Zwanzig Jahre nachdem sein Vater den FC Basel in die damalige Nationalliga A geschossen hat, nimmt Luca Zuffi seine erste Saison bei den Rotblauen in Angriff. Der 24-Jährige Mittelfeldspieler spricht im Video-Interview über seinen neuen Trainer, seine Freude, als der FCB durchklingelte und sein Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten.
Gewisse Kreise müssen sich scheinbar einfach schliessen. Als Luca Zuffi vier Jahre alt war, da schoss sein Vater Dario den FC Basel in die damals noch Nationalliga A genannte oberste Spielklasse des Schweizer Fussballs. Das war am Ende der ersten Saison, die Dario Zuffi beim FCB verbrachte. Von 1993 bis 1998 spielte der ehemalige Nationalstürmer bei den Rotblauen. Und Söhnchen Luca verbrachte seine Kindheit in Oberwil, besuchte den Kindergarten und die ersten Jahre der Primarschule, ehe die Karriere des Vaters die Familie wieder zurück nach Winterthur brachte – in jene Stadt, in der Luca geboren worden war.
Jetzt, zwanzig Jahre später, steht Luca Zuffi vor seiner ersten Saison mit dem FCB. Und es war ein gleich doppelt emotionaler Transfer für den Mittelfeldspieler. Natürlich, weil der FCB inzwischen nicht mehr der mehr darnieder liegende denn schlafende Riese ist, bei dem Dario Zuffi einst anheuerte. Sondern der Schweizer Spitzenclub, der allen anderen weit enteilt zu sein scheint. Aber eben auch, weil er in die Fussstapfen seines Vaters treten kann.
Eine Reihe weiter hinten als sein Vater
Wobei er das nicht ganz tun wird. War Dario Zuffi ein Stürmer, so ist Luca eine bis zwei Reihen weiter hinten anzutreffen. Beim FC Thun war er oft für die offensiven Akzente im Mittelfeld zuständig gewesen. Jetzt, so sagt er es selbst, sieht es so aus, als ob er wieder etwas zurück gezogen würde, auf die Position des Sechsers vor der Abwehr.
«Kein Problem» ist das für Zuffi, «die Position ist nicht neu für mich.» Sehr wohl aber die Umgebung, in der er nun spielen wird. FC Winterthur in der Challenge League und FC Thun in der Super League heissen seine bisherigen Stationen im Profifussball. Da ist der FCB eine ganz andere Hausnummer. Und Zuffi stellt fest, dass in Basel von allem viel mehr da ist, als er es sich bislang gewohnt war. Auch mehr Trainer, was sich durchaus auf die Übungseinheiten auswirkt: «Der Trainerstaff ist viel grösser, da sehen sie auch viel mehr Details, die dann sofort korrigiert werden.»
Nach Basel kommt Zuffi mit dem Ruf eines Talents. Obwohl er diesen Status von seinem Alter her eigentlich nicht mehr haben dürfte. Immerhin 24 Jahre alt ist er – sieben Jahre älter als sein neuer Teamkollege Breel Embolo, der auf diese Saison hin aus dem Basler Nachwuchs voll zu den Profis wechselt.
Dann kam der Körper dazwischen
Zuffi hätte den Sprung an die Spitze vielleicht auch etwas schneller geschafft. Aber da kam ihm sein Körper dazwischen. Zwei Jahre verlor er wegen eines im Alter von 19 Jahren erlittenen Kreuzbandrisses und einer anschliessenden Meniskusverletzung. Auch darum führte sein Weg erst 2012 in die Super League zum FC Thun.
Geduld hat Luca Zuffi in seiner Karriere also bereits bewiesen. Möglich, dass er sie angesichts des hochkarätig besetzten Basler Mittelfelds in dieser Saison noch einmal brauchen wird.
Vielleicht aber kommt es auch anders. So nämlich, wie es Vater Dario Zuffi bereits bei der Vertragsunterzeichnung im Mai in der «Aargauer Zeitung» angekündigt hat: «Luca kann den FCB besser machen.»