Gestatten? Das sind die Gegner des FC Basel in der Champions League

Real Madrid, FC Liverpool, Ludogorets Razgrad – so heissen die Gegner des FC Basel in der Champions League. Muss man die überhaupt noch vorstellen? Aber klar!

Real's James Rodriguez pose for the photographers next to Real's fans during the presentation of the Real Madrid's new Champions League kit at the Santiago Bernabeu stadium in Madrid, Spain, Tuesday, Aug. 26, 2014. (AP Photo/Andres Kudacki) (Bild: AP Photo/Andres Kudacki)

Real Madrid, FC Liverpool, Ludogorets Razgrad – so heissen die Gegner des FC Basel in der Champions League. Muss man die überhaupt noch vorstellen? Aber klar!

Traumlos, Traumlos, Traumlos. Alles klar, der fussballinteressierte Teil der Region Basel befindet sich seit Donnerstagabend um halb sieben im Delirium. Real Madrid kommt in den St.-Jakob-Park.

Real – oh mein Gott – Madrid! Und was wartet da sonst noch auf den FCB? Ein Blick auf die Gruppengegner des FC Basel in der Champions League.

Real Madrid – gross, grösser, galaktisch



2014 war es endlich so weit: Real Madrid gewann zum zehnten Mal den Landesmeisterpokal, «la decima».

2014 war es endlich so weit: Real Madrid gewann zum zehnten Mal den Landesmeisterpokal, «la decima». (Bild: AP Photo/Daniel Ochoa de Olza)

Kaum einmal sind die «Galaktischen» ihrem Übernamen gerechter geworden als in diesem Jahr 2014. Okay, der Meistertitel in Spanien mag an den Stadtrivalen Atletico gegangen sein. Aber wen interessiert das schon?

Viel wichtiger war schliesslich, dass endlich «la Décima» eingefahren wurde – der zehnte Gewinn der Champions League. Beziehungsweise des Europacups der Landesmeister, wie der Wettbewerb früher mal hiess.

Der Spielplan
16. 9. Real Madrid–FCB
1. 10. FCB–Liverpool
22. 10. Ludogorets–FCB
4. 11. FCB–Ludogorets
26. 11. FCB–Real Madrid
9. 12. Liverpool–FCB

Und dann diese Einkaufspolitik! Kaum hatte sich ein gewisser James Rodriguez an der Weltmeisterschaft in einen Rausch gespielt, da war allen schon klar, dass der Kolumbianer zu Real Madrid wechseln würde.

So ein spektakulärer Spieler, ein aufgehender Stern? Der kann nur zu Real wechseln. Weil man sich in Madrid finanziell in einer Sphäre zu bewegen scheint, in der es auf 96 Millionen Franken mehr oder weniger nun wirklich nicht ankommt. Schulden, Ausgaben, Einnahmen, langfristige Werbeverträge, TV-Gelder – irgendwie haben es die Madrider noch immer geschafft, die Zahlen so zu jonglieren, dass sie sich Sommer für Sommer den nächsten Riesentransfer leisten können.

Möglich allerdings, dass das Financial Fairplay der Uefa auch bei den Galaktischen zu greifen beginnt. Denn für einmal machte Real nicht nur mit teuren Einkäufen auf sich aufmerksam. Zuletzt wechselte der Argentinier Angel di Maria für geschätzte 90 Millionen Franken von Real zu Manchester United. Und dann steht auch Xabi Alonso kurz davor, den Club noch verlassen – zu Bayern München.

Trotzdem liest sich das Kader noch immer wie ein Who is Who des Weltfussballs. Wir sagen nur: Ronaldo, Kroos, Benzema, Rodriguez, Modric, Bale, Ramos …

Bilanz des FC Basel gegen Real Madrid: 2 Spiele, 2 Niederlagen

Der FCB traf im 1971 erstmals ausgetragenen Uefa Cup auf Real Madrid und unterlag im Heimspiel vor 55’000 Zuschauern mit 1:2 (Hasler; Aguliar, Santanilla). Das Rückspiel in Madrid ging mit demselben Reslutat verloren (Hitzfeld; Aguilar, Santanilla).



FCB–Real am 15. September 1971. Reals Goalie Garcia fängt den Ball vor dem Basler Stürmer Ottmar Hitzfeld.

