Drei Auswärtsspiele stehen dem FC Basel bevor, das erste am Samstag (19.45 Uhr, Letzigrund) bei den Grasshoppers, die endlich ihren ersten Sieg unter Uli Forte unter Dach und Fach gebracht haben.
Dosieren und richtig terminieren ist die Massgabe beim FCB vor der dritten englischen Woche, der noch etliche weitere folgen werden. Am Samstag (19.45 Uhr, Letzigrund) geht es in der Super League bei den Grasshoppers weiter, dem ersten von drei aufeinanderfolgenden Auswärtsspielen innert neun Tagen, von denen FCB-Trainer Heiko Vogel sagt: «Das nächste ist das Schwerste.»
Super League, 3. Runde
Grasshoppers–FCB
Letzigrund, Samstag, 19.45 Uhr
Mögliche Aufstellungen
GC: Bürki; Lang, Vilotic, Grichting, Xhaka; Salatic, Gashi; Hajrovic, Ben Khalifa, Feltscher; Paiva.
FCB: Sommer; Steinhöfer, Sauro, Dragovic, Park; Andrist, Cabral, Yapi, Stocker; A. Frei, Streller.
Bemerkungen: GC ohne Abrahsi, Zuber (Olympia), Adili, Hossmann (verletzt); FCB ohne F. Frei, Schär, Salah (Olympia), P. Degen, Ajeti (verletzt), Jevtic (Aufbau).
Um der Hitze auszuweichen und die Spieler nicht unnötig erhöhten Ozonwerten auszusetzen, wurde die Trainingseinheit am Freitag von 16 Uhr auf 10 Uhr vorverlegt. An den Messstationen der Stadt verdreifachte sich der Ozonwert von den Vormittagsstunden bis in den Nachmittag und lag um ein Drittel über dem Grenzwert und damit im «erheblichen» Belastungsbereich.
Die Grasshoppers haben ihr Donnerstagstraining in die Abendstunden verlegt. Das Motiv dafür war aber vor allem, Fans auf den Campus Niederhasli zu locken. 400 kamen und sahen der Mannschaft von Uli Forte mit Bratwurst und Bier beim Schweisstreiben zu. Immerhin: Laut Wettervorhersage wird es bis zum Anpfiff am Samstagabend nicht mehr die brütende Hitze der vergangenen Tage geben.
Die beflügelten Grasshoppers
Die Stimmung beim Rekordmeister ist besser als auch schon. Mit dem 1:0-Erfolg bei den Young Boys feierte GC den ersten Sieg seit dem 17. März, einem 2:0 daheim just gegen den selben Gegner. Elf Spiele ohne Erfolgserlebnis lagen dazwischen, davon acht lange Spiele unter Uli Forte, der im Frühjahr Ciriaco Sforza abgelöst hat. Kein Wunder, nimmt Forte aus dem ersten Dreier viel Positives mit.
Gelitten hätten sie zeitweise in Bern, aber die Art und Weise, wie der Sieg errungen wurde, hat ihm Freude bereitet. Den FCB mit seinen Transfers für rund zehn Millionen sieht Forte zwar «in einer anderen Kategorie» als GC, «aber das heisst nicht, dass wir Basel nicht schlagen könnten.» Und deshalb kündigt der 38-Jährige an: «Ich kann versprechen, dass wir Basel das Leben schwer machen werden. Dafür müssen wir jedoch besser spielen als in der ersten Halbzeit gegen YB.»
Bis vor zwei Jahren war GC vorübergehend so etwas wie der Angstgegner für den FCB gewesen. Just gegen den alten Rivalen schwangen sich Grasshoppers – egal wie es ihnen vorher und hinterher lief – jeweils zu Energieanfällen auf. Zuletzt hat sich das Blatt wieder gewendet. Die letzte Basler Niederlage (1:2 in Zürich) datiert vom 12. Dezember 2010. Seither weist die Bilanz vier Siege (zwei davon auswärts, zuletzt ein 6:3 im St.-Jakob-Park mit Forte als GC-Trainer) und zwei Unentschieden aus.
