Lausanne-FCB – die Einzelkritiken

Ein schweres Stück Arbeit war der 2:0-Sieg in Lausanne. Gut, wenn man für knifflige Aufgaben einen Alex Frei hat. Er verdiente sich mit Tor und Assist die Bestnote; gut kommt natürlich auch Premierenmann Kwang Ryong Pak weg.

Die ewige Frage: Ist die 13 nun eine Glückszahl – oder doch das Gegenteil? In diesem Bild wirkt der Mann mit der 13, Alex Frei, jedenfalls glücklicher als sein Gegenpart, Fabio Coltorti. (Bild: Reuters/DENIS BALIBOUSE)

Ein schweres Stück Arbeit war der 2:0-Sieg in Lausanne. Gut, wenn man für knifflige Aufgaben einen Alex Frei hat. Er verdiente sich mit Tor und Assist die Bestnote; gut kommt natürlich auch Premierenmann Kwang Ryong Pak weg.

Yann Sommer | 4,5
Ein unterbeschäftigter Abend für ihn. Wie hätte es auch mehr sein sollen angesichts der reinen Lausanner Verhinderungstaktik? Zwei Corner holten sie heraus, beide Flanken pflückte Sommer souverän herunter. Und in der 90. Minute schoss der eingewechselte Lang tatsächlich aufs Basler Tor – in die Arme von Sommer.

Markus Steinhöfer | 4
Kam nach der schöpferischen Pause von Thun wieder zum Zug, konnte sich auf dem rechten Flügel selten so in Szene setzen, um den Ball zur Mitte zu bringen. Immerhin stammte einer der wenigen Abschlüsse der ersten Phase von ihm, ein knackiger Volleyschuss, den Coltorti prächtig parierte.

David Abraham | 4,5
Gegen Negrao und Moussilou, die einsamen Recken vorne, wenn Lausanne sich über die Mittellinie wagte, war es für beide Innenverteidiger keine sehr dankbare Aufgabe. Abraham liess so gut wie nichts zu, schaltete sich ein paar Mal nach vorne ein, ohne dabei Gewinnbringendes zu produzieren.

Aleksandar Dragovic | 4,5
Wie auch für Abraham gilt für ihn: Hochkonzentrierte Leistung ohne Wackler. Der Österreicher hält sich im Aufbauspiel extrem zurück, schiebt den Ball nach der Eroberung meistens Yapi oder Xhaka zu, die für die eigentliche Eröffnung zuständig sind. Kam nach einem Standard mit einem Distanzschuss zu einer der  wenigen Chancen im ersten Durchgang.

Joo Ho Park | 4
Bekommt im Aufbauprozess den Ball zugespielt und liefert ihn meistens postwendend wieder unspektakulär an den nächsten freien Mitspieler ab. Ein schönes Zuspiel im Strafraum auf Alex Frei bleibt in Erinnerung eines höchst soliden Auftritts mit wie immer dezentem Einfluss aufs Offensivspiel.

Xherdan Shaqiri | 4,5
Viel unterwegs, oft nur mit einem kleinen Foul zu stoppen, immer bemüht, eine Lücke aufzureissen. Seine Abschlussversuche verpufften allerdings. Und seine Standards waren schon gefährlicher.

Gilles Yapi | 5
Magistral sein Pass exakt von der Mittellinie aus auf Alex Frei beim 1:0. Wie immer der Mann mit den gefühlt meisten Ballkontakten. Nicht alles ging ihm einwandfrei vom Fuss, verhedderte sich hier und da, was gegen die sehr tief stehende Lausanner aber auch nicht weiter verwunderte.

Granit Xhaka | 4
Auch er hatte in Thun eine Pause erhalten und war der unauffälligere der beiden zentralen Mittelfeldspieler. Für seine raumgreifenden Seitenwechsel, die er so beherrscht wie kaum ein anderer in dieser Mannschaft, war wenig Gelegenheit, weil die Lausanner Flügelspieler in Basler Ballbesitz nach hinten rückten und somit keine Entfaltungsräume gewährten.

Fabian Frei | 4
Erhielt den Vorzug vor Valentin Stocker. In der Anfangsphase noch einer der aktiveren Basler, wurde in der elften Minute mit einem gelb-bestraften Foul gestoppt – und tauchte irgendwann unter.

Alex Frei | 6
Ein Tor – sein 19. im laufenden Wettbewerb – und ein Assist (der neunte) für Alex Frei, der die Captainbinde des gesperrten Streller trug. Wie immer lautet die Frage: Was will man mehr von einem Stürmer? Der Treffer, ein schwieriger, direkt abgenommener, langer Ball von Yapi, war eine Augenweide. Und seine Eckballhereingabe in der 87. Minute – der elfte und letzte Corner für den FCB – passte nach etlichen mässigen ruhenden Bällen zum zweiten Tor.

Jacques Zoua | 3,5
Es ist nicht das erste Mal, dass Zoua als Startspieler (diesmal für den gesperrten Streller) nicht recht zu Geltung kommt. Es war aber auch eine schwierige Übung, an der auch ein Marco Streller sich die Zähne hätte ausbeissen können: Vier, fünf Lausanner Spieler im Abwehrzentrum, von denen sich jeweils zwei, drei um denjenigen Basler kümmerten, der in der Spitze angespielt wurde. Es dauerte bis zur 37. Minute, ehe sich Zoua durchtanken konnte, den Schuss aus 14 Metern knallte er jedoch genau auf Coltorti.

Kwang-Ryong Pak | 5
Oft genug bekam der Nordkoreaner als Einwechselspieler nur wenige Minuten bis zum Schlusspfiff. Diesmal ersetzte bereits in der 67. Minute Jacques Zoua im Sturm und nutzte die Zeit, um sein erstes Tor in der Super League zu erzielen. Entschlossen und mit der ganzen Wucht seines Körpers warf er sich in den Kopf voran in die Eckballflanke von Alex Frei – und von Lausanne-Keeper Fabio Coltorti war nichts zu sehen.

Stephan Andrist | –
Kam in der 83. Minute für Fabian Frei und war damit zu kurz im Einsatz, um benotet zu werden.

Valentin Stocker | –
Durfte in der 88. für Shaqiri aufs Feld, was vielleicht reichte, um die Siegesprämie einzustreichen, aber zu kurz war, um benotet zu werden.

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