Jetzt fehlt nur noch das Aufgebot: Embolo will für die Schweiz spielen

Kamerun ist um einen potenziellen Nationalspieler ärmer: Breel Donald Embolo hat sich für die Schweiz entschieden. Nun muss Vladimir Petkovic den FCB-Stürmer nur noch nominieren.

Breel Donald Embolo im Trikot mit dem Schweizer Kreuz auf der Brust – hier bei einem U20-Länderspiel gegen Deutschland am 7. September dieses Jahres im GC-Campus Niederhasli. (Bild: ANTON GEISSER)

Kamerun ist um einen potenziellen Nationalspieler ärmer: Breel Donald Embolo hat sich für die Schweiz entschieden. Nun muss Vladimir Petkovic den FCB-Stürmer nur noch nominieren.

Der Entscheid von Breel Donald Embolo hat sich abgezeichnet, nach seiner Einbürgerung beendet der Stürmer des FC Basel aber jegliche Spekulationen um die Frage, für welche Nationalmannschaft er spielen wird.

Wie der FCB auf seiner Website mitteilt, hat sich Embolo für die Schweizer Nationalmannschaft entschieden. «Es ist dies nicht ein Entscheid gegen Kamerun, sondern einer für die Schweiz», wird der 17-Jährige zitiert.

Einfach fiel ihm der Entscheid nicht, wie aus der Mitteilung zu lesen ist: «Leider kann man nicht für zwei Nationalmannschaften spielen», sagt Embolo, «nach reiflicher Überlegung bin ich zum Schluss gekommen, dass ich in Zukunft für die Schweiz spielen werde, für jenes Land, in dem ich meine Jugend mehrheitlich verbracht habe.»

«Ich hoffe, dass man meinen Entschluss respektiert und akzeptiert.»

An einem unterschiedlichen Engagement der Verbände um die Nachwuchshoffnung dürfte es nicht gelegen haben: «Beide Verbände haben sich intensiv um mich bemüht», wird Embolo zitiert, wofür er sich bedanke. «Ich hoffe, dass man meinen Entschluss respektiert und akzeptiert.»

Was für die Schweiz eine gute Nachricht ist, ist für Volker Finke eine schlechte. Der Nationaltrainer von Kamerun verliert ein Talent, um das sich sogar der kamerunische Star Samuel Eto’o höchstpersönlich bemüht haben soll, wie der «Blick» berichtete.

Gesprochen hat auch Petkovic gemäss dem «Blick» bereits mit Embolo: «Der Spieler und ich hatten ein gutes Gespräch von 20 Minuten. Ich glaube, Breel schätzt sehr, dass der Nationaltrainer für diese Begegnung durch die halbe Schweiz gereist ist», wird der Nationaltrainer der Schweiz zitiert.

Spielen könnte Embolo erstmals am 27. März 2015 in einem Ernstkampf (und so definitiv an die Schweizer Auswahl gebunden werden): Zu Hause gegen Estland, in der Qualifikation zur Europameisterschaft 2016 in Frankreich.

Aber nicht nur auf Nationalmannschaftsebene ist Embolo gefragt: Bereits mehrere Topvereine aus Europa sollen sich für ihn interessieren, der FC Basel hat den Vertrag unlängst bis Ende 2017 verlängert. Auch auf Clubebene gilt: Sicher ist sicher.

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Die Leistung von Breel Donald Embolo in unseren Einzelkritiken nach der ersten Saisonhälfte:

Breel Embolo (17, Vertrag bis Dezember 2017)

Mit 17 Jahren der neue Stern am Basler Fussballhimmel, der am Morgen nach seinem wunderschönen Treffer gegen Razgrad, das ihn zu einem der jüngsten Torschützen der Champions League machte, trotzdem anstandslos zur Schule ging. Muss seither damit umgehen, dass Schulkameraden verwackelte Videos von ihm der «Blick»-Redaktion zustellen und jeder nur halbwegs potente Fussballclub dieses Erdenrunds mit ihm in Verbindung gebracht wird. Scheint allerdings genügend geerdet, um den ganzen Hype bewältigen zu können, ohne den Boden unter den Füssen zu verlieren. Beweis dafür: Seine Vertragsverlängerung just in jenem Moment, in dem er bereits wahlweise zu Bayern, Wolfsburg oder zum VfL München geschrieben wurde. Mit der jetzt auch noch erteilten Schweizer Staatsbürgerschaft ist der Weg frei für das Nationalteam. Tolle Perspektiven!

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