Vogels Lob für Zürcher Mut
Heiko Vogel hat GC zweimal selbst unter die Lupe genommen, in der Vorbereitung gegen 1860 München und beim 0:2 gegen den FC Sion. Die neuen Grasshoppers, mit dem Rückkehrer Veroljub Salatic im Mittelfeld und dem Routinier Stéphane Grichting in der Abwehr, sieht der FCB-Trainer zwar noch nicht vollendet: «Aber das ist keine Mannschaft, die sich versteckt und hinten reinstellt. Das ist mutig, und das rechne ich dem Trainer hoch an.»
Mit anderen Worten: Der Basler Coach rechnet mit einer anderen Partie, einem anderen Charakter als noch vergangenen Samstag, als die Luzerner – von ihren besten Pressingphasen abgesehen – mehrheitlich dem FCB die Gestaltung des Spiels überliessen. Und er geht davon aus, dass GC der späte Triumph in Bern Mumm gibt: «Jeder Sieg gibt Selbstbewusstsein und ein zu Null auch.»
In neuer Rolle findet sich der vom FCB ausgeliehene Taulant Xhaka wieder: Forte hat ihn aus der Not heraus zum linken Aussenverteidiger umfunktioniert und hält grosse Stücke auf den älteren Bruder von Nationalspieler Granit Xhaka: «Er war in einem Loch, aber er hat sich sehr gut entwickelt.» In Bern war es ein Freistoss von Taulant Xhaka, der dem Siegtreffer durch Salatic vorausging.
Die Aufstellungsvarianten des FCB
Beim FCB fehlt einer mehr als vor einer Woche: Philipp Degen, der sich am Dienstag eine Oberschenkelverletzung zugezogen hat, die zwischen Faser- und Bündelriss verortet wird. Deshalb ist davon auszugehen, dass die Abwehr Steinhöfer, Sauro, Dragovic und Park lauten wird. Im Mittelfeld würde es nicht wundern, wenn angesichts der Qualifikationsaufgabe am Mittwoch in Molde neben Cabral diesmal Yapi für Diaz beginnt. Eine Präferenz hat Vogel, so sagt er es zumindest, nicht. Alle Konstellationen mit diesen drei Akteuren hält er für «spielenswert».
Im rechten Mittelfeld könnte Andrist für Degen eine Chance erhalten, links ist mit dem gegen Tallinn geschonten Stocker zu rechnen und vorne mit dem bewährten Duo. Es sei denn, Vogel findet für den Doppeltorschützen gegen Tallinn, Jacques Zoua, noch einen Platz in der Startelf.
Mauer Vorverkauf in Zürich und Molde, tolerante Zürcher Polizei und intime Einblicke bei GC
• Nur 6000 Tickets sind bei GC für das Gastspiel des Meisters aus Basel im Vorverkauf weggegangen. Das liegt ziemlich genau beim Besucherdurchschnitt der vergangenen Saison (5658). 7900 Zuschauer kamen zum ersten Heimspiel gegen Sion.
• Einen bisher nicht gewagten, intimen Einblick in das Innenleben einer Mannschaft will das clubinterne «GC-TV» am Samstag präsentieren. Erstmals werden die Besucher im Letzigrund auf den Screens im Stadion in den Genuss kommen von Bildern aus der Garderobe der Grasshoppers vor dem Spiel und in der Halbzeitpause.
• Die Zürcher Polizei, zuletzt in Dauerfehde mit den Basler Fans, wird am Samstag unter strengen Massgaben einen Fanmarsch von Zürich-Altstetten zum Stadion tolerieren.
• Mit lediglich rund 5000 Zuschauern rechnet Jan Byttingsvik, Marketingchef von Molde FK, am kommenden Mittwoch im Qualifikationsspiel zur Champions League gegen den FC Basel. Das teuerste Ticket für das 11‘000 Plätze bietende Aker-Stadion kostet 25 Franken, im Gästesektor, für den dem FCB 500 Tickets zur Verfügung gestellt wurden, 17 Franken. Fürs Rückspiel in Basel (Mittwoch, 8. August, 20.00 Uhr) bietet der FCB Preise, die für Jahreskarteninhaber um 50 Prozent unter den Meisterschaftspreisen liegen und im freien Verkauf um 25 Prozent reduziert wurden.
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