Eine hartnäckige Angina setzt den Captain des FC Basel ausser Gefecht. An einen Einsatz von Marco Steller in Aarau ist nicht zu denken, aber er blickt voller Optimismus in die persönliche Zukunft und in die der Mannschaft von Paulo Sousa: «Setzen wir um, was der Trainer an Idee hat, kann man uns nicht aufhalten.»
Eigentlich ginge es Marco Streller blendend. Wenn da nicht die Mandeln wäre. Ihm bisher unbekannte Schmerzen mit sich gebracht hat eine Angina, die bei Streller am vergangenen Sonntag, nach der Rückkehr aus dem Trainingslager ausgebrochen ist. An einen Einsatz morgen Samstag ist nicht zu denken.
Der Captain des FC Basel fällt, wie sich Mitte der Woche schon abgezeichnet hat, für den Saisonstart in Aarau aus. Er schluckt stattdessen Antibiotika, mit denen die bakterielle Entzündung im Hals bekämpft wird. «So schlimm war es noch nie», sagt Streller, «ich kann nicht einmal Joggen oder Velofahren.»
Nächste Woche wird ein Spezialist einen Blick in den dicken Hals von Streller werfen, und der Stürmer des FCB hofft, dass grundsätzliche Abhilfe verschafft werden kann. Geduld, zum Beispiel bei der Genesung von eitrigen Mandeln, ist nicht seine Stärke, und der zweifache Familienvater sagt: «Das will ich nicht noch einmal erleben.»
Streller spürt in seinem Körper noch eine gute Saison
Der FCB-Captain nennt es einen «doofen Zeitpunkt», zumal Paulo Sousa noch nicht alle Spieler zur Verfügung stehen. «Aber wenn es das einzige Spiel sein sollte, dass ich verpasse, dann wäre es auch okay.»
In der Meisternacht im Mai hat der 33-Jährige, längst ahnend, dass die Tage von Murat Yakin als Trainer des FCB gezählt waren, voller Tatendrang angekündigt: «Ich spüre, dass in meinem Körper noch eine gute Saison steckt.» Neun Wochen und eine Vorbereitungsperiode unter dem neuen Trainer später vermutet er: «Vielleicht sind es sogar noch mehrere Jahre.»
Vertragsgespräche erst im Frühjahr
Wenn nicht gerade die Mandeln weh tun, fühlt sich Streller im Herbst seiner Karriere prächtig: «Es geht mir gut, wenn ich morgens aufstehe», sagte er, und Paulo Sousa hat sich im «Blick» schon als Streller-Fan zu erkennen gegeben: «Wenn die Entscheidung nur von mir abhängen würde», sagt der Trainer, «würde der Vertrag mit Streller verlängert werden.»
Der läuft im Juni 2015 aus. Weiter voraus will Streller vorerst nicht denken und setzt sich eine kurze Frist bis zu einem persönlichen Entschluss: «Ich will erst mal spielen. Und im März oder April können wir dann darüber reden.»
«… dann kann man uns nicht aufhalten»
Aber der Captain, die grosse Integrationsfigur in dieser Mannschaft, lässt schon durchblicken, dass ihm der frische Wind, der mit dem neuen Coach Einzug gehalten hat, behagt: «Es ist herzlich und offen, wie der Trainer und seine Assistenten mit den Spielern umgehen. Paulo Sousa will uns besser machen – selbst mich mit meinen 33 Jahren.»
Vor dem Saisonstart, den Sousa in Aarau mit ein paar Einschränkungen angehen muss, sagt Streller: «Wir werden ein bisschen Zeit brauchen. Aber wenn wir umsetzen, was der Trainer an Ideen vom Fussball bei uns einbringt, dann kann man uns nicht aufhalten.»