Man spricht dänisch

Dänemark hat bei der Badminton Team-Europameisterschaft in Basel beide Titel geholt und ist auch im Jugendbereich die Top-Nation. Die dänischen Männer besiegten im Finale England mit 3:1, die Däninnen gewannen 3:0 gegen Russland. Die Organisatoren sind zufrieden mit dem Turnierverlauf, hätten sich aber mehr Zuschauer in der St. Jakobshalle gewünscht.

Players of team Denmark celebrate with the trophy after beating Russia in the final of the European Women's Team Badminton Championships in the St. Jakobshalle in Basel, Switzerland, on Sunday, Feb. 16, 2014. (AP Photo/Keystone, Georgios Kefalas) (Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)

Dänemark hat bei der Badminton Team-Europameisterschaft in Basel beide Titel geholt und ist auch im Jugendbereich die Top-Nation. Die dänischen Männer besiegten im Finale England mit 3:1, die Däninnen gewannen 3:0 gegen Russland. Die Organisatoren sind zufrieden mit dem Turnierverlauf, hätten sich aber mehr Zuschauer in der St. Jakobshalle gewünscht.

Spektakel und Spannung bot am EM-Finalsonntag in der St. Jakobshalle nur das erste Herrendoppel zwischen Dänemark und England. Dazu gehörte auch, dass sich Andrew Ellis beim Stand von 10:10 im zweiten Satz während des Ballwechsels einen neuen Schläger holte und die Engländer den Punkt.

Swiss Open
Schon in einem Monat, vom 11. bis 16. März 2014, gibt die Weltelite des Badmintonsports ihr jährliches Stelldichein in Basel beim Gand Prix Gold Turnier. » Swiss Open14

Für ihn und seinen Partner Chris Adcock reichte es jedoch nicht ganz, sie unterlagen den Weltranglisten-Vierten Mathias Boe/Carsten Mogensen in drei Sätzen 17:21/21:19/14:21. Beide Doppel zeigten dabei hochklassiges Badminton, zusätzlich angeheizt von einer Rivalität, die bis auf die Ränge zu spüren war.

Klare Angelegenheit für die dänischen Männer

Das dänische Spitzendoppel war erst zum Viertelfinale am Freitag nach Basel nachgereist und gab nur den zweiten Satz ab, in dem beide mit einigen Schiedsrichterentscheidungen haderten.

Die restlichen Spiele wurden jeweils in zwei Sätzen entschieden. Englands Nummer eins Rajiv Ouseph, der am Vortag beim 3:1-Erfolg im Halbfinale gegen Deutschland den Weltranglisten-Elften Marc Zwiebler in drei Sätzen besiegte, liess Hans-Kristian Vittinghus beim 21:13/21:16 kaum eine Chance.

Es blieb jedoch der einzige Punkt für die Engländer. Viktor Axelsen steuerte mit einem deutlichen Sieg gegen Toby Penty den zweiten Punkt bei.

«Ich hatte ein ein paar Probleme in dieser Woche», sagte Axelsen, «umso glücklicher bin ich, dass ich für das Team gewinnen konnte.» Den entscheidenden dritten Punkt holte das Doppel Mads Conrad-Petersen/Mads Pieler Kolding. Der Jubel der dänischen Mannschaft fiel jedoch relativ verhalten aus, schliesslich haben sie den Titel bereits zum fünften Mal in Folge gewonnen.

Spiele der EM in Basel in voller Länge auf dem speziellen Youtube-Channel:

Dänemarks Frauen holen sich Titel zurück

Die Däninnen, vor zwei Jahren noch überraschend von Deutschland entthront, feierten ihren EM-Sieg etwas ausgelassener. Nach dem Karriereende ihrer Spitzenspielerin Tine Baun haben sie offenbar Nachfolgerinnen mit Potenzial gefunden.

