Spielerisch war es kein Nachmittag fürs Poesiealbum – aber kämpferisch lieferte der FC Basel eine untadelige Vorstellung ab beim 1:0-Sieg in Sion, zu dem Breel Embolo das Tor beisteuerte und Fabian Schär, Marek Suchy sowie Mohamed Elneny die Türme im Abwehrkampf waren.
Tomas Vaclik | 4,5
Sicherer Rückhalt nennt man das wohl, was der untadelige Tscheche einmal mehr im Tourbillon zeigte. Er hatte keine Wunderwerke zu vollbringen, weil die Sittener nicht wirklich zu hochkarätigen Abschlüssen kamen. Aber alles, was zu erledigen war, putzte Vaclik weg. Sein persönlicher Lohn: das neunte Spiel in der Liga ohne Gegentor.
Taulant Xhaka | 4,5
Beackerte die rechte Seite im ersten Durchgang mit einigem Ehrgeiz nach vorne und war an einigen vielversprechenden Szenen beteiligt, die jedoch nicht in etwas Konkretem mündeten. Wurde, als der Akku sich leerte, vor allem aber, weil er laut Paulo Sousa etwas angeschlagen war und keine Verletzung riskiert werden sollte, in der 70. Minute von Philipp Degen abgelöst.
Fabian Schär | 5,5
Der Turm in der Basler Abwehr. Wieviele Hereingaben er mit dem Kopf, mit einem langen Bein oder sonst einem Körperteil aus der Gefahrenzone spedierte, können wir nicht genau taxieren – es waren jede Menge. Der Nationalspieler steht stellvertretend für elf Basler Kämpfer vor dem Herrn – und drei Einwechselspieler.
Fabian Schär: Eine prächtige Partie lieferte der FCB-Innenverteidiger im Tourbillon. Hinten Daniel Follonier. (Bild: Keystone/LAURENT GILLIERON)
Marek Suchy | 5
Genauso schnörkellos und kompromisslos wie Schär verteidigte sein Nebenmann im Zentrum. Nahm Moussa Konaté weitgehend aus dem Spiel. Zu einem Kopfball konnte Sions Torjäger ansetzen – mehr liessen die Basler Zentrumsverteidiger (-> Schär) nicht zu.
Behrang Safari | 4,5
Hatte es mit Daniel Follonier, einem der Sittener Offensivkräfte mit Formkurve nach oben, zu tun. Löste einige knifflige Situationen gut, andere weniger souverän, warf sich in der wilden Schussphase der Gastgeber aber noch einmal mit aller Kraft ins Getümmel.
Fabian Frei | 4,5
Seine Szene der ersten Halbzeit war in der 40. Minute ein perfekt getretener Freistoss aus halblinker Position, den Vanins mit einer Flugparade und den Fingerspitzen an den Pfosten lenkt. Der Captain spielte lange einen umsichtigen Part, liess sich in der zweiten Halbzeit aber zunehmend vor den eigenen Strafraum zurückdrängen.
Embolo 0:1 vs FCS #rotblaulive https://t.co/1hnS3rJQdX
— Bo9 (@salahhattrick) 18. April 2015
Mohamed Elneny | 5,5
Eine sehr präsente Vorstellung des Ägypters, der gefühlt die meisten Meter lief und die meisten Ballkontakte hatte. War zunächst der am weitesten vorne positionierte Zentrumsspieler, derjenige, der das Pressing dirigierte – und die restliche Spielzeit fast überall zu finden war.
Luca Zuffi | 4,5
Nicht so auffällig wie Elneny, ging aber keinem Zweikampf aus dem Weg und war mit seinem unprätentiösen Spiel immer eine wertvolle Relaisstation im Mittelfeld.
Davide Calla | 4
Zur Abwechslung wieder mal am linken Flügel eingesetzt. Entfaltete dort offensiv nur ein laues Lüftchen, war sich dafür nach hinten für nichts zu schade.
Derlis Gonzalez | 4
Hatte in Nationalspieler Reto Ziegler einen routinerten Gegenspieler, der ihm wenig Raum gewährte. Dann steckt der kleine Paraquayaner in seinem ersten April-Match von Beginn an fein durch in den Lauf von Embolo zum Führungstor. In der 75. Minute bot Gonzalez mit einem artistischen Seitfallzieher die einzige klare Basler Möglichkeit nach dem Seitenwechsel. Punktabzug gibt es für eine überflüssige gelbe Karte, die bedeutet, dass er im nächsten Spiel gegen Luzern gesperrt sein wird.
Ein Kampf mit jeder Faser: Birama Ndoye und Breel Embolo. (Bild: Keystone/LAURENT GILLIERON)
Breel Embolo | 5
Sah zunächst wenig Land gegen Lacroix und Ndoye, und wenn es in den Clinch ging, tat es meistens weh. Dann schüttelt er den büffelhaften Ndoye ab wie ein lästiges Insekt und netzt wie selbstverständlich ein. Das nennt man – nach dem Hattrick gegen den FCZ – wohl einen Lauf. Anschliessend wieder gut aufgehoben bei der Sittener Abwehr.
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Philipp Degen | 4
Ersetzte in der 70. Minute Xhaka und kam somit seit Ende Februar wieder einmal zu einem Einsatz. Hatte einen guten Vorstoss, der zur einzigen FCB-Chance des zweiten Durchgangs führte (-> Gonzalez), und den Rest der Spielzeit war Degen mit dem Verteidigen beschäftigt.
Adama Traoré | –
Kam in der 85. Minute für Fabian Frei, war zu kurz im Einsatz, um bewertet werden zu können und wird die Rückreise mit einem Brummschädel angetreten haben, nachdem er von einem mächtigen Schuss aus kurzer Entfernung am Kopf getroffen wurde.
Walter Samuel | –
Wurde in der 92. Minute für Gonzalez eingewechselt, als es nur noch darum ging, die dreiminütige Nachspielzeit verrinnen zu lassen.
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Bewertungsdurchschnitt: 4,6
Nicht eingesetzt beim FCB: Vailati (TH), Hamoudi, Delgado, Albian Ajeti