Mit positiver Bestärkung ist beim RTV einiges möglich

Der RTV Basel hat gegen den TV Zofingen seinen Fehlstart korrigiert und darf nun den Saisonbeginn in der Natonalliga B auch zelebrieren.

Ein nervenaufreibendes Spiel - auch für RTV-Trainer Silvio Wernle. (Bild: Robert Varadi)

Mit 30:26 (13:13) gegen den TV Zofingen gelang dem RTV Basel die Korrektur zum Fehlstart gegen die SG Horgen. Vor 100 Zuschauern im Rankhof entfalteten sich die Realturner erst richtig in den letzten fünf Minuten. Dank zurückerobertem Selbstvertrauen darf der RTV den Saisonbeginn in der Natonalliga B nun auch zelebrieren.

Ausgerüstet mit einem zusammengerollten Magazin als Mikrophon und einer Rollplatte als Spielerpodest führt RTV-Mediensprecher Meinrad Stöcklin ein satirisches Interview mit seinem Siegerteam. In der Rolle des naiven Journalisten zelebriert er den Ausgleich zum missglückten Saisonstart gegen die SG Horgen mit Humor. Mit 30:26 (13:13) gewinnt der RTV Basel gegen TV Zofingen. Damit gelingt es den Realturnern, wertvolles Selbstvertrauen zurückzuerobern. 100 Zuschauer erlebten das nervenaufreibende Spiel im Rankhof Basel.

«Für viele ist letzte Woche eine Welt zusammengebrochen. Es gab viel Nervosität im Training,» schildert RTV-Trainer Silvio Wernle die kurzzeitige Sinnkrise des RTV Basel, «Heute war es einfach wichtig zu gewinnen. Wie, ist eigentlich egal.»

Entsprechend verbissen kämpften die beiden Mannschaften. Intensiver als bei einem Aufstiegsspiel. Die Aggressivität des Spiels erreichte in der ersten Halbzeit einen Höhepunkt, als der Zofinger Samuel Schärer die Blockade des RTV mit einer derartigen Wucht durchbrechen versuchte, dass er nach einem Salto hinter die Torlinie stürzte.

Mit positiver Bestärkung zum Sieg

Nach einem engen, 55-minütigen Ringen um Punkte gelang dem RTV erst in den letzten Minuten der eindeutige Vorsprung mit sechs Toren. «Es ist vielleicht eine blöde Floskel, aber im Handball werden die meisten Spiele in den letzten fünf bis zehn Minuten entschieden,» erklärt der Topscorer des Spiels, Marko Vukelic, «Ich glaube, dass die körperliche Physis von Zofingen erschöpft war. Da hatten wir einfach noch mehr Atem und Erfahrung.»

Laut Trainer Silvio Wernle spielt vor allem die psychologische Verarbeitung kleiner Erfolge eine tragende Rolle: «Es ist wichtig, dass wir auf dem Feld und auf der Bank die positiven Sachen mehr zelebrieren und so die Nervosität und Niedergeschlagenheit wegkriegen,» erklärt Wernle. «Ich denke, dass uns das gelungen ist.»

Haben es die Realturner begriffen?

Nach der Erfolgsserie des RTV am Ende der vergangenen Saison mit zehn Siegen in Serie blühen die Hoffnungen ihrer Fans auf einen weiteren Anlauf zur Nationalliga A wieder auf. Wernle will sich erst auf das Wesentliche konzentrieren: «Es war sicher noch nicht alles gut heute. Aber am Schluss ist das Wurst. Jetzt haben wir gesehen, dass wir jeden Sieg erkämpfen müssen,» so der Trainer, «wenn wir das begreifen, haben wir sicher eine Chance, noch viele Spiele zu gewinnen. Ob wir das aber begreifen, zeigen die nächsten Matches.»

Telegramm:

RTV 1879 Basel–TV Zofingen 30:26 (13:13)

Sporthalle Rankhof, Basel. – 100 Zuschauer. – SR: Nagel/Joss.

Torfolge: 0:1, 1:1, 1:2, 2:4 (9.’), 4:4, 4:7, 6:7, 7:9, 10:9 (23.’), 13:13 (30.’), 15:14, 16:16, 19:16 (40.’), 20:20, 24:21 (51.’), 30:24 (59.’), 30:26

Strafen: je dreimal 2 Minuten gegen beide Mannschaften

RTV 1879 Basel: Steiner; Hylken (1), Hofstetter (1), Stamenov (3), Ebi(4), Vukelic (9/5), Martinez, Dannmeyer (2), Golubovic (1), Falkman (9/1).

TV Zofingen: Gloor/Willhelm; Schärer (8), Stierli (4), Orsolic (2), Rey, Fischer, Tatarinoff (1), Peter (7), Sieber, Schmid (1),Nieberg (3).

Time-Outs: RTV 1879 Basel: 30. (13:13). – TV Zofingen: 23. (10:9), 43. (20:17) und 55. (26:23).

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