Grasshoppers gewinnen im Elfmeterschiessen

Der FC Basel ist wieder im Cupfinal. Und wie vor einem Jahr fällt die Entscheidung im Elfmeterschiessen. Und doch ist diesmal alles anders. Am Schluss jubeln die anderen.

Basel am Boden. Das Elfmeterschiessen im Cupfinal gegen die Grasshoppers ging mit 3:4 verloren (Bild: Keystone)

Der FC Basel ist wieder im Cupfinal. Und wie vor einem Jahr fällt die Entscheidung im Elfmeterschiessen. Und doch ist diesmal alles anders. Am Schluss jubeln die anderen.

1:1 heisst es am Ende der regulären Spielzeit. Und 1:1 heisst es auch am Ende der Verlängerung.

Der Entscheid fällt im Penaltyschiessen. Wie vor einem Jahr gegen den FC Luzern. Aber diesmal gewinnt nicht Basel mit dem Elfmeterkiller Sommer im Tor, sondern der Gegner. Die Grasshoppers – 4:3.

Doppeltes Pech für Basel: Frei und Bobadilla scheitern mit ihren Elfmetern beide an der Latte. Bei GC verschiesst nur Lang.

Die Verlängerung – ein Hin und Her

Dabei sah es in der Verlängerung wieder besser aus für Basel.

Der Favorit hat wieder mehr Struktur im Spiel; noch immer fehlt aber die zündende Idee. Die Grasshoppers hoffen zu Beginn der Verlängerung scheinbar auf den entscheidenden Konter – oder aufs Elfmeterschiessen.

Das Spiel plätschere nur noch vor sich hin, heisst es da schon auf anderen Internetseiten. Doch Irrtum: In der 111. Minute kommt GC fast, fast, fast zum erhofften Knock-Out-Konter: Ben Khalifa zieht nach einem schönen Steilpass auf Sommer los, Diaz kann ihn aber in extremis noch stoppen. GC fordert Elfmeter – umsonst. Das Spiel geht weiter und nun ist die Reihe wieder am FC Basel. Bobadilla mit einem präzisen Schuss, doch Bürki ist mit den Fingerspitzen gerade noch dran.

Die überraschende Führung der Basler

Ganz anders das Bild in der zweiten Halbzeit der regulären Spielzeit. Die Grasshoppers starten wie schon ganz zu Beginn der Partie: aufsässig und gefährlich. In der 57. Minute sieht Dragovic Dunkelgelb für eine Beinahe-Notbremse (so jedenfalls sieht es der Schiedsrichter; die Zürcher hätten in diesem Fall Rot bevorzugt). Nach dem Freistoss kommt Vilotic zum Kopfball. Diesmal klärt nicht der starke Sommer. Sondern die Latte. Danach wird es gleich nach dem Eckball nochmals gefährlich. Der Ball geht nach einem weiteren Kopfball nur knapp am Tor vorbei. Auf den Rängen höhnen die GC-Fans: «Wär nid gumpt, isch e Basler.»

Da haben sie den Mund aber etwas zu früh aufgemacht. Und zu weit. Denn der FC Basel kämpft sich wie schon in der ersten Halbzeit ins Spiel, kommt zu ein, zwei Halbchancen und dann, in der 71. Minute: zum etwas schmeichelhaften 1:0. Auf der rechten Seite tankt sich der für den glücklosen Streller eingewechselte Bobadilla durch, bis er im Zweikampf strauchelt, das Spiel geht weiter – und der Ball im Strafraum zu Steinhöfer. Dieser schiesst, der Ball wird abgefälscht, unhaltbar für Bürki.

Nun jubeln die Basler – allerdings auch nicht lange. In der 75. Minute erzielt Hajrovic den Ausgleich. Einen ersten Schuss von Lang konnte Sommer noch abwehren – doch beim Nachschuss von Hajrovic war er am Boden. Geschlagen.

Die erste Halbzeit – zuerst gut, dann: na ja

Der 88. Cupfinal beginnt schon ganz zu Beginn der Partie viel versprechend. Mit GC, dem Aussenseiter, der Druck macht und in der 3. Minute zu einer ersten Chance kommt. Doch Sommer kann nach einem gefährlichen Freistoss von links mit der Faust klären. Dann kämpft sich der FC Basel ins Spiel. So, dass in der 9. Minute auch GC-Goalie Bürki nach einem Distanzschuss von Diaz ein erstes Mal zeigen muss, was er drauf hat.

Auf die nächste gefährliche Szenen muss man etwas warten, auch weil sich die Zürcher weiter zurückziehen. Die Basler scheinen das Spiel unter Kontrolle zu haben – bis in Strafraumnähe, wo GC bis jetzt einfach zu gut steht. Zu dicht.

So geht es weiter bis zur 37. Minute, etwas harzig und ein bisschen ideenarm. Dann wird es erst mal ein wenig härter. Gelb erst gegen Voser, dann gegen Schär, ebenfalls wegen eines Fouls. Der Freistoss von Zuber wird im Strafraum von einem GC-Spieler abgefälscht – Sommer jetzt mit einer Riesenparade.

Kurz vor der Pause kommt GC auch noch aus dem Spiel heraus zu einer Grosschance. Gashi verzieht nur um Zentimeter.

 

88. Final im Schweizer Cup

FC Basel–Grasshoppers Zürich 4:5 nach Elfmeterschiessen (0:0; 1:1, 1:1)
Bern, Stade de Suisse. – 27 290 Zuschauer – SR Studer.

Tore:
71. Steinhöfer 1:0 (Linksschuss aus zwölf Metern, der von Grichting unhaltbar abgefälscht wird; Vorarbeit Bobadilla);
75. Hajrovic 1:1 (drückt den Ball aus vier Metern über die Linie nach dem Sommer einen Schuss von Lang aus halbrechter Position abgewehrt hat).

Elfmeterschiessen:
Schär 1:0; Salatic 1:1; Fabian Frei an die Latte; Hajrovic 1:2; Steinhöfer 2:2; Lang über das Tor; Diaz 3:2; Feltscher 3:3; Bobadilla an die Latte; Vilotic 3:4. Das Endresultat ist damit 4:5.

Verwarnungen:
29. Gashi (Foul); 37. Voser (Foul); 38. Schär (Foul), 57. Dragovic (Foul); 91. Elneny (Foul)

FC Basel: Sommer; Voser (58. Steinhöfer), Schär, Dragovic, Park; F. Frei; Diaz, Serey Die (106. D. Degen), Elneny, Stocker; Streller (69. Bobadilla).
Grasshoppers: Bürki; Lang, Vilotic, Grichting, Bauer; Salatic; Hajrovic, Abrashi (94. Toko Bundebele), Gashi (100. Ben Khalifa), Zuber (66. Feltscher); Ngamukol.

Bemerkungen: GC ohne T. Xhaka (gesperrt), Pavlovic (verletzt); FCB ohne Salah (gesperrt). – 58. Kopfball Vilotic an die Latte. – Für Rekordsieger GC war die 32. Finalteilnahme (neu 19 Siege), für den FCB das 18. Endspiel (11 Siege)


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