Bereits nach den Einzeln von Line Kjaersfeldt gegen Natalia Perminova (21:17/21:14), Sandra-Maria Jensen gegen Ella Diehl (21:13/21:16) und Mia Blichfeldt gegen Anastasia Chervaykova (21:16/21:19) war das Match entschieden, die Doppel mussten gar nicht mehr ausgetragen werden. Die Russinen waren vielleicht noch zu erschöpft von ihrem knappen und umkämpften 3:2-Erfolg im Halbfinale gegen Deutschland.

Das sportliche Niveau hoch, der Zuschauerzuspruch gering

«Das sportliche Niveau war sehr gut, es gab in dieser Woche viele enge und emotionale Spiele», bilanziert Christian Wackernagel. Der Vize-OK-Chef der Team-EM in Basel zog ein positives Fazit des Turniers: «Organisatorisch war alles tiptop.»

Nur mehr Zuschauer hätte sich Wackernagel an den sechs Turniertagen gewünscht: «Das ist der einzige Punkt mit dem wir unzufrieden sind, aber wir waren darauf vorbereitet.» Einen positiven Effekt hatte in dieser Hinsicht die U15-Europameisterschaft, die ab Freitag die Halle mit zusätzlichen Sportlern, Betreuern und damit auch Zuschauern füllte. Etwa 2000 Menschen seien so an jedem Tag in der St. Jakobshalle gewesen.

Die Zahl der verkauften Tickets dürfte jedoch im dreistelligen Bereich liegen, Wackernagel konnte sie noch nicht benennen. Wenn Deutschland mit einer Mannschaft ins Finale eingezogen wäre, hätte das nach seiner Schätzung bis zu 300 Zuschauer mehr in die Halle gebracht.

Im März kommt die Weltelite wieder nach Basel

In gut einem Monat rechnen die Basler wieder mit deutlich mehr Zuspruch, wenn zur Badminton Swiss Open die Weltelite anreist. «Viele kommen wahrscheinlich nicht innerhalb so kurzer Zeit zwei Mal», vermutet Wackernagel, der auch OK-Chef der Swiss Open ist.

Für das jährliche Stelldichein der Weltelite vom 11. bis 16. März in Basel haben wieder 35 Länder gemeldet, darunter die grossen Badminton-Nationen China, Indonesien und Malaysia. Die Organisation wird sich etwas unterscheiden, denn im Gegensatz zur Europameisterschaft wird der Aufwand zum Wochenende hin geringer werden, da nur noch die Finalisten im Einsatz sind.

Auch wenn es eine anstrengende Woche war, findet Wackernagel, dass es ein gutes Konzept war, die U15-EM mit einzubinden. «Das hat sich gegenseitig befruchtet.» Die Nachwuchsspieler konnten bei den Profis Anschauungsunterricht nehmen und manche sogar ganz direkt profitieren. Als der Däne Jesper Toft das Einzelfinale U15 gegen den Serben Luka Milic gewann, wurde er von Team-Europameister Viktor Axelsen gecoacht. Danach holte Toft zusammen mit Alexandra Bøje sogar noch den Titel im Mixed.

Badminton Team-Europameisterschaften 2014 in Basel

Männer
Halbfinals: England–Deutschland 3:1, Dänemark–Finnland 3:0.
Final: Dänemark – England 3:1.

Frauen
Halbfinals: Russland–Deutschland 3:2, Dänemark–Bulgarien 3:1.
Final: Dänemark–Russland 3:0.

U15 Junioren Europameisterschaften in Basel
Einzel: Jesper Toft (Dänemark)
Doppel: Callum Hemming/Johnnie Torjussen (England)

Juniorinnen
Einzel: Alexandra Bøje (Dänemark)
Doppel: Marlies Baan/Ella Peters (Niederlande)

Mixed Doppel: Jesper Toft/Alexandra Bøje (Dänemark)

» badmintoneuropa.com
» Die Team-EM auf dem Youtube-Channel von BadmintonEurope

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