FCB–Real am 15. September 1971. Reals Goalie Garcia fängt den Ball vor dem Basler Stürmer Ottmar Hitzfeld. (Bild: Keystone)

In Klammer die geschätzten Ablösesummen in Franken und der abgebende/kaufende Club.
Die wichtigsten Sommer-Transfers von Real Madrid
Zugänge Abgänge
James Rodriguez (96 Mio, Monaco) Angel di Maria (90 Mio, Manchester Utd)
Toni Kroos (36 Mio, Bayern) Alvaro Morata (24 Mio, Juventus)
Keylor Navas (12 Mio, Levante) Nuri Sahin (8,5 Mio, Dortmund)
  Xabi Alonso (12 Mio, Bayern)

FC Liverpool – 24 Jahre warten auf den Meistertitel



Machen Sie eine typische Bewegung. Steven Gerrard guckt enttäuscht. Verständlich, wenn der eigene Club seit 24 Jahren auf einen Meistertitel wartet.

Machen Sie eine typische Bewegung. Steven Gerrard guckt enttäuscht. Verständlich, wenn der eigene Club seit 24 Jahren auf einen Meistertitel wartet. (Bild: EPA/Peter Powell)

Es ist zu einem geflügelten Wort geworden in England. «To make a Gerrard», einen Gerrard machen, heisst es, wenn mal wieder jemand irgendwo ausgerutscht ist. Eine Aktion des Liverpool-Captains Steven Gerrard, der seine ganze Karriere in Liverpool verbrachte, stand letzte Saison am Anfang vom Ende der Titelträume an der Anfield Road.

Gegen Chelsea fiel er einfach hin, als letzter Mann – und seine Mannschaft verlor in der Folge nicht nur das Spiel in der drittletzten Runde, sondern auch noch die Meisterschaft, die doch eigentlich in Griffweite bereit gelegen war.

Meister wurde Manchester City. Und in Liverpool warten sie nun schon seit 24 Jahren auf den ihren 19. Meistertitel in der Liga.

In diesem Jahr dürfte die Aufgabe für die Liverpooler nicht einfacher werden. Luis Suarez, der Mann mit Biss, der letzte Saison mit 31 Toren in 33 Einsätzen Torschützenkönig der Premier League geworden war, wurde an den FC Barcelona verkauft. Ihn soll Mario Balotelli ersetzen, der Schillerfalter aus Italien, der Schlagzeilen garantiert. Egal, ob auf – oder dann halt neben dem Platz.

Balotelli ist einer von acht teuren Zuzügen, mit denen es Liverpool tatsächlich erreicht hat, trotz der knapp 98 Millionen Franken, die mit Suarez eingenommen wurden, ein Transferdefizit zu erwirtschaften. Auch das muss man erst mal schaffen.

74 Millionen Franken flossen dabei an den FC Southampton. Alleine für den hierzulande kaum als Weltstar eingestuften Mittelfeldspieler Adam Lallana bezahlten die Reds 37 Millionen Franken. Eine Summe, die in zweiter Linie für den 26-Jährigen spricht – und in erster Linie für die Überhitzung, die auf dem englischen Transfermarkt herrscht.

Die Bilanz des FC Basel gegen den FC Liverpool: 2 Spiele, 2 Unentschieden

2002 trafen die beiden Clubs schon einmal in der Gruppenphase der Königsklasse aufeinander. Die Basler erzitterten sich an der Anfield Road dank Julio Rossis Treffer und einem mirakulösen Pascal Zuberbühler im Tor ein glückliches 1:1. Mit dem 3:3 (3:0) im Rückspiel warfen die Basler dann die grossen Engländer aus dem Wettbewerb. Das schauen wir uns gerne nochmals an:

In Klammer die geschätzten Ablösesummen in Franken und der abgebende/kaufende Club.
Die wichtigsten Sommer-Transfers des FC Liverpool
Zugänge Abgänge
Adam Lallana (37 Mio, Southampton) Luis Suarez (98 Mio, FC Barcelona)
Dejan Lovren (30,5 Mio, Southampton) Pepe Reina (3,6 Mio, Bayern)
Lazar Markovic (30 Mio, Benfica) Martin Kelly (2,4 Mio, Crystal Palace)
Mario Balotelli (24 Mio, AC Milan)  
Alberto Moreno (22 Mio, FC Sevilla)  
Divock Origi (15,5 Mio, Lille)  
Emre Can (14,4 Mion, Leverkusen)  
Rickie Lambert (6,6 Mio, Southampton)  

Ludogorets Razgrad – das Projekt des Grossunternehmers



Ludogorets Razgrad, drei Mal bulgarischer Meister in Serie.

