällt diese Situation auch nicht»

Vaclik habe bei der Nationalmannschaft einen Schmerz verspürt, sei aber gesund zum FC Basel zurückgekehrt, sagt Fischer. Rund fünf Tage später seien die Schmerzen stärker und nun die Verletzung diagnostiziert worden. Die Verantwortung dafür liege aber nicht bei der Nationalmannschaft Tschechiens. Er wolle sich und sein Trainerteam «nicht aus der Schusslinie nehmen», und einen «Hauptschuldigen» gebe es ohnehin nicht. Darauf legt Fischer besonderen Wert.

«Wir dürfen nicht vergessen, dass wir inzwischen 28 Wettbewerbsspiele absolviert haben», relativiert der Trainer die viel diskutierte Liste der Verletzten. «Uns gefällt diese Situation auch nicht. Wichtig ist, dass wir uns hinterfragen. Und das machen wir.»

Mirko Salvis Entwicklung als Nummer 3

Dass nach der Verletzung Vacliks und Vailatis ungenügender Leistung gegen Florenz Mirko Salvi, die Nummer 3 in der Hierarchie, zum Thema werden könnte, ist auszuschliessen. Er verlasse sich ganz auf seinen Torhütertrainer Massimo Colomba, sagt Fischer, auch wenn er selbst am Schluss die Entscheidung treffe.

Colomba sei sehr zufrieden mit Salvis Entwicklung. Fischer sagt aber auch, dass die Situation der Nummer 3 nicht einfach sei. «Er hat letztes Jahr in der Challenge League gespielt und kommt jetzt in der 1. Liga zum Einsatz. Wie seine Entwicklung weitergeht, wird man sehen.» 

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