Kay Voser: «Ein wenig wie damals Gerd Müller»

Sechs Jahre Pause hat Kay Voser eingezogen, bis er gegen den FC Thun endlich sein zweites Tor als Fussballprofi erzielt. Danach fühlt sich der Aussenverteidiger «wie in Trance» – und schlägt gleich noch die Flanke zum 3:1.

Der Basler Kay Voser freut sich ueber sein Tor zum 2:1 im Fussball Meisterschaftsspiel der Super League zwischen dem FC Basel und dem FC Thun, im Stadion St. Jakob-Park in Basel, am Samstag, 23. November 2013. (KEYSTONE/Georgios Kefalas) (Bild: Keystone/Georgios Kefalas)

Sechs Jahre Pause hat Kay Voser eingezogen, bis er gegen den FC Thun endlich sein zweites Tor als Fussballprofi erzielt. Danach fühlt sich der Aussenverteidiger «wie in Trance» – und schlägt gleich noch die Flanke zum 3:1.

Murat Yakin hätte auch flunkern können. Der Trainer des FC Basel hätte sagen können, so ein Torerfolg von Kay Voser, den habe er schon längst erwartet. Der Kay, der sei in letzter Zeit ja im Training durch besonderen Tordrang aufgefallen. Irgendwas in die Richtung. Aber Yakin blieb ehrlich. Und so sagte er nach dem 4:1 seines FC Basel frank und frei, es sei «erstaunlich», dass sich sein Rechtsverteidiger in die Torschützenliste eingetragen habe.

«Erstaunlich» – das Wort sagt alles darüber aus, wie erfolgreich Kay Voser in seiner Karriere bislang auf Torejagd gegangen ist. Ein Tor stand vor dem Spiel gegen den FC Thun in Vosers Statistik. Ein Tor, bei 219 Profi-Einsätzen.

Kein Wunder, mag sich Voser gleich nach dem Schlusspfiff nicht mehr so richtig erinnern, wann genau er seinen ersten Treffer erzielt hat: «2007 … oder war es 2008?» Es war 2007 gewesen. Genauer gesagt, am 17. März 2007, da erzielte Voser ein eher belangloses Tor für die Grasshoppers gegen Luzern: Es war das 4:0, am Ende stand es 5:0.

«Ich war wie in Trance»

Kein Wunder auch, weiss Voser nach seinem 2:1 für den FCB gegen Thun in der 51. Minute erst einmal gar nicht, wie ihm geschieht. «Wie in Trance» sei er gewesen, erzählt er danach.

Immerhin weiss er noch, dass es sich als Torschütze gehört, einen Treffer zu bejubeln. Also hüpft er irgendwie durch den Thuner Strafraum, ein bisschen quer, ein bisschen hin zur Muttenzerkurve. «Ein wenig wie Gerd Müller», hatte das sein sollen, löst Voser später auf.

Gerd Müller also, der deutsche «Bomber der Nation». Ein lustiges Jubelvorbild hat er sich da genommen. Der Müller traf ja allein für Bayern München 398-mal. So weit wird es bei Voser nicht kommen, meint er selbst mit breitem Lachen. Und schätzt sich gleich selbst ein: «Der Müller hatte auch mehr Klasse.»

Voser beisst sich ins Team

Zum Welt- und Europameister wird es Voser tatsächlich kaum reichen. Aber das, was der Aussenverteidiger derzeit beim FCB abliefert, ist trotzdem aller Ehren wert. Nach zwei Saisons, in denen er mehr oder weniger ständig verletzt war, hat er sich ins Team gebissen.

Als defensivere Variante auf der Aussenverteidigerposition hatte ihn Trainer Yakin vor der Saison bezeichnet. Und ein situatives Wechselspiel mit Philipp Degen angekündigt. Daraus ist ein Stammplatz für Kay Voser geworden. Und derzeit sieht es so aus, als könne der durchaus auch mal die Offensive beleben.

Fabian Frei jedenfalls meinte nach dem Sieg über Thun, zu dem Voser auch noch die Flanke zum 3:1 beisteuerte: «Dass er Assists gibt, daran haben wir uns inzwischen ja gewöhnt.» Das war dann allerdings leicht geflunkert. Vosers Flanke auf Marco Strellers Kopf war sein zweites Assist überhaupt im rotblauen Dress.

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