Nach dem Cupfinal kann auch für Fabian Frei die Reise in die Bundesliga führen

Der Showdown am Sonntag, der Final gegen Sion (14 Uhr, St.-Jakob-Park), bietet Fabian Frei die Gelegenheit, mit dem FCB endlich den Schweizer Cup zu gewinnen. Danach definiert er seine Zukunft. Es würde nicht wundern, wenn er nach Fabian Schär der nächste ist, den es in die Bundesliga zieht.

Basel's Fabian Schaer, Basel's Valentin Stocker and Basel's Fabian Frei, from left, of Switzerland's soccer club FC Basel celebrate their soccer championship title with their fans on the balcony of the Casino at the Barfuesser Square in Basel, Switzerland, on Saturday, June 1, 2013. Basel won the 16th Swiss soccer championship title. (KEYSTONE/Patrick Straub) (Bild: Keystone/PATRICK STRAUB)

Der Showdown am Sonntag, der Final gegen Sion (14 Uhr, St.-Jakob-Park), bietet Fabian Frei die Gelegenheit, mit dem FCB endlich den Schweizer Cup zu gewinnen. Danach definiert er seine Zukunft. Es würde nicht wundern, wenn er nach Fabian Schär der nächste ist, den es in die Bundesliga zieht.

Jetzt erst mal der Cupfinal. Routiniert trägt Fabian Frei seine Sicht der Dinge zum Showdown gegen den FC Sion vor. «Von Titeln kann man nie genug haben. Wir können die Saison toppen, deshalb werden wir alle Energie reinstecken in dieses Spiel», sagt er fünf Tage nach der Meisterfeier.

Seit Montag – und damit ungefähr sieben Woche nach dem FC Sion – befindet sich der FCB im Cupfinal-Modus. Ein paar strengere Trainingstage liegen hinter dem Team, und Fabian frei legt Wert auf die Feststellung: «Wir haben uns auch vorher nicht gehen lassen.» Die Mannschaft sei parat, «und jeder weiss, dass es ein hartes Stück Arbeit gibt».

Zum vierten Mal in Folge steht der FC Basel im Endspiel um den Schweizer Cup, was in Freis Augen unterstreicht, «welche Bedeutung der Cup für uns hat». Die letzten zwei Finals hat der FCB verloren, und nun ist die grosse Serie des FC Sion, die Chance den Walliser Cup-Mythos der zwölf siegreich bestrittenen Endspiele zu beenden, das zusätzliche «Zückerchen», wie Frei es nennt: «Wir können Geschichte schreiben.»

Noch blockt Frei routiniert ab

Und dann? Es ist keine Spur verwegen, zu mutmassen, dass der Cupfinal Fabian Freis letztes Spiel für den FCB gewesen sein wird.

Vorerst zumindest. Routiniert auch in dieser Hinsicht gibt Fabian Frei am Freitag zu Protokoll: «Ich gehe ich nicht davon, dass es mein letzter Match für den FCB ist. Im Moment gehe ich davon aus, am 26. Juni, dem Termin, der für mich gilt, wieder zurück im Training beim FCB zu sein.»



21.10.2014, Sofia, Fussball Champions League - FC Basel Training. Philipp Degen, Trainer Paulo Sousa, Fabian Frei (Basel) - Foto: Stringer/Aleksandar Djorovic (EQ Images) SWITZERLAND ONLY

«Extrem weitergebracht» – Fabian Frei (rechts) über das Jahr mit Trainer Paulo Sousa. (Bild: Aleksandar Djorovic/EQimages)

Frei gehört zu jenen, die von dem grandiosen Terminkalender der Uefa profitieren und noch zu ihren Nationalmannschaften dürfen. Er steht im Aufgebot von Vladimir Petkovic für die Länderspiele nächste Woche gegen Liechtenstein (Test) und in Litauen (EM-Qualifikation).

Dass sich mit 26 Jahren für Frei die Frage stellt, wie er die Karriereweichen stellen soll, ist kein Geheimnis mehr. Sein Agent, der Ex-FCB-Spieler Gaetano Giallanza, hat das in den Satz gekleidet: «Fabian ist bereit für den nächsten Schritt.» Nun berichtet der Berater vom Interesse einiger Clubs, doch damit beschäftigen will sich Fabian Frei erst ab Montag.

