Schlechte Neuigkeiten für den FC Basel: Captain Marco Streller fehlt im Hinspiel der Playoff-Runde zur Champions League gegen Ludogorets Razgrad – und er könnte auch das Rückspiel verpassen. Deswegen wird Kwang Ryong Pak aus Vaduz zurück geholt.
Es war auf Seiten des FC Basel bereits befürchtet worden. Jetzt haben die Rotblauen Gewissheit: Marco Streller wird den Seinen im Hinspiel der Playoff-Runde zur Champions League nicht helfen können. Der Captain hat sich einen «leichten Muskelfaserriss» in der Wade zugezogen, wie der FCB in einem Kommuniqué mitteilt. Er wird am Dienstag Morgen nicht mit seinen Teamkollegen nach Sofia fliegen, wo am Mittwoch das Spiel gegen den bulgarischen Meister Ludogorets Razgrad ansteht.
Es könnte für Streller und den FCB aber noch dicker kommen. Wie lange der 32-Jährige ausfallen wird, mag der Club nämlich nicht prognostizieren. Bei der Diagnose Muskelfaserriss scheint es aber durchaus realistisch, dass Streller auch das Rückspiel vom 29. August in Basel verpassen könnte.
Der FCB hat deswegen am Montag Abend reagiert und Kwang-Ryong Pak vom FC Vaduz zurück geholt. Der Nordkoreaner hatte die zweite Hälfte der abgelaufenen Saison bei der AC Bellinzona verbracht und dort in 17 Spielen immerhin sieben Tore und vier Assists verbucht. Auf diese Saison hin war er zum FC Vaduz ausgeliehen worden, wo er fünfmal im Einsatz war und in den letzten beiden Partien gegen Wil und Winterthur je ein Tor erzielte.
Drei Typen Stürmer – keiner wirkt wie die Idealbesetzung
Für FCB-Trainer Murat Yakin bedeutet Strellers Ausfall, dass er in die zwei wichtigsten Spiele des Frühjahres mit drei Sorten von Stürmern geht, die alle nicht dem Idealtyp eines Streller-Ersatzes entsprechen: Da ist Mohamed Salah, der ein komplett anderer Spielertyp als Streller ist. Dann Stephan Andrist, der bislang jedes Anzeichen dafür schuldig geblieben ist, dass er auf diesem Niveau eine Hilfe sein kann. Und schliesslich Giovanni Sio, der erst am Freitag verpflichtet worden ist und seine Teamkollegen knapp so gut kennt, dass er sie mit Namen rufen kann.
Pak kann sowieso erst auf das Rückspiel hin ein Thema werden. Er wird frühestens am kommenden Samstag im Spiel gegen Luzern spielberechtigt sein. Und ob er wirklich der Spieler ist, der den FCB in die Champions League schiessen kann? Er begegnet mit seinen 1,88 Metern Streller (1,95) zwar fast auf Augenhöhe. Doch seit Sommer 2011 ist er beim FCB auf bloss 248 Minuten Super-League-Fussball gekommen. Und nach einem halben Jahr Abwesenheit dürfte auch er Zeit brauchen, bis er die Passwege seiner Kollegen wieder intus hat.
Stocker und die 38 Prozent
Die Basler dürften also gottenfroh sein, ist ihnen Valentin Stocker noch nicht vom Hof gekauft worden. Der linke Flügel zeichnet mit fünf Torvorlagen bislang für über 38 Prozent aller Basler Assists verantwortlich. Bleibt die Frage, ob jemand da sein wird, der seine Flanken gegen Ludogorets verwertet.
Die Qualifikation für die Gruppenphase der Champions League dürfte dem FCB rund 15 Millionen Franken an Einnahmen bescheren. Tore gegen den bulgarischen Meister könnten also Gold wert sein.