Jeder Lang ein Treffer

Wenns läuft, dann läufts: In vier Spielen innert elf Tagen erzielt der Aussenverteidiger Michael Lang sechs Tore. Die zwei gegen Luzern entscheiden einen Cup-Viertelfinal, bei dem sich der FCB abermals nicht über einen Platzverweis beklagen könnte – die Einzelkritik nach dem 2:1 vor 7715 Zuschauern.

Erfolgreichster Basler Offensivspieler der letzten Tage: der Verteidiger Michael Lang. (Bild: KEYSTONE/Patrick Straub)

Mirko Salvi | Torhüter

Es war für die Nummer 2 hinter Tomas Vaclik der insgesamt sechste Einsatz im FCB-Dress und der erste im Joggeli. Zuvor war Salvi als Leihspieler dreimal mit Lugano in Basel gewesen und hatte dabei elf Gegentore kassiert. Der erste Ball, der diesmal auf sein Tor flog, war ebenfalls drin: der von Lang unhaltbar abgefälschte Schürpf-Schuss. Gross auszeichnen konnte Salvi sich nicht, er sah nicht gut aus, als Demhasaj in der 80. Minute mal aufs Basler Tor schoss. Dafür war Salvi aber drei Minuten später zur Stelle, um erst gegen Schulz und dann gegen Juric zu parieren.

Michael Lang | Rechter Aussenverteidiger

Bei ihm fällt derzeit wirklich jeder Ball rein. In der 14. Minute gipfelt die erste Gefühlt-85-Prozent-Ballbesitzphase des FCB in seiner Direktabnahme zur Führung. Dann lenkt der Vertreter von Captain Suchy einen Schürpf-Schuss etwas gar lässig im Abwehrverhalten mit der Hacke unhaltbar für seinen Schlussmann ab zum Ausgleich (19.). Und schliesslich gelingt ihm vier Tage nach dem Spiel in Luzern gegen den gleichen Gegner erneut ein Doppelpack. Wieder eine Volleyabnahme nach verunglückter Intervention von Goalie Omlin. Vier Spiele in zehn Tagen und sechs Tore sind für einen Aussenverteidiger eine überragende Ausbeute. Und man fragt sich: Wo gibt es den Zaubertrank, den Michael Lang zu sich nimmt?

Manuel Akanji | Rechter Innenverteidiger

In Abwesenheit von Suchy der ruhende Pol in der FCB-Abwehr, verantwortlich für die weiten, diagonalen Spielverlagerungen aus der eigenen Hälfte heraus. Machte kurz vor Seitenwechsel schmerzhafte Bekanntschaft mit dem Ellbogen von Lustenberger.

Eder Balanta | Linker Innenverteidiger

Mit einem fiesen Fehlpass begann sein Abend. Dann, als sich die Luzerner aus ihrer Wagenburg wagten, gab er den kolumbianischen Prellbock und blockte in der 19. und 20. Minute Schüsse von Schürpf und Schneuwly. Zu Licht und Schatten bei Balanta gehörte in der 40. Minute der leichtsinnige Querschläger, mit dem er den ersten Eckball für den Gegner verursachte. Ansonsten ohne Fehl und Tadel in der Abwehrarbeit.

Blas Riveros | Linker Aussenverteidiger

Rechtfertigte seine Aufstellung bereits in der 14. Minute mit der Vorbereitung des Führungstreffers durch eine Flanke auf Fransson. Das war es dann aber auch schon mit dem offensiven Input, obgleich sich der Paraguayer regelmässig dort rumtrieb, wo der Trainer seine Aussenverteidiger sehen will: ganz weit vorne.

Luca Zuffi | Mittelfeld

Hatte wie alle anderen begriffen, dass dieser Michael Lang sich einer besonderen Form erfreut, und versuchte deswegen, einen Eckball auf den an der Strafraumgrenze postierten Aussenverteidiger zu spielen. Eine Direktabnahme war das Ziel, die Kombination klappte jedoch nicht. Dafür war sein Freistoss in der 52. Minute umso effektiver: Zuffis Ball lenkte Luzerns Goalie Omlin ab, aber nur bis zu Lang, der das 2:1 erzielte. Dieser Assist ist der zählbare Beweis für Zuffis gelungene Leistung.

