Getan, was nötig war – der FCB gewinnt gegen den Aufsteiger

Eine Woche nach dem 4:1-Sieg in Lugano siegt der FC Basel gegen die Tessiner 3:0. Vor knapp 25’000 Zuschauern erzielen Breel Embolo, zweimal auf Pass von Renato Steffen, und der eingewechselte Jean-Paul Boëtius die Tore.

Breel Embolo erzielt seinen zweiten Treffer.

(Bild: Keystone/TagesWoche)

Eine Woche nach dem 4:1-Sieg in Lugano siegt der FC Basel gegen die Tessiner 3:0. Vor knapp 25’000 Zuschauern erzielen Breel Embolo, zweimal auf Pass von Renato Steffen, und der eingewechselte Jean-Paul Boëtius die Tore.

Als eine Stunde vorüber war, da wollten drei Basler etwas für das Publikum tun: Matias Delgado spielte einen Pass durch die Beine eines Tessiners, Davide Calla hob den Ball an, tippte ihn nochmals weiter in die Höhe, flankte ihn per Fallrückzieher durch den Strafraum – und Renato Steffen versuchte sich an einer Direktabnahme, die neben dem Tor landete.

Es war ein kleines Kunststückchen beim Stand von 2:0 für den FC Basel, ein Resultat technischer Finessen, die es gegen den Aufsteiger eigentlich gar nicht brauchte. Einfacher Fussball reichte aus, um den FC Lugano mit 3:0 zu bezwingen.

Zumindest die drei Tore kamen durch klare Spielzüge zustande: Beim 1:0 traf Breel Embolo in der 44. Minute mit einem Schuss aus 16 Metern, Steffen hatte ihn mit einem Kopfball aus dem Mittelfeld angespielt. Beim 2:0 passte Delgado vertikal auf Steffen, der zur Mitte weiterspielte, wo Embolo den Ball in der 57. Minute über die Linie spedierte.

Boëtius’ erstes Meisterschaftstor

Vor offiziell 24’938 Zuschauern war das 2:0 Embolos vierter Treffer in den letzten vier Partien. In der Nachspielzeit erzielte Jean-Paul Boëtius das erste Tor in der Meisterschaft, das zweite insgesamt für den FC Basel. Per Doppelpass mit Calla hatte sich der Holländer durch die Abwehr gespielt und Mirko Salvi, die Basler Leihgabe an den FC Lugano, zum dritten Mal bezwungen.

Boëtius kam in der 80. Minute für Steffen auf das Feld, es war die zweite von drei Auswechslungen. Die erste musste Urs Fischer in der Pause vornehmen: Walter Samuel verliess mit muskulären Problemen das Feld, für ihn kam Luca Zuffi. Der Wechsel hatte zur Folge, dass Taulant Xhaka Zuffi den Platz im defensiven Mittelfeld überliess und Samuels Position in der Innenverteidigung übernahm.



Der Basler Breel Embolo, links, erzielt gegen den Luganese Niko Datkovic, rechts, das 1:0 im Fussball Meisterschaftsspiel der Super League zwischen dem FC Basel 1893 und dem FC Lugano, im Stadion St. Jakob-Park in Basel, am Mittwoch, 20. April 2016. (KEYSTONE/Georgios Kefalas)

Breel Embolo und der Schuss zum 1:0. (Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)

Xhaka als Innenverteidiger, das hatte jüngst funktioniert – und es passte auch in dieser 29. Runde. Drei Neue hatte Fischer im Vergleich zum 7:0 in St. Gallen in die Startelf eingebaut, Calla war der überzeugendste von ihnen, weil er einen Treffer vorbereitete und sich mehrere Chancen selbst erarbeitete.

Allerdings steht der Name Calla auch stellvertretend für die vielen vergebenen Tormöglichkeiten: Keine halbe Stunde war gespielt, da hatte Calla bereits zwei Möglichkeiten vergeben, respektive war er zweimal am starken Salvi gescheitert.

«Fahrlässig» mit Chancen umgegangen

Fischer denkt auch an Calla, wenn er sagt: «Zum Teil haben wir fahrlässig unsere Torchancen vergeben.» Er denkt aber vor allem an Embolo, der aus bester Position Salvis Schuhspitze traf (28.). Und er denkt an Matias Delgado, der nach Embolos Flanke wenige Meter vor dem Tor ebenfalls an Salvi scheiterte (54.).

Weitere vergebene Torchancen kamen dazu. Der FCB konnte sich das leisten, er tat gegen Lugano das, was nötig war – mehr nicht.



Der Tessiner Torhueter Mirko Salvi, unten, vereitelt eine Chance des Baslers Renato Steffen, oben, im Fussball Meisterschaftsspiel der Super League zwischen dem FC Basel 1893 und dem FC Lugano, im Stadion St. Jakob-Park in Basel, am Mittwoch, 20. April 2016. (KEYSTONE/Georgios Kefalas)

Renato Steffen scheitert am starken Mirko Salvi im Tor der Tessiner. (Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)

«Wir waren nicht so präsent wie in den letzten Spielen und haben den unbedingten Willen vermissen lassen», sagt Fischer. Aber gegen diesen Aufsteiger brauchte es schlicht nicht mehr als diesen Basler Auftritt. Zwar hatte Lugano nach wenigen Minuten seine beste Chance bei einem Kopfball Ezgian Alioskis, wobei der FCB «etwas Glück brauchte», wie Fische sagt. Vielmehr brachten die Tessiner in der Offensive aber nicht zusammen.

«Jetzt wird es halt noch langweiliger»

Dreiviertel Stunden später wurde die Partie zwischen dem FC Luzern und den Young Boys angepfiffen. Die Berner gewannen mit 3:2, der Vorsprung der Basler auf YB beträgt somit weiterhin 18 Punkte.

Damit kann der FC Basel am Wochenende in Vaduz zum 19. Mal Schweizer Meister werden, zum 7. Mal in Serie. Das passiert dann, wenn er mehr Punkte holt als YB, das am gleichen Tag zuhause gegen den FC Zürich spielt.

«Jetzt wird es halt noch langweiliger», sagt Urs Fischer auf den bevorstehenden Titelgewinn angesprochen, «denn ich wiederhole mich zum x-ten Mal: Wir fokussieren uns auf die Vorbereitung der Partie in Vaduz.» 

 

liveticker

fixtures

table

calendar

Vor dem Spiel:

Nur kein Wort zum Titel: An diese Regel hält sich Basels Übungsleiter Urs Fischer unablässig. Auch wenn der 19. Meistertitel, der 7. in Serie, nur noch eine Formsache ist und möglicherweise am Wochenende in Vaduz gesichert wird. » Kein Schlendrian – nirgendwo beim FCB 

Europa-League-Final am 18. Mai: Basel ist Austragungsort des Europa-League-Finals. Wir haben zusammengetragen, was Sie darüber erfahren müssen. » Alles Wissenswerte zum Final in Basel

Rückblick auf die letzte Begegnung: Genau eine Woche ist es her, da gewann der FC Basel im Nachtragsspiel der 23. Runde in Lugano mit 4:1. Abgesehen von den drei Punkten war Cedric Ittens Premieretor das bemerkenswerteste Ereignis. » Das war einfach – der FCB zerpflückt den Aufsteiger 

 

Nächster Artikel