Mit neuem Trainer in die Halbfinals – mindestens

Es hatte sich abgezeichnet: Der Pratteler Marko Simic ist bis Saisonende Trainer der Starwings. Und der Club legt dem jungen Coach, der zuletzt in Deutschland arbeitete, die Latte nicht niedrig: Vizepräsident Pascal Donati hält die Halbfinals für möglich – mindestens, wie er betont.

Bildnummer: 10376825 Datum: 14.04.2012 Copyright: imago/Karina Hessland GER, Basketball, Rockets Gotha vs SC Rasta Vechta 14.04.12, Gotha, Ernestiner-Sporthalle, GER, Basketball, ProB-Playoffs, Finale, Spiel 1, Oettinger Rockets Gotha vs SC Rasta Vecht (Bild: Imago)

Es hatte sich abgezeichnet: Der Pratteler Marko Simic ist bis Saisonende Trainer der Starwings. Und der Club legt dem jungen Coach, der zuletzt in Deutschland arbeitete, die Latte nicht niedrig: Vizepräsident Pascal Donati hält die Halbfinals für möglich – mindestens, wie er betont.

Für ein Spiel ist Pascal Donati, der Vater Birsfelder Basketball-Aufschwungs, an die Seitenlinie der Starwings zurückgekehrt. Mit beeindruckendem Ergebnis: Tabellenführer Fribourg Olympic wurde am Samstag völlig überraschend und sehr deutlich geschlagen (93:83). Für Donati war da schon klar, dass es nur ein Intermezzo bleiben sollte. Bereits am Samstag stand ihm einer zur Seite, der in der hiesigen Basketballszene eine Bekannter ist, aber lange auf Wanderschaft war: Marko Simic. Und der wurde am Montag in einer Präsidiumssitzung der Starwings zum Chefcoach ernannt.

In einer Mitteilung vom Dienstag streicht Starwings-Präsident Martin Spörri den Verdienst Donatis heraus: Die Reaktion auf den Trainerwechsel sei unübersehbar gewesen und die Neuausrichtung des Teams Donati, seinem Vizepräsidenten, zu verdanken. «Zusammen mit Simic ist es ihm gelungen, das Potenzial aus dem Team zu kitzeln», so Spörri.

Donati geht gleich einen Schritt weiter: «Wir lassen Simic und die Spieler jetzt erst mal schaffen. Aber so wie ich die Mannschaft erlebt habe, hat sie das Potenzial für die Playoff-Halbfinals – mindestens!»

Junge Trainerkarriere mit Höhen und Tiefen

Simic hat serbische Wurzeln, ist in Pratteln grossgeworden und hat in Liestal die Basket 44 als Spieler und Trainer mitgeprägt. Seit dieser Zeit hat Donati auch den Weg des basketballversessenen Simic verfolgt. Der hat in Deutschland als junger Coach seinen Weg gemacht. Vom Co-Trainer in Landshut, einem Team der 2. Bundesliga ProB, stieg er mit 21 Jahren zum Cheftrainer auf. Nach Stationen in Nürnberg, Osnabrück und Heidelberg heuerte er im Mai 2011 in Gotha an, wo Grosses geplant ist.

Simic stieg mit den von einer Grossbrauerei gesponseren Ostdeutschen in die ProA auf, dem Unterbau der 1. Bundesliga und wurde 2012 zum Trainer des Jahres gewählt. Im November, im Anschluss an eine schwere Niederlage im thüringischen Derby gegen Jena, musste Simic seinen Hut nehmen: Er habe die Mannschaft nicht mehr erreicht, räumte der 25-jährige Schweizer ein.

Simic‘ Erfolg mit Gotha wurde von einem Basketball-Portal erst als sensationell eingestuft; die selbe Quelle attestierte ihm zum Abgang dann einen «Arroganz-Trip». Jedenfalls sah die «Thüringer Allgemeine» die Trennung nicht nur als Folge der sportlichen Misere der in Abstiegsgefahr steckenden Rockets.

«Nichts motiviert mehr als ein Ballgewinn»

Wie auch immer: Am Samstag assistierte Simic in der Birsfelder Sporthalle Donati – Beobachtern kam es sogar so vor, als ob er bereits die Zügel in der Hand hätte. Donati ist das nur recht, er kann und will sich privat und beruflich die Belastung als Nationalliga-A-Verantwortlicher nicht mehr antun. Und er hat vollstes Vertrauen in Simic: «Er ist jung, motiviert und voller Elan.»

Was Donati daneben überzeugt hat: Er habe Simic in den Trainings vor dem Coup gegen Fribourg ein paar Vorgaben für die Arbeit mit der Defense gegeben: «Und das hat er ausgezeichnet gemacht.» Überhaupt genoss Simic in Deutschland einen Ruf als ausgeprägter Defensivverfechter, das Spiel seiner Mannschaften wurde als «gnadenlos» beschrieben und er selbst sagte in einem Interview 2009: «Gute Verteidigung stärkt das Selbstvertrauen. Und nichts motiviert in einem Spiel mehr als ein Ballgewinn.»

Am Mittwoch kommender Woche geht es für die Starwings in Monthey weiter, und in der regulären Saison stehen noch drei Heimspiele gegen Massagno (Fr, 8. März), Nyon (So, 10. März) und Genf (Sa, 23. März) aus.

Rahier bleibt – Mettler übernimmt

Dank «externer Finanzierung» – also sprich: Geld von einer Privatperson – wird der Belgier Julian Rahier den Starwings bis Ende der 3. Runde in der Nationalliga A erhalten bleiben. Ausserdem ist der Birsfelder Viktor Mettler, ehemaliger Nationalspieler und Trainer, neu Teammanager und damit Ansprechpartner für Simic und die Spieler und das Bindeglied zwischen Team und Vorstand. (cok)

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