Kein Witz: Der FCB entlässt Heiko Vogel und holt Murat Yakin

Der FC Basel trennt sich völlig überraschend von Trainer Heiko Vogel. Am Montagnachmittag hat der Club Murat Yakin als neuen Trainer präsentiert.

Das Aus nach genau einem Jahr: Heiko Vogel wird vom FC Basel als Cheftrainer entlassen. (Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)

Der FC Basel trennt sich völlig überraschend von Trainer Heiko Vogel. Am Montagnachmittag hat der Club Murat Yakin als neuen Trainer präsentiert.

Live-Tweets aus der Pressekonferenz bei twitter.com


Das kommt nun völlig überraschend: Der FC Basel entlässt seinen Cheftrainer Heiko Vogel und präsentiert als Nachfolger den ehemaligen Basler Abwehrchef Murat Yakin.

Mit diesem Schritt widerspricht sich die FCB-Führung bis zu einem gewissen Masse selbst. Gegen aussen hatten Präsident Bernhard Heusler und Sportchef Georg Heitz immer Ruhe ausgestrahlt. Und dieselbe vor allem gegenüber der Medien auch immer eingefordert.

Das Aus in der Qualifikation zur Champions League? Das sollte nach den Worten der FCB-Führungscrew ein Rückschlag sein, wie er im Sport immer wieder mal passieren kann. Der schwache Start in die Super League? Wurde angesichts des Umbruchs in der Mannschaft als vorhersehbar eingestuft.

Und jetzt? Gelten all diese Worte scheinbar nichts mehr. Der FCB zieht die Reissleine in einem Moment, in dem ausserhalb des Clubs niemand damit gerechnet hätte. Um 16 Uhr wird der Club die Medien informieren und Murat Yakin als neuen Trainer präsentieren.

Vogels Kritik zwischen den Zeilen

An dieser Pressekonferenz nicht mehr dabei sein wird Heiko Vogel. Der 36-Jährige konnte sich bloss ein Jahr lang im Amt halten. Am 13. Oktober 2011 trat er zunächst als interimistischer Cheftrainer an, nachdem Thorsten Fink zum Hamburger SV weitergezogen war. Am 12. Dezember dann erhielt Vogel einen Vertrag, der bis Juni 2014 hätte laufen sollen.

Dazu kommt es nicht mehr, der Club wird den Deutschen auszahlen müssen. Die Erfolge, die Vogel mit dem FCB feierte – Achtelfinaleinzug in der Champions League, Double-Sieger – galten in der momentanen Situation nichts mehr.

Noch am vergangenen Donnerstag hatte Vogel im Gespräch mit der TagesWoche erklärt: «Von den Erfolgen der vergangenen Saison kannst du dir nichts kaufen. Du stehst immer auf Neue auf dem Prüfstand.» Und er sagte Dinge, die zwischen den Zeilen als Kritik an der Zusammenstellung der Mannschaft verstanden werden können: «Wir waren vergangene Saison brutal stark als Mannschaft. Wir haben Spieler verloren, weil wir gut waren, und bisher konnten wir das noch nicht kompensieren.» Und: «Wir sind nicht der FC Basel der vergangenen Saison.»

Für Yakin ist es eine Rückkehr

Vogels Nachfolger Murat Yakin ist in Basel bestens bekannt. Der heute 38-jährige Münchensteiner hatte seine Juniorenzeit beim FC Concordia absolviert und machte danach als defensiver Mittelfeldspieler und Innenverteidiger auch international Karriere (VfB Stuttgart, Fenerbahçe, Kaiserslautern), ehe er 2001 endgültig zum FC Basel wechselte, wo er bis zu seinem Karrierenende 2006 blieb. Yakin blickt auf 49 Länderspiele zurück.

Als Trainer führte er den FC Thun in die Super League und machte danach als Trainer des FC Luzern dem FCB das Leben immer wieder schwer. Zuletzt im Cupfinal 2012, den die Luzerner erst im Elfmeterschiessen gegen die Basler verloren.

Der Start in die neue Saison misslang Yakin und dem FCL dann allerdings noch weit mehr als dem FCB unter Vogel. Am 20. August musste Yakin seinen Spind in Luzern räumen, nachdem er in sechs Spielen bloss drei Punkte erobert hatte. Knapp zwei Monate später kommt Yakin durch die grosse Tür zurück. Als Cheftrainer des FC Basel.

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