«Ich freue mich, wieder in Basel zu sein»

Einen Tag vor dem Achtelfinalhinspiel in der Champions League zwischen dem FC Basel und Manchester City (Dienstag, 20.45 Uhr) macht der grosse Pep Guardiola Basel seine Aufwartung. Das grosse Spektakel bleibt aus an der Pressekonferenz. Dafür glänzt der Spanier mit schönen Erinnerung an die Stadt am Rhein.

Bei der einen Frage hört Pep Guardiola ganz genau hin. Vincent Kompany soll beantworten, ob die Mannschaft von Manchester City in Gedanken bereits bei der Möglichkeit sei, dieses Jahr alle vier Titel zu gewinnen: die Champions League, die Premier League, den Ligapokal und den FA-Cup. Der belgische Innenverteidiger, seit zehn Jahren im Verein, antwortet: «Beim Gewinn des Quadruple sind unsere Gedanken nie. Beim Gewinn des nächsten Spiels hingegen immer.»

Und Pep Guardiola, der Trainer, der seine Spieler mit an Perfektion grenzender Einstellung auf das Feld schickt, nickt zufrieden ob der medialen Professionalität. Nur keine Hochnäsigkeit aufkommen lassen, mag er sich denken. Denn diese droht bei 16 Punkten Abstand in der Premier League auf den Stadtrivalen United.

Die United hat in der Gruppenphase der Champions League in Basel verloren. Einen solchen Ausrutscher traut Manchester City kaum einer zu, zu dominant agiert Guardiolas Team in dieser Saison: In der Champions League und der Premier League stehen 28 Siegen zwei Niederlagen gegenüber. Zudem hat Guardiola beste Erinnerungen an Basel, wo er 2008 zum bisher einzigen Mal zu Gast war:

«Es war ein grosses Jahr für mich, mein erstes als Trainer des FC Barcelona. Wir haben das gut gemacht hier in diesem Stadion. Und ich freue mich, wieder in Basel zu sein.»

5:0 hatte Guardiola im St.-Jakob-Park gewonnen, im dritten seiner inzwischen 100 Spiele in der Champions League. Lionel Messi eröffnete das Score in der vierten Minute, Sergio Busquets, Bojan Krkic mit zwei Treffern und Xavi erledigten bis zur 48. Minute den Rest. Noch immer ist es die höchste Heimniederlage des FC Basel in der Champions League. Und Guardiola scheint dem FC Basel zuzutrauen, seine Sache am Dienstag im Hinspiel des Achtelfinals besser zu machen:

«Basel spielt in der Liga mit einer Viererkette, in der Champions League mit einer Fünferkette. Bisher haben sie das sehr gut gemacht und mit Manchester United und Benfica Lissabon Traditionsteams bezwungen. Die Basler verfügen über ein sehr gut organisiertes Defensivverhalten, haben starke Fussballer und ein gutes Konterspiel. Ich habe meinen Spielern gesagt, dass das eine schwierige Aufgabe wird.»

Noch hat Guardiola mit Manchester City keinen Titel geholt. Zum ersten Mal in seiner Karriere. Dem FC Barcelona und den Bayern München hat er zusammen 21 Pokale geschenkt. Auf dem Weg zum ersten Champions-League-Titel für Manchester City ist nun also Basel die nächste Hürde. Ein Gegner, der sich einer übermächtig scheinenden Angriffsmaschinerie gegenüberstellt.

«Seit 18 Monaten sind wir in Manchester City nun zusammen und wir haben immer versucht, dem Gegner unser Spiel aufzuzwingen. Aber die Champions League ist ein anderes Level, die Qualität und die physischen Ansprüche sind hoch. In 180 Minuten kommen jede Menge Emotionen zusammen und ich hoffe, dass wir sie so gut wie möglich kontrollieren können», sagt Guardiola.

In Gabriel Jesus und Benjamin Mendy fehlen Guardiola in Basel zwei Spieler verletzungsbedingt. Ein weiterer kommt von einer Verletzung zurück: Leroy Sané, einer der spektakulärsten Spieler aus Guardiolas Ensemble. Der 22-jährige deutsche Nationalspieler hat zuletzt drei Spiele wegen eines Bänderrisses verpasst und ist erstaunlich früh wieder ins Training eingestiegen.

«Leroy arbeitet einfach hart und die medizinische Abteilung hat ebenfalls einen guten Job gemacht. Der Spieler verhält sich äusserst professionell. Er hat ein Training absolviert und ist sicherlich noch nicht in der besten Verfassung. Aber er ist jung», sagt Guardiola.

Es ist also denkbar, dass Sané im St.-Jakob-Park zumindest zu einem Teileinsatz kommen könnte. Fast sicher ist hingegen, dass Sergio Agüero spielen wird. Der 29-jährige argentinische Nationalspieler hat am Wochenende gegen Leicester City eben mal vier Tore erzielt, steht bei 21 Treffern und ist in der Topscorerliste dem Ex-Basler Mohamed Salah (22) dicht auf den Fersen.

Auch wegen dieses Auftritts am Wochenende, dem 5:1-Sieg nach einem 1:1 zur Pause, sagt Guardiola vor dem Spiel gegen Basel: «Wir sind guten Mutes.»

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