Der RTV Basel muss wieder einmal seinen Trainer wechseln. Dragomir Cmiljanovic tritt gemäss Verein «aus zeitlichen Gründen» zurück. Für ihn übernimmt Silvio Wernle, der erst im Januar «wegen erhöhter beruflicher Belastung» zurückgetreten war.
Der RTV Basel und seine Trainer: Es ist ein lustiges Karussell, dass sich seit einiger Zeit bei den Nationalliga-B-Handballern dreht. Am Samstag will der RTV möglichst viele Zuschauer in die kleine St. Jakobshalle locken, wenn es gegen den TV Endingen geht (17 Uhr) und wirbt mit einem Eintrittspreis von fünf Franken. Und einen Tag vor dem Spiel, in dem Werbung in eigener Sache gemacht werden soll, wirft der Trainer das Handtuch.
«Aus zeitlichen Gründen», so heisst es in der Pressemitteilung des RTV, hat Dragomir Cmiljanovic sein Amt nieder gelegt. Er war seit Anfang Saison Trainer, nachdem er bereits zu Beginn der Saison 2011/12 für zwei Spiele (!) an der Seitenlinie gestanden war, um von Präsident Alex Ebi sogleich wieder entlassen zu werden.
Auf diese Saison hin hatte sich Ebi zuversichtlich gezeigt, dass die Zusammenarbeit fruchtbarer werde: «Ich habe mich intensiv mit Dragomir unterhalten und bin überzeugt, dass es beim zweiten Anlauf klappen wird.» All zu gross schien Ebis Vertrauen in Cmiljanovics Coaching-Fähigkeiten allerdings nicht gewesen zu sein. Jedenfalls war es meist der Präsident, der während der Spiele das Team von der Seitenlinie aus dirigierte – und nicht der offzielle Trainer.
Ringel, Ringel, Reihe
Cmiljanovics Nachfolger ist ein alter Bekannter: Silvio Wernle. Auch er war schon einmal als RTV-Trainer tätig: Er führte die Basler in die Abstiegsrunde aus der Nationalliga A, ehe er im Januar das Handtuch warf. Offizielle Begründung damals: «erhöhte berufliche Belastung». Es war allerdings ein offenes Geheimnis, dass Wernle für Ebis Geschmack zu wenig auf die jungen Spieler im Team setzte.
Jetzt ist Wernle zurück. Womit er der Nachfolger seines Vor-Vorgängers wird, der wiederum bei seiner ersten Verpflichtung sein eigener Vor-Vorgänger gewesen war. Die Lücken dazwischen hatte jeweils Präsident Ebi als Interimstrainer gefüllt.
Cmiljanovic, Ebi, Wernle, Ebi, Cmiljanovic, Wernle: An dieser Trainer-Reihe seit 2011 zeigt sich das Problem des RTV sehr schön. Der Club hat schlicht kein Geld, um sich einen bezahlten Trainer zu leisten.