Taulant Xhaka | Mittelfeld

Beackerte in gewohnter Manier das Mittelfeld, und das mit grösstmöglichem Körpereinsatz. Das ging so weit, dass sich Xhaka in der 70. Minute ohne grössere Fremdeinwirkung Schmerzen zuzog und gepflegt werden musste. Der albanische Nationalspieler konnte die Partie beenden.

Alexander Fransson | Mittelfeld

Auf der Haben-Seite steht ein Assist, diese verlängerte Flanke von Riveros, dank der der Ball den Weg zu Torschütze Lang fand. Auf der anderen Seite vermelden wir den Ballverlust, der schliesslich zum Ausgleich führte. Zum zweiten Mal in Folge stand Fransson in der Startaufstellung und unter dem Strich bemächtigen ihn die zwei Auftritte gegen Luzern nicht zwingend für höhere Aufgaben, auch wenn sich der Schwede nach 20 und 35 Minuten in eine Abschlussposition brachte. Verliess den Rasen nach 78 Minuten für Itten.

Dimitri Oberlin | Rechter Flügelspieler

Zum dritten Mal durfte Oberlin im FCB-Dress einen Freistoss treten. Und endlich flog dieser auf das Tor, nachdem er die ersten Versuche weit neben das Ziel geschossen hatte. Hatte zudem die erste FCB-Chance überhaupt, nach rund zwei Minuten. Neben viel Laufarbeit abermals ein Auftritt, der die Unklarheit in seinem Spiel zutage förderte. In der 86. Minute wurde er für Suchy ausgewechselt.

Läuft und läuft und läuft: Dimitri Oberlin.

Albian Ajeti | Mittelstürmer

Verliess nach gut einer Stunde das Feld für Steffen. Nach einem Auftritt, bei dem ihm wenig gelingen wollte. Zwar hatte er einen Abschluss nach 20 Minuten und einmal bei einem guten Zusammenspiel mit Oberlin überzeugt. Aber seit einiger Zeit will ihm kein Spiel mehr gelingen, in dem er seine Qualitäten gewinnringend einsetzt.

Mohamed Elyonoussi | Linker Flügelspieler

Für die zwei Seiten von Elyounoussis Auftritt übergeben wir das Wort der Basler Presse in Zürich.

Einerseits seine Flanke in Rabona-Manier:

Andererseits sein Aussetzer gegen Sidler:

Zum zweiten Mal hat der FC Basel also Glück, dass er die Partie nicht zu zehnt beenden muss. Schon in der Meisterschaft hätte Eder Balanta für sein Foul als letzter Mann vom Platz fliegen können. Und bei dieser Szene von Elyounoussi gegen Sidler hätte sich der Norweger über eine rote Karte nicht empören können.


Renato Steffen | Linker Flügelspieler

Ersetzte in der 62. Minute Ajeti und hatte eine nennenswerte Aktion: In der Nachspielzeit öffneten die Luzerner die Räume, der FCB konterte. Bei einem dieser Konter brachte sich Steffen in Abschlussposition, seinen Schuss hielt Omlin – und noch immer wartet Steffen auf sein erstes Tor aus dem Spiel heraus.

Cedric Itten | Angriffsspitze

Kam in der 78. Minute für Fransson und hatte einen Abschluss: Eine Minute vor Ablauf der regulären Spielzeit schoss er aus spitzem Winkel, Omlin hielt.

Marek Suchy | Zentraler Innenverteidiger

Zum zweiten Mal in Folge wechselte Trainer Raphael Wicky zwecks Siegsicherung kurz vor Schluss einen weiteren Innenverteidiger ein: Diesmal in der 86. Minute Suchy für Oberlin. Zum zweiten Mal war der Wechsel erfolgreich.

Nicht eingesetzt beim FCB:  Vaclik (ET), Petretta, Calla, Schmid.

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