Sm’Aesch Pfeffingen verliert auch das erste Heimspiel unter dem neuen Trainer Timo Lippuner. Nach dem 1:3 gegen Franches-Montagnes muss sich das Team in der Rückrunde steigern, will es das Saisonziel Finalrunde noch erreichen.
Was der neue Trainer von Sm’Aesch Pfeffingen Timo Lippuner seinem Team im Time-Out des zweiten Spielsatzes sagt, muss wohl eine Zauberformel sein. Die Basler Equipe rettet sich vom 12:15 Rückstand gegen Franches-Montagnes und gewinnt den Satz mit 25:21.
Doch nachdem Sm’Aesch im dritten Satz mit 8:3 unter dem Jubel der 300 Zuschauer in der Mehrzweckhalle Löhrenacker in Führung gegangen ist, reisst der Faden. Innert kürzester Zeit kann Hôtel Cristal das Spiel wenden und gewinnt die Partie mit 3:1 Sätzen (23:25, 25:21, 17:25, 14:25).
«Wir haben den Fokus verloren»
«Wir sind ein junges Team und wenn wir eine solche Führung haben, sind wir noch nicht gut darin, sie zu halten», erklärt Passeuse Caitlyn Donahue nach der Niederlage den plötzlichen Einbruch: «Wir haben heute den Fokus verloren.»
Auch die Amerikanerin Kayla Neto ortet das Problem in der Psyche des Teams: «Wir haben aufgehört, mit der gleichen Aggressivität der erste zwei Sätze zu spielen. Wir verloren unsere Disziplin.»
Neuer Trainer, neues Glück?
Als der neue Trainer Timo Lippuner vor eineinhalb Wochen zu Sm’Aesch stiess, muss er vor einer Krise gestanden sein. Das Team, das lange Zeit nicht komplett spielen konnte, muss sich nun an einen neuen Trainingsstil gewöhnen.
«Abgesehen von der Atmosphäre untereinander ist es eine sehr unsichere Mannschaft», schildert Lippuner seine ersten Eindrücke, «das merkt man auch an den Spielen. Wenn es eng wird, trägt die Unsicherheit stärker bei als das Können, das eigentlich da wäre.»
Dem Vereinspräsident Werner Schmid zufolge fehlte es dem vorherigen Trainer Alessandro Lodi an Sozialkompetenz. Manche Spielerinnen räumen ein, dass sie den Wechsel tatsächlich als Erleichterung empfinden: «Wir hatten einfach sehr unterschiedliche Vorstellungen. Es war geistig sehr anstrengend», erzählt etwa Neto, «jetzt können wir uns verbessern, ohne den zusätzlichen psychischen Ballast zu tragen.»
Ob auch Caitlyn Donahue die Umstellung begrüsst, bleibt ein Rätsel. Den Trainerwechsel will sie nicht kommentieren. Immerhin hatte Lodi sich persönlich dafür eingesetzt, Donahue aus den USA zu Sm’Aesch zu holen.
Die Hoffnung liegt in der Rückrunde
In der ersten Hälfte Saison mussten die Birstalerinnen viele Niederlagen einstecken. Nun gilt es, in der Rückrunde Verpasstes nachzuholen, um doch noch das Saisonziel Finalrunde zu erreichen. «Rechnerisch ist es noch möglich,» meint Lippuner, «Franches-Montagnes oder Düdingen müssen jetzt mehr verlieren als wir. Und wir müssen alle in der unteren Tabellenregion schlagen.»
Die Spielerinnen blicken mit dem neuen Trainer, der frischen Wind bringen soll, optimistisch auf die restlichen Spiele. Lippuner selbst aber bleibt realistisch: «Wir haben die schwierigsten Voraussetzungen.»