Josip Drmic erklimmt die nächste Stufe

In höchsten Tönen wird der Schweizer Nationalspieler Josip Drmic von seinem neuen Arbeitgeber Bayer Leverkusen gelobt. Der lässt sich den Wechsel des 17-fachen Saison-Torschützen innerhalb der Bundesliga über acht Millionen Franken kosten.

ZUM TRANSFER DES SCHWEIZER FUSSBALLERS JOSIP DRMIC CON NUERNBERG NACH BAYER LEVERKUSEN WIR IHNEN FOLGENDES ARCHIVBILD ZUR VERFUEGUNG - Josip Drmic an einer Medienkonferenz der Schweizer Fussball Nationalmannschaft in St. Gallen am Dienstag, 4. Maerz 2014. (Bild: Keystone/WALTER BIERI)

In höchsten Tönen wird der Schweizer Nationalspieler Josip Drmic von seinem neuen Arbeitgeber Bayer Leverkusen gelobt. Der lässt sich den Wechsel des 17-fachen Saison-Torschützen innerhalb der Bundesliga über acht Millionen Franken kosten.

Das Beste an seiner Tischrede hatte sich Michael Schade bis zum Schluss aufgehoben. Dann verkündete der Geschäftsführer von Bayer 04 Leverkusen, was seit Tagen als so gut wie gewiss vermutet und nur noch von Lothar Matthäus tapfer dementiert worden war: Die Leverkusener sichern sich die Dienste des Schweizer Nationalspielers Josip Drmic vom 1. Juli an.

Drmic hat seinen Platz bei Ottmar Hitzfeld

Am Dienstag, 13. Mai, gibt Ottmar Hitzfeld in Zürich sein vorläufiges Kader für die WM in Brasilien bekannt. Bei der Besetzung der Angreiferplätze hat Josip Drmic seinen Platz dabei auf sicher.

Der 21 Jahre alte Angreifer, der mit seinen 17 Saisontoren den achten Erstligaabstieg des 1. FC Nürnberg auch nicht verhindern konnte, unterschrieb beim Vierten der abgelaufenen Saison einen Fünfjahresvertrag. «Er war kein Schnäppchen, andere Clubs waren auch hinter ihm her», sagte Schade zu der festgeschriebenen Ablösesumme von umgerechnet rund 8,5 Millionen Franken.

Zusammen mit Stefan Kiessling, dem Bundesliga-Torschützenkönig der vergangenen Saison, soll Drmic dem Werksclub in Zukunft viele, viele Tore bescheren. «Mit dieser Verpflichtung haben wir ein klares Zeichen für unsere künftige Neuausrichtung gesetzt», fügte Schade der Freude über den Coup, einen der begehrtesten Bundesliga-Offensivspieler geholt zu haben, hinzu.

«Schnell, durchsetzungsfähig und flexibel»

Bayer will künftig unter dem neuen Trainer Roger Schmidt, der den erfolgreichen Interimscoach Sascha Lewandowski beerben wird, seine Stärken couragierter und angriffslustiger als über weite Teile der abgelaufenen Spielzeit ausspielen. Dafür bürgt schon der Fussball, den Schmidt mit dem österreichischen Meister Red Bull Salzburg zu einem Markenzeichen im Nachbarland gemacht hat. Ein Spieler wie Drmic wird ihm zupass kommen, den der Leverkusener Sportdirektor Rudi Völler als «schnell, durchsetzungsfähig und flexibel, auf den Flügeln genauso einsetzbar wie im Sturmzentrum» beschreibt.

Der zweite Leverkusener Transfer nach dem vor geraumer Zeit verpflichteten 20 Jahre alten brasilianischen Aussenverteidiger Wendell vom Erstligaklub Gremio Porto Alegre, der wie Drmic einen Fünf-Jahres-Vertrag signierte, steht für den professionellen Jugendkurs von Bayer und das damit verbundene Ziel, das eigene Bundesligaprofil mit mehr Pep und Dynamik aufzufrischen.

Das Ziel heisst Champions League

Dass Bayer 04 regelmässig Tabellenplätze von Rang vier aufwärts anvisiert, machte dazu passend auch Schade am Montagmittag deutlich, als er vor Journalisten noch einmal Bilanz zog nach einer exzellenten Hinrunde mit Platz zwei und einer lange eher verunglückten Rückrunde, während der der in Leverkusen nach wie vor hochgeschätzte Trainer Sami Hyypiä entlassen und durch seinen früheren Partner Lewandowski erfolgreich ersetzt wurde. «Jetzt», sagte Schade mit Blick auf die im August anstehende Champions-League-Qualifikationsspiele, «haben wir es in der Hand, unser Ziel zu erreichen»: die abermalige Teilnahme an der «Königsklasse» des Vereinsfussballs.

Schade selbst, seit dem Vorjahr Nachfolger von Wolfgang Holzhäuser als Geschäftsführer der Fussball-GmbH von Bayer 04, sprach von «einem Crashkurs in Sachen Bundesliga», den er in seinem neuen Job mitgemacht hatte. Er hat dabei viel gelernt – auch darüber, wie schwer es im Profifussball manchmal fällt, sich von einem charakterlich einwandfreien und im Fussball sehr erfahrenen Mitarbeiter wie Hyypiä zu trennen.

Drmic: «Will mit Bayer in der Spitze mitspielen»

Während Interimscoach Lewandowski wieder die Leitung der Nachwuchsabteilung übernimmt, freut sich auch Drmic über den Wechsel unter das Bayer-Kreuz: «Es ist wirklich bitter für mich, dass ich den Club auf diese Weise verlassen muss. Aber jetzt will ich mit Bayer 04 in der Bundesliga-Spitze mitspielen und in den Play-offs im August endgültig die Champions League erreichen», sagt der 1,81 Meter grosse Rechtsfuss auf der Webseite seines neuen Clubs, «das ist ein Traum für jeden Fussball-Profi.»

Erst vor einem Jahr war der Freienbacher mit kroatischen Wurzeln für knapp drei Millionen Franken vom FC Zürich nach Nürnberg gewechselt.

» Josip Drmic in Zahlen und Fakten bei transfermarkt.ch

» Josip Drmic als Nationalspieler bei football.ch 

Die Bundesliga-Torjäger 2013/14
Name Nationalität Club Tore
Robert Lewandowski Polen Borussia Dortmund 20
Mario Mandzukic Kroatien Bayern München 18
Josip Drmic Schweiz 1.FC Nürnberg 17
Adrian Ramos Kolumbien Hertha BSC Berlin 16
Marco Reus Deutschland Borussia Dortmund 16
Roberto Firmino Brasilien 1899 Hoffenheim 16
Stefan Kiessling Deutschland Bayer Leverkusen 15
Shinji Okazaki Japan FSV Mainz 05 15

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