Fast auf den Tag genau vier Jahre ist es her, seit der FC Basel im Cup zum letzten Mal auf einen regionalen Zweitligisten traf. Paulo Sousa stand an der Seitenlinie und auf dem Rasen Breel Embolo, der eines von vier Toren erzielte gegen die Amateure des CS Italien, von denen einer voller Begeisterung über den jungen Basler sagte: «Das ist ein 17-jähriger Bub. Man muss sich das mal vorstellen!» Zudem gab ein gewisser Walter Samuel, rund 20 Jahre älter als Embolo, sein Debüt im rotblauen Dress.
Längst vergangen sind diese Tage also. Seither wurde die Vereinsführung ausgewechselt und hat der FC Basel viermal den Trainer gewechselt. Vom damaligen Kader sind einzig Geoffroy Serey Dié und Fabian Frei noch mit dabei, wenn die Basler am Samstag wieder auf ein Team treffen, das sechs Ligen tiefer spielt: den FC Montlingen aus der St. Galler Gemeinde Oberriet.
Die Partie ist für Basels Trainer Marcel Koller die Möglichkeit, Stammkräften eine Pause zu geben. Seit Kollers Beginn in Basel und bis zur Nationalmannschaftspause Anfang September spielt der FCB jeden dritten Tag; zwischen dem Sieg gegen Vitesse Arnheim in der Europa-League-Qualifikation und dem Cupauftakt in Montlingen liegen sogar nur gerade rund 44 Stunden.
Xhakas Rückkehr und Kuzmanovics erstes Wettbewerbspiel seit
Wegen der kurzen Zeit zwischen den beiden Spielen hat der FC Basel beim Schweizerischen Fussballverband fristgerecht einen Antrag auf eine Spielverschiebung eingereicht. Dieser wurde abgelehnt, auch, weil eine Verschiebung Konsequenzen auf die Ansetzung anderer Spiele gehabt hätte.
Auch wegen dieses abgelehnten Antrags dürfte Koller auf vielen Positionen durchrotieren. So wird zum Beispiel Martin Hansen, der 28-jährige dänische Ersatzgoalie, im Tor Jonas Omlin ersetzen. Zudem deutet viel auf einen Einsatz von Taulant Xhaka und Zdravko Kuzmanovic hin, die zuletzt verletzt waren. «Ziel ist es, dass die beiden spielen», sagt der Trainer am Freitag.
Es wäre Kuzmanovics erstes Wettbewerbsspiel für den FC Basel seit dem 29.11.2015, als er beim 3:0-Sieg gegen den FC Luzern von Urs Fischer elf Minuten vor Spielende eingewechselt wurde. Ein paar Wochen später überwarf er sich mit dem Trainer und wurde nach Italien zu Udinese ausgeliehen.
Ajeti fehlt und Suchy fällt länger aus als erwartet
Nicht im Kader stehen wird Marek Suchy, weil er einerseits gesperrt ist. Andererseits meldet der FC Basel am Freitag, dass sich der Tscheche im Spiel gegen den FC Sion schwerer verletzt hat als angenommen. Der 30-jährige Captain erlitt einen Teilriss der Achillessehne am linken Fuss und fällt für unbestimmte Zeit aus.
Zudem ist Goalie Signori Antonio noch immer im Aufbau und ein Einsatz Albian Ajetis unwahrscheinlich. Der Stürmer und Torschütze hat sich im Spiel gegen Arnheim leicht verletzt und spürt Schmerzen im Bereich der Schulter und des Nackens.
Sollte der FC Basel die Hürde Montlingen wie erwartet nehmen, steht der Sechzehntelfinal am Wochenende des 15. und 16. September 2018 an. Es wird das erste Spiel sein nach der Nationalmannschaftspause und eine Art Hauptprobe für das Gipfeltreffen mit dem Meister Young Boys am 23. September in Bern.
«Muntlaga» erwartet ein Volksfest
In der vereinseigenen «Saisonzeitung» beschreibt Vereinspräsident Patrick Zäch das Duell mit dem FC Basel als «nie dagewesenes Highlight in der Geschichte des FC Montlingen». Der regionale Zweitligist hat sich als Finalist des Ostschweizer Cups für die Hauptrunde des Schweizer Cups qualifiziert und spricht vor der Affiche gegen Basel vom «grössten Spiel der Klubgeschichte».
Der Verein mit rund 100 Aktivmitgliedern und 200 Junioren erwartet gegen den FCB auf dem Kolbenstein mehr als 4000 Zuschauer. 4800 ist das maximale Fassungsvermögen dank der zusätzlich aufgebauten Tribünen auf der Sportanlage, die 600 Meter vom Rhein und der österreichisch-schweizerischen Grenze liegt.
Die Partie wird um 18.15 Uhr angepfiffen. Das Fest in Muntlaga, wie das Dorf von den rund 2000 Einwohnern genannt wird, beginnt bereits um 15 Uhr und findet sein Ende an einer After Party. Überhaupt ist der August ein festlicher Monat für den Verein: Eine Woche nach der Cuppartie steht die erste Mannschaft schon wieder im Einsatz – hinter der Bar am Kilbi-Wochenende.