Nationaltrainer Ottmar Hitzfeld lobt den FC Basel für seine Arbeit, erklärt das Erfolgsrezept und sieht in der Basler Champions-League-Gruppe weiter Chelsea als den Favoriten.
In seinem Nebenjob als Experte für den deutschen Pay-TV-Sender Sky hat sich Nationaltrainer Ottmar Hitzfeld im Vorfeld des zweiten Champions-League-Spieltages auch über den FC Basel und dessen Perspektiven geäussert. Die Redaktion von Sky hat der TagesWoche einen kleinen Auszug aus einem Interview zur Verfügung gestellt, das am Montag auf der Website des Senders erscheint.
Ottmar Hitzfeld, als Nationalcoach der Schweiz blicken Sie wahrscheinlich besonders neugierig auf das Duell zwischen dem FC Basel und Schalke 04. Hat Sie Basels Sieg beim FC Chelsea überrascht?
Ich war überzeugt, dass Basel in London bestehen kann. Dass es dann aber sogar zum Sieg reicht, hat mich schon ein wenig überrascht. Doch Basel hat viel internationale Erfahrung gesammelt, besitzt viel Qualität im Kader und hat mit Murat Yakin einen Trainer, der die Mannschaft taktisch gut einstellt.
Wie in jedem Jahr musste Basel auch vor dieser Saison prominente Abgänge verkraften. Diesmal verließen unter anderem Dragovic, Zoua und Park den Verein. Wie schafft es der Club trotzdem, dieses hohe Niveau zu halten?
Der ganze Verein ist sehr gut aufgestellt und verfügt über eine ausgezeichnete Scouting-Abteilung. Das Erfolgsrezept ist eigentlich einfach: Gut ausgebildeten Spielern aus der eigenen Jugend werden erfahrene Spieler an die Seite gestellt. Damit konnte der FCB trotz des Verlustes von Spielern wie Xhaka oder Shaqiri wieder Schweizer Meister werden und ins Halbfinale der Europa League einziehen.
Die Situation in der Gruppe ist durchaus pikant: Trotz der Auftaktsiege gegen Chelsea und Bukarest müssen Basel und Schalke eigentlich nachlegen.
Da das für beide Teams gilt, ist dieses Spiel richtungsweisend. Es geht um die Frage: Wer kann neben Chelsea ins Achtelfinale einziehen? Daran, dass Mourinho mit seinem Team weiterkommt, habe ich trotz des misslungenen Auftakts nämlich keine Zweifel.
Übersicht der Gruppe E in der Champions League