Die halbe Bundesliga buhlt angeblich um Frei

Es könnte dann auch schnell gehen, wenn das, was aus der Bundesliga kolportiert sich in konkreten Angeboten an den Spieler kristallisiert. Und an den FCB, an den Frei noch bis 2017 gebunden ist. Werder Bremen, der Europa-League-Teilnehmer FC Augsburg, und Köln sollen an ihm interessiert sein. In Hannover würden sie dem Schweizer den roten Teppich ausrollen, aber vielleicht hat Mainz 05 mit seinem Schweizer Trainer Martin Schmidt die besten Karten. «Er wird nur gehen, wenn alles passt», so Giallanza.



epa03987254 Basel players Marco Streller (L) and Fabian Schaer (R) applaud supporters after the UEFA Champions League group E soccer match between FC Schalke 04 and FC Basel in Gelsenkirchen, Germany, 11 December 2013. Schalke won 2-0. EPA/JONAS GUETTLER

Ein Adieu hineininterpretieren könnte man in diese Momentaufnahme des Champions-League-Spiels auf Schalke 2013. Am Sonntag könnte es für Marco Streller wie auch Fabian Frei der letzte Match im FCB-Dress werden. (Bild: Keystone/JONAS GUETTLER)

Frei drückt es so aus: «Solange nichts konkret ist, soll mich mein Berater damit in Ruhe lassen.» Es ist eine ganze ähnliche Situation wie einst bei Valentin Stocker, der auch ein bisschen zugewartet hat, ehe das Angebot kam, das für ihn stimme: Es pressiert Fabian Frei nicht. «Es ist durchaus immer noch schön hier in Basel», sagt er, und über das Jahr mit seinem fordernden Trainer Paulo Sousa urteilt er: «Es hat mich extrem weitergebracht, weil ich auf dem Platz viel mehr Verantwortung übernehmen musste.»

Bei Fabian Schär ging es dann auch sehr schnell

Wie auch immer: Dem FCB könnte innert weniger Tage die dritte Stützen verloren gehen: Für Marco Streller bedeutet der Cupfinal den Abschluss einer grossen Laufbahn, und von Fabian Schär weiss man seit Donnerstag definitiv, dass er seine Karriere in der Bundesliga bei 1899 Hoffenheim fortsetzen wird. Und es wird nicht der letzte Abgang bleiben. Mohamed Elneny dürfte zu den Kandidaten gehören, die sich umschauen, und bis zum Ende des Transferfensters Ende August ist es verflixt lange hin.

Und manchmal geht es ganz schnell. Am Montag hatte Schär noch ein bisschen herumgedruckst, meinte, dass er «eigentlich immer noch einen Vertrag» habe, dass er stolz sei, das FCB-Trikot zu tragen, dass er sich «keine Gedanken» über alle die Spekulationen zu Vereine mache, mit denen er in Verbindung gebracht wurde: «Manches von dem, was geschrieben wird, stimmt, manches nicht.Und über manches musste ich lachen.» Kaum gesagt, setzte Schär die Tinte unter einen neuen Vertrag. So ist es nun mal.



Fabian Schaer, left, and Fabian Frei, right, of Switzerland's FC Basel at their arrival at the airport of Dnipropetrovsk, Ukraine, on Wednesday, February 20, 2013. Switzerland's FC Basel 1893 is scheduled to play against Ukraine's FC Dnipro Dnipropetrovsk in an UEFA Europa League round of 32 second leg soccer match on Thursday, February 21, 2013. (KEYSTONE/Georgios Kefalas)

Ab Montag will sich Fabian Frei mit etwelchen Angeboten auseinandersetzen. Fabian Schär (links) hat diese Frage abschliessend bereits beantwortet. (Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)

Natürlich besteht kein Zweifel daran, dass Fabian Schär seine Ankündigung für den Sonntag noch quasi gemäss altem Vertrag in die Tat umsetzt: «Ich werde mich zerreissen.»

Nach seinem atemberaubenden Aufstieg vom Challenge-League-Spieler zum dreifachen Meister mit dem FC Basel, Champions-League-Akteur, Nationalspieler und WM-Teilnehmer fehlt ihm in der Titelsammlung noch der Schweizer Cup. Im Final 2013, im verlorenen Elfmeterschiessen gegen die Grasshoppers, versenkte er seinen Penalty. Ein Jahr später, beim unter skandalösen Umständen zustande gekommenen 0:2 gegen den FCZ, fehlte er verletzt.

Frei hat im Cup-Palmarès noch eine Lücke

Eine Scharte auszuwetzen hat auch Fabian Frei, der damals gegen GC seinen Versuch an die Querlatte setzte. Und nebst seinen fünf Meisterschaften, die Frei mit dem FCB gewonnen hat, fehlt ihm noch das Gefühl, als Cupsieger auf dem Platz zu stehen. Bei den gewonnenen Finals 2008 (4:1 gegen Bellinzona) und 2012 (nach Elfmeterschiessen gegen Luzern) kam er nicht zum Einsatz.

Reichlich Zusatzmotivation also für einen Final, der so oder so eine tolle Affiche verspricht. Ganz egal, ob es nun das letzte Spiel im Trikot des FCB ist oder nicht.

 

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