Zwei ältere Semester geben die Zuspieler für ihre jüngeren Kollegen und ein Aussen agiert erfolgreich im Zentrum – der FC Basel in der Einzelkritik nach dem 2:0-Sieg gegen Lech Posen.
Tomas Vaclik | Torhüter
Musste keinen einzigen Schuss halten. Das ist für das Resultat aus Basler Sicht wunderbar, bringt den Torhüter aber nicht weiter bei der Lösung seines Problems. Dieses besteht aus Sicht seines Trainers darin, dass er zu wenig zu tun hat, um wirklich zu zeigen, was er kann. Immerhin war es nicht eines dieser Spiele, in denen am Schluss ein unhaltbarer Ball die Bilanz des Tschechen trübte.
Taulant Xhaka | rechter Aussenverteidiger
Lag zeitweilig mehr am Boden, als dass er im Spiel war. Das lag vor allem daran, dass er ganz offensichtlich das falsche Schuhwerk geschnürt hatte. Gab wegen der Not am Mann in der Abwehr den unermüdlichen rechten Aussenverteidiger, nach dem Spiel in Florenz zum zweiten Mal unter Urs Fischer.
Marek Suchy | rechter Innenverteidiger
Ist momentan so etwas wie der letzte Mann in der Abwehr, der noch einsatzfähig ist und auf seiner angestammten Position spielt – wobei auch er gegen Posen eine Halbposition verschoben agierte. Bildete mit Samuel, dem einstigen Fussballer von Weltformat, das stabile Zentrumsduo.
Die Präsenz des Walter Samuel – hier gegen den ehemaligen Basler Darko Jevtic (rechts). (Bild: Keystone/PETER SCHNEIDER)
Walter Samuel | linker Innenverteidiger
Sah die gegnerische Platzhälfte selten selbst, suchte diese Zone aber immer wieder mit seinen weiten Zuspielen. Eines davon, ebenso schön anzusehen wie alle vorangehenden und darauffolgenden, erreichte zehn Minuten nach der Pause Bjarnason, der das 1:0 erzielte – die erste Gabe eines älteren Semesters an einen jüngeren Mitspieler. Liess ansonsten reihenweise Angreifer an sich abprallen, wozu er auch in den kommenden Partien aufgefordert sein wird: Nach Hoeghs Ausfall ist der 37-jährige Argentinier ein äusserst gefragter Mann in Fischers Team.
Michael Lang | linker Aussenverteidiger
Spielte seit Mitte September nur noch einmal auf der rechten Abwehrseite, inzwischen ist er auf links gesetzt. Arbeitete gegen den Ball ohne gröbere Fehler, hatte als Rechtsfuss aber weniger Einfluss im Angriff, als er das jeweils auf seiner angestammten Seite hat.
Mohamed Elneny | defensives Mittelfeld
Scheiterte bei seiner besten Möglichkeit an Torhüter Gostomski; vielleicht, weil der Ägypter entgegen seiner Weitschuss-Gewohnheit von viel zu nahe auf das Tor schiessen konnte. Hätte er es so gemacht wie vor knapp einem halben Jahr im Brügglifeld, der Ball wäre bestimmt drin gewesen – diesmal im richtigen Tor.
Was aus der Distanz funktioniert, klappt von ganz nahe nicht: Mohamed Elneny, der aus wenigen Metern scheitert. (Bild: Keystone/PETER SCHNEIDER)
Breel Embolo | rechter Flügel
Spielte im rechten Mittelfeld und hatte dabei alle Freiheiten. War entsprechend auch auf der linken Seite, im Zentrum und im Sturm anzutreffen. Dort entschied er in der 90. Minute auf Jankos Zuspiel die Partie mit dem 2:0. Setzte sich ansonsten immer wieder mit Einzelaktionen gewohnt bemerkenswert durch und scheiterte nach einer ebensolchen aus spitzem Winkel am Torhüter.
Birkir Bjarnason | zentrales Mittelfeld
Agierte zum ersten Mal im zentralen Mittelfeld. Eine durchaus interessante Variante, zeigte der Isländer doch, dass er ein Spieler ist, der weiss, wie er aus dem Zentrum vor das Tor gelangt. Bewies so spielerischen Tiefgang und erzielte, auf Samuels Zuspiel, das 1:0. Provozierte zudem die zweite gelbe Karte gegen Linetty – und damit die personelle Überzahl.
Für einmal im Zentrum – und ebenda erfolgreich: Birkir Bjarnason. (Bild: Reuters/ARND WIEGMANN)
Luca Zuffi | zentrales Mittelfeld
Bildete zusammen mit Bjarnason das Zentrum und trat immer dann in Erscheinung, wenn es einen stehenden Ball zu treten gab. Strahlte ansonsten nicht die Präsenz aus, die ihn in den letzten Partien ausgezeichnet hatte. Für die eine entscheidende Flanke auf Janko, die der Österreicher zum Assist auf Embolo verarbeitete, reichte es aber allemal.
Davide Calla | linker Flügel
Hatte schon am Tag vor der Partie augenzwinkernd vermutet, dass er wohl spielen werde. Kam gegen den polnischen Meister dann tatsächlich von Beginn weg zum Einsatz, im linken Mittelfeld aber nicht auf Touren.
Breel Embolo, der Mann, der das 2:0 erzielt. (Bild: Keystone/PETER SCHNEIDER)
Marc Janko | Stürmer
Lag vor allem zu Beginn immer wieder auf dem Rasen, weil er mit dem Rücken zum Tor bei der Ballannahme entscheidend gestört wurde. Hatte in seiner Rolle als Stürmer wenige Aktionen, als er dann aber eine hatte, legte er spielentscheidend zu Embolos 2:0 auf – die zweite Gabe eines über 30-Jährigen, diesmal an den jüngsten Basler.
Shkelzen Gashi | offensives Mittelfeld
Ersetzte in der 80. Minute Calla und war zu kurz im Einsatz für eine Bewertung.
_
Bewertungsdurchschnitt: 4,4
Nicht eingesetzt: Vailati (ET), Degen, Kakitani, Akanji, Kuzmanovic, Ajeti