Marco Streller: «Der dritte Platz interessiert mich überhaupt nicht»

Der FC Basel mag gegen Schalke 04 mit 0:1 verloren haben. Aber das bedeutet nicht, dass die Spieler des FC Basel ihre Ambitionen auf die Achtelfinals in der Champions League begraben haben. Marco Streller fordert mindestens vier Punkte gegen Bukarest, Schalkes Manager warnt vor den Rumänen.

Basel's Marco Streller reacts during an UEFA Champions League group E group stage matchday 2 soccer match between Switzerland's FC Basel 1893 and Germany's FC Schalke 04 at the St. Jakob-Park stadium in Basel, Switzerland, on Tuesday, October 1, 2013. (KE (Bild: Keystone/Laurent Gillieron)

Der FC Basel mag gegen Schalke 04 mit 0:1 verloren haben. Aber das bedeutet nicht, dass die Spieler des FC Basel ihre Ambitionen auf die Achtelfinals in der Champions League begraben haben. Marco Streller fordert mindestens vier Punkte gegen Bukarest, Schalkes Manager warnt vor den Rumänen.

Sie waren nicht geknickt, die Spieler des FC Basel, als sie nach einer kalten Dusche (0:1 gegen Schalke) und einer warmen (nach dem Spiel) vor die Medien traten. Eher verärgert darüber, dass sie eine grosse Chancen haben ungenutzt verstreichen lassen. Dass sie nach dem 2:1-Sieg auswärts bei Chelsea die gute Ausgangslage in ihrer Gruppe mit einer Heimniederlage kompromittiert haben.

Es war dann wie fast immer der Captain, der auch in der Niederlage die positiven Seiten sehen konnte. «Dass wir nach der Niederlage gegen ein Spitzenteam der Bundesliga enttäuscht sind, zeigt doch, wie weit wir es bereits gebracht haben», befand Marco Streller.

Was nicht bedeutet, dass der Stürmer mit dem Spiel seiner Mannschaft sonderlich zufrieden gewesen wäre. Trainer Murat Yakin hatte auf eine defensivere Variante als in London gesetzt, «wir wollten das Schalker Zentrum dicht machen», erklärte Streller nach der Partie.

Für Streller war der FCB offensiv zu wenig aktiv

Aber auch er sah, dass dieser Plan nur bedingt aufging: «In meinen Augen haben wir zu wenig gegen vorne gemacht.» Was wohl auch mit der Ausgangslage zu tun gehabt haben könnte, wie Streller freimütig zugab: «Gegen Chelsea hat gar niemand etwas von uns erwartet. Gegen Schalke aber hat jeder etwas erwartet.»

Und diese Erwartungshaltung wird nun nicht kleiner. Schon gar nicht die interne, das stellte Streller sogleich klar. Er macht keinen Hehl daraus, dass es für ihn gegen den rumänischen Meister nicht um den Kampf um Platz drei geht, der einen Platz in der Europa League bringt: «Es wäre ja bescheuert, wenn wir jetzt sagen würden, dass wir den dritten Platz wollen. Der dritte Platz interessiert mich im Moment überhaupt nicht.»

In den zwei folgenden Partien gegen Steaua Bukarest sollen nach dem Willen des FCB-Captains deswegen vier, ja eigentlich gleich sechs Punkte her: «Bei allem Respekt vor rumänischen Teams, mit denen wir immer Mühe hatten – in diesen zwei Partien sind wir der Favorit.»

«Das ist keine Gummitruppe!»

Aber Achtung, sagt Horst Heldt. Der Schalker Manager, der einst noch mit Marco Streller beim VfB Stuttgart gespielt hat und danach sein Sportchef war, hat nicht nur lobende Worte für seinen ehemaligen Kumpel übrig. Er warnt auch davor, Steaua zu unterschätzen. Sein Team hat zwar am ersten Spieltag 3:0 gegen Bukarest gewonnen. «Aber wir haben uns lange schwer gemacht, sie zu knacken», erinnerte sich Heldt, «das ist keine Gummitruppe!»

In Basel hatte Heldt ein Spiel gesehen, in dem «beide Mannschaften erst mal nicht verlieren wollten, das war ja klar bei dieser Ausgangslage». Als dann Julian Draxler zu seinem fantastischen Schuss aus rund 22 Metern ansetzen konnte, da ahnte er bereits, dass das ein Tor geben könnte. Glück sei das nicht gewesen, sondern «ein Kunstschuss», befand Heldt mit einem zufriedenen Lächeln.

Schalke lässt Chelsea die Favoritenrolle

Sechs Punkte haben die Schalker aus ihren ersten zwei Partien mitgenommen. Ein perfekter Start, das gibt auch Dennis Aogo zu: «Mit einem Sieg gegen Chelsea in der nächsten Runde könnten wir schon fast durch sein.»

Und doch weigern sich die Gelsenkirchener vehement dagegen, nun als Favorit in der Gruppe zu gelten. «Das ist noch immer Chelsea», sagt Aogo. Lächelt höflich. Und steigt in den wartenden Bus des FC Schalke 04 ein.

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