Mitgefühl hat Fischer mit dem FC Thun, aber Geschenke gibt es keine

Zu drei Änderungen in der erfolgreichen Startelf der Vorwoche könnte es kommen, wenn der FC Basel am Samstag (17.45 Uhr) beim FC Thun antritt: Für den gesperrten Eder Balanta dürfte Manuel Akanji sein Comeback geben, ausserdem ist mit Taulant Xhaka zu rechnen, und auf der linken Abwehrseite hat Trainer Urs Fischer die Qual der Wahl.

28.08.2016; Thun; Fussball Super League - FC Thun - FC Basel: Basler jubeln nach dem Tor zum 0:1. (Christian Pfander/freshfocus)

(Bild: Christian Pfander/freshfocus)

Zu drei Änderungen in der erfolgreichen Startelf der Vorwoche könnte es kommen, wenn der FC Basel am Samstag (17.45 Uhr) beim FC Thun antritt: Für den gesperrten Eder Balanta dürfte Manuel Akanji sein Comeback geben, ausserdem ist mit Taulant Xhaka zu rechnen, und auf der linken Abwehrseite hat Trainer Urs Fischer die Qual der Wahl.

Die Ausgangslage

Unverändert: Der FCB geht beim FC Thun mit einem Zwölf-Punkte-Polster in die 20. Runde, in der die Young Boys am Sonntag im Spitzenspiel beim FC Luzern antreten. Es könnte sich also die Chance bieten, am Sonntagabend mit 15 Punkten Vorsprung dazustehen, wenn die Basler am Samstag im Berner Oberland die entsprechenden Voraussetzungen schaffen.

Die Historie gegen Thun

Am 25. November 2012 hat der FC Basel das letzte Mal gegen den FC Thun verloren. 3:2 hiess das Resultat seinerzeit, und es war der gelungene Einstand von Trainer Mauro Lustrinelli als Nachfolger von Bernard Challandes. Seither gab es 16 Vergleiche in der Super League, von denen der FCB acht gewann und acht remis endeten, so das jüngste Duell, als Davide Callà im St.-Jakob-Park in der Schlussminute zum 1:1 ausgleichen konnte.

Die personelle Situation beim FCB

Gesperrt: Eder Balanta (vierte gelbe Karte)

Verletzt/angeschlagen: Ersatzgoalie Germano Vailati (muskuläre Probleme in der Wade) und Kevin Bua (Adduktorenbeschwerden)

Im Aufbau: Omar Gaber ist erst am Donnerstag vom Afrika-Cup zurückgekehrt. «Er ist nach dem verlorenen Final enttäuscht, aber auch mit einem gewissen Stolz zu uns zurückgekommen», erzählt Urs Fischer, «enttäuscht auch, weil er für Ägypten nicht so zum Einsatz gekommen ist, wie er sich das vorgestellt hat. Aber er ist ein positiver, ein aufgestellter Typ, und jetzt soll er so schnell wie möglich auf den Stand der Dinge gebracht werden.» Heisst: Sechs verpasste Wochen gemeinsamen Trainings aufholen und verinnerlichen, was sich die Mannschaft in der Vorbereitung erarbeitet hat.

» Afrika-Cup: Jacques Zoua triumphiert mit Kamerun gegen Ägypten

Für den gesperrten Balanta stehen Daniel Hoegh oder Manuel Akanji zur Verfügung. Eray Cümart spielte am Mittwoch noch mit der U19 in Norwegen in der Youth League und dürfte nicht infrage kommen. Fischer meint: «Daniel Hoegh hat neues Vertrauen gefunden, und Manuel Akanji ist angesichts der Schwere der Verletzung und der langen Ausfallzeit erstaunlich weit und zeigt keine Angst im Zweikampf. Beide sind gut drauf.» Prognose: Akanji gibt sein Comeback.

» Manuel Akanji im Interview mit der TagesWoche: «Ich weiss jetzt, dass mein Körper nicht unzerstörbar ist»

Im Mittelfeld ist nach abgesessener Gelb-Sperre mit Taulant Xhaka (wohl anstelle von Alexander Fransson) zu rechnen. Ansonsten hat Fischer die Qual der Wahl. Auf der Linksverteidigerposition spricht nichts dagegen, Raoul Petretta nach gelungenem Profidebüt vor einer Woche erneut eine Chance zu geben. Es spricht aber auch genügend für einen Einsatz von Youngster Blas Riveros oder Routinier Adama Traoré, die allerdings durch ihre Nationalmannschafts-Absenzen Rückstand aufweisen.

Fischer sagt: «Raoul Petretta hat es sehr gut gemacht, und es hat ihm geholfen, dass Renato Steffen ihn sehr gut unterstützt hat. Petretta belebt den Konkurrenzkampf, und das ist gut so.» Prognose: Blas Riveros beginnt in der Stockhorn Arena.

Als Ersatzgoalie wird in Thun Djordje Nikolic aufgeboten. Der 19-jährige Serbe hat noch keinen Einsatz in der ersten Mannschaft des FCB, sass im Cup dreimal auf der Bank und einmal in der Super League – am 1. Oktober beim 1:1 gegen Thun.

Was der Trainer ausserdem sagt

Zum Gegner:

«Ich muss meiner Mannschaft nicht zwangsläufig Bilder vom Thuner 1:0 bei den Grasshoppers vorführen, um zu zeigen, was uns erwartet: ein unbequemer, gut organisierter Gegner. Der Sieg bei GC war für mich nicht überraschend, weil der FC Thun solidarisch auftritt und gut im Umschaltspiel ist.»

Drei Unentschieden aus den letzten vier Spielen gegen die Berner Oberländer sind Urs Fischer Warnung genug, und zum 3:0-Sieg im ersten Aufeinandertreffen in der Stockhorn Arena meint er süffisant: «Nach 30 Minuten stand es 3:0 für uns und in der 40. Minute hätte es 3:3 heissen können.» Michael Lang, Marc Janko und Luca Zuffi hatten damals bis zur 19. Minute die drei Tore vorgelegt.

Wie er die schwierige wirtschaftliche Lage beim FC Thun sieht:

«Natürlich verfolge ich die Entwicklung beim FC Thun. Schliesslich habe ich dem Verein einiges zu verdanken, auch, dass ich nun in Basel Trainer sein darf. Ich glaube aber, dass der FC Thun vor allem seine sportliche Aufgabe schaffen muss.»

Zur Frage, ob er auch dem Spendenauftruf der Thuner gefolgt ist:

«Ich habe auch etwas gemacht, aber welcher Art das war, das behalte ich für mich. Schliesslich bin ich immer noch Trainer in Basel. Wir haben unsere eigenen Ziele vor Augen, wir brauchen die Punkte, und deshalb gibt es am Samstag keine Geschenke.»

» Was Urs Fischer zum Interview von Jean-Paul Boëtius und den Anwürfen gegen Club, Mannschaft und Land sagt, lesen Sie hier.

 

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