Inländervorrang erzürnt Starwings-Trainer Pavloski

Mit 78:66 gewinnen die Starwings das erste Heimspiel der neuen Saison vor offiziell 526 Zuschauern in der Sporthalle Birsfelden. Kaum Freude am Sieg über Winterthur hatte Starwings-Trainer Roland Pavloski.

Eine Klasse für sich: Starwings-Flügelspieler Murphy Burnatowski dribbelt an Winterthurs Silvan Hungerbühler vorbei.

(Bild: Christoph Jermann)

Mit 78:66 gewinnen die Starwings das erste Heimspiel der neuen Saison vor offiziell 526 Zuschauern in der Sporthalle Birsfelden. Kaum Freude am Sieg über Winterthur hatte Starwings-Trainer Roland Pavloski.

Selbst nach dem Sieg in der Sporthalle Birsfelden blieb die Stimmung bei den Starwings angespannt. Zwar durfte das Heimteam mit 78:66 (27:19, 47:37, 62:49) gegen den BC Winterthur seinen ersten Sieg dieser Saison verbuchen, doch hätten die Birsfelder besser abschneiden müssen.

In der Woche davor waren die Ostschweizer NLA-Aufsteiger immerhin mit einer gewaltigen Differenz von 46 Punkten an Fribourg gescheitert. Angesichts einer solchen Verbesserung konnten die Winterthurer mit der Niederlage tatsächlich zufriedener sein als ihre Basler Widersacher mit dem Sieg. Im Spiel davor gegen den Schweizermeister aus Genf hatten die Starwings nur verhältnismässig knapp mit 55:67 (24:32) verloren. 

So sah es jedenfalls Starwings-Trainer Roland Pavloski: «Ich kann gar nicht zufrieden sein, das waren zwei verschiedene Mannschaften», bemängelte der Coach den Leistungsabfall seines Teams. «Wir dachten uns wohl, dass wir nur gemütlich durchzulaufen brauchen, um zu gewinnen. Wenn man aber nicht im Kopf bereit ist, alles zu geben, kann es einfach schlecht rauskommen. Wir waren deshalb auf Einzelleistungen angewiesen.»

Man of the Match: Murphy Burnatowski 

Damit meinte er vor allem die Leistung seines neuen Flügelspielers Murphy Burnatowski. Mit 35 Punkten schaffte der Kanadier beinahe gleich viele Treffer wie alle seine Mitspieler zusammen. Wer seine selbst im Sturzflug präzisen Würfe und die cleveren Dribblings sah, wurde das Gefühl nicht los, dass Burnatowski in der Schweizer NLA eigentlich in einer zu tiefen Liga spielt.

Der Matchwinner gab sich im Interview gleichwohl eher kollegial und bescheiden: «Wir müssen wohl von Spiel zu Spiel schauen. Letztes Mal war ja Devonte Upson ganz vorne bei uns. Dieses Mal hatte ich ein paar gute Würfe. Es wird wohl jeden Spieltag anders sein. Wir müssen uns noch finden.»

Dabei wirkt Burnatowski mit seinen 24 Jahren in der momentanen Konstellation der Starwings bereits wie ein erfahrener Führungsspieler. Darin erkennt Trainer Pavloski den Grund für die fehlende Konstanz seiner Equipe: «Es ist einfach ein junges Team. Ohne Jonas Lutz läge der Altersdurchschnitt bei 21 Jahren. Auch deshalb sind die Spieler nicht so abgeklärt wie letztes Jahr.»

Da waren es nur noch drei

Ein weiterer markanter Unterschied zum Gameplay der vergangenen Jahre ist einer neuen Regelung des Schweizer Verbands geschuldet. Seit dieser Saison dürfen höchstens drei ausländische Spieler auf dem Spielfeld stehen. Dadurch hat sich auch das Spieltempo verlangsamt: «In dieser Saison hat sich der Punkteschnitt bis jetzt um zehn bis zwölf Punkte pro Team verringert. Das ist eklatant», sagt Pavloski, der den Inländervorrang kritisiert: «Ich bin überall gegen Subventionen. Schweizer Spieler nur aufs Feld zu stellen, weil sie Schweizer sind, ist für mich eine Art Subvention. Wenn sie nicht die Fähigkeiten haben, auf diesem Level zu spielen, dann sollen sie das auch nicht.»

Problematisch erscheint die jüngste Regulierung gerade deshalb, weil das Schweizer Basketball athletisch deutlich hinterherhinkt. Andererseits: Wie sollen sich die Schweizer Spieler ohne gezielte Förderung überhaupt entwickeln können?

Die nächsten Gegner der Starwings heissen BBC Monthey und Lugano Tigers. Wer sich das ganze Spiel gegen Winterthur oder auch künftige Spiele samt Kommentar und anschliessender Pressekonferenz ansehen will, kann dies bei yoveotv tun.

Starwings–BC Winterthur 78:66 (47:37)
Sporthalle Birsfelden. – 526 Zuschauer. – SR: Clivaz/Mazzini/Bovat.
Starwings: Ross (12), Fuchs (11), Verga (3), Burnatowski (35!), Upson (13); Kostic (4), Sager, Lutz, Malisanovic; Duspara, Ngoah.
Winterthur: Fekete (19), Waldesbühl (8), Hungerbühler (4), Tarr (5), Robinson (18); Jacobsen (10), Anfarsyah (2), Aydemir; Henrici.
Bemerkungen: Starwings ohnce Center Matter (Urlaub in Brasilien) und Wachsmuth (Urlaub). – Winterthur ohne Center Zivanovic (verletzt) sowie Hulliger, Sisljagic und Stenske (alle abwesend). – Viertelsresultate: 27:19, 20:18 (47:37); 15:12 (62:49) und 16:17 (78:66). – Mit fünf Fouls ausgeschieden: 39. Hungerbühler. – Fouls: Starwings 13, Winterthur 20. – Zu den besten Spielern wurden Murphy Burnatowski und Istvan Fekete gewählt.

Die Tabelle:




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