Ludogorets Razgrad, drei Mal bulgarischer Meister in Serie. (Bild: EPA/Vassil Donev)

Die Bulgaren aus Razgrad, einer Kleinstadt mit 35’000 Einwohnern, sind neben dem FC Basel die einzigen Meister in dieser Gruppe B. Und Ludogorets ist in den letzten Jahren so etwas wie der FCB Bulgariens geworden. Feierten die Basler zuletzt fünf Titel in Serie, ist Razgrad 2014 auch schon beim Hattrick angekommen.

Jetzt steht der Verein, der 2010 noch drittklassig war, erstmals in der Champions League. Das war das erklärte Ziel des Eigentümers Kiril Domuschiev, seit er den Club im September 2010 kaufte. In der letzten Saison hatte es Razgrad bis in die Playoffs geschafft – war dort aber mit dem Gesamtscore von 2:6 deutlich am FC Basel gescheitert, auf den es nun in der Gruppe erneut trifft.



Süsse Erinnerungen für Giovanni Sio. Gegen Ludogorets Razgrad schoss er 2013 sein erstes Tor für den FC Basel.

Süsse Erinnerungen für Giovanni Sio. Gegen Ludogorets Razgrad schoss er 2013 sein erstes Tor für den FC Basel. (Bild: AP Photo/Valentina Petrova)

Die Mannschaft hat sich seither nicht wesentlich verändert. Aber es steht ein neuer Trainer an der Seitenlinie. Domuschiev, dessen Privatvermögen auf eine halbe Milliarde Euro geschätzt wird, lobt sich zwar gerne dafür, in Razgrad den langfristigen Erfolg anzustreben. Doch nach einem 0:0 im Hinspiel der dritten Qualifkationsrunde zur Königsklasse gegen Partisan Belgrad feuerte Domuschiev seinen Trainer trotzdem.

Stoycho Stoev nützte es nichts, dass er in der letzten Saison das Double gewonnen hatte. Schon Stoevs Vorgänger war trotz des errungenen Meistertitels ersetzt worden. In diesem Sinn ist Besitzer Domuschiev also doch irgendwie konstant. Stoevs Nachfolger heisst Georgi Dermendzhiev und war zuvor Nachwuchstrainer.

Razgrad war es auch, das DIE Geschichte der Playoffs schrieb. Weil Goalie Stoyanov in der 119. Minute gegen Steaua Bukarest des Feldes verwiesen wurde, stellte sich Innenverteidiger Moti für das Penaltyschiessen ins Tor – und wurde dank zweier gehaltener Elfmeter zum Helden – eine Geschichte, der wir einen Blog gewidmet haben.

Razgrad muss seine Spiele im Nationalstadion von Sofia austragen, weil das Heimstadion den Ansprüchen der Uefa nicht genügt.

Die Bilanz des FC Basel gegen Razgrad: 2 Spiele, 2 Siege

1:0 führte der FCB 2013 im Playoff-Hinspiel zur Champions League auswärts, ehe ihm die Partie zu entgleiten drohte. Doch Mohamed Salah, Giovanni Sio und Fabian Schär machten aus dem zwischenzeitlichen 1:2 ein 4:2. Das Rückspiel in Basel war Formsache und wurde 2:0 gewonnen.

In Klammer die geschätzten Ablösesummen in Franken und der abgebende/kaufende Club.
Die wichtigsten Sommer-Transfers von Ludogorets Razgrad
Zugänge Abgänge
Brayan Angulo (1,8 Mio, FC Granada) Michel Platini (?, Slavia Sofia)
Hamza Younes (0,6 Mio, Plovdiv) Jeroen Lumu (0, Heerenveen)
Anicet (0,6 Mio, Plovdiv) Dimo Bakalov (0, Beroe)
Wanderson (?, Portuguesa)  

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