Natürlich hing noch die eine oder andere Träne in der Luft im Pressezentrum des FC Basel, fünf Tage nach dem Rücktritt von Matías Delgado. «Auch für die Mannschaft war das ein Schock», sagt Raphael Wicky. Der freie Tag nach dem Spiel kam der Mannschaft entgegen, um den abrupten Abgang des Spielmachers zu verdauen.
Aber schon beim Training am Dienstag trat keiner mehr mit Trauerflor auf den Platz. Durchatmen beim Trainer. «Wir müssen das auch als Chance sehen, als Mannschaft noch enger zusammenzurücken», sagt Wicky. Wobei: wirklich locker sitzen die Maschen beim FC Basel ohnehin nicht.
Serey Dié, Taulant Xhaka und Luca Zuffi werden weiterhin auf ihre Einsätze pochen, dahinter dürfen sich Fransson und Schmid erhöhte Chancen ausrechnen. Mohamed Elyounoussi kann weiterhin sowohl auf den Flügeln als auch im Zentrum zum Einsatz kommen.
Die Personalsituation vor dem Spiel in Thun
Rapahel Wicky kann gegen Thun aus dem Vollen schöpfen. Dimitri Oberlin hat den Trainingsrückstand verkürzt und steht gegen Thun bereits im Kader und mit Neftali Manzambi ist auch der letzte Patient wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen.
Raphael Wicky zum Captainentscheid
«Für mich war klar, dass Marek Suchy Captain wird. Er war bereits Vizecaptain, hat als Spieler viel Erfahrung und ist als Typ und Arbeiter ein Vorbild. Der Staff und ich haben uns ausserdem für Michael Lang und Taulant Xhaka als Stellvertreter entschieden. Das ist kein Votum gegen Tomas Vaclik (bislang dritter Captain, Anm. d. Red.), er hat als Mitglied im Spielerrat ohnehin grossen Einfluss. Ich habe Michael Lang gewählt, weil er für mich in Sachen Ausstrahlung und Arbeitsmoral einfach ein Captaintyp ist – und Taulant Xhaka ist als Basler eine Identifikationsfigur.»
Zum FCB-Spielerrat gehören: Marek Suchy, Michel Lang, Taulant Xhaka, Tomas Vaclik, Davide Calla, Serey Dié.
Der Blick nach Thun
Zweimal stark aufgespielt, zweimal verloren. So lautet die bittere Ausbeute der Berner Oberländer nach zwei Runden gegen Sion (0:1) und Zürich (1:2). Trainer Marc Schneider fordert mehr Geduld im Spiel seiner Mannschaft:
Wicky erwartet seinerseits eine gut organiserte Thuner Equipe «die mutig antritt und uns das Leben schwer macht». Ob der FC Basel im 3-1-4-2 antritt wie gegen Luzern, oder im 4-2-3-1 wie gegen YB mag er nicht verraten. «Wir wollen unberechenbar bleiben.»
Alles andere als ein Basler Punkteerfolg wäre zumindest für die Statistiker eine Überraschung. Thun wartet seit 18 Spielen auf einen Sieg gegen den FCB. Nur Lausanne steht diesbezüglich schlechter da (22 Spiele ohne Sieg). Von Statistiken hält wiederum Raphael Wicky nicht viel: «Man kann sich so etwas schon anschauen», sagt er, «man kann es aber auch bleiben lassen.»
Dem FC Thun fehlen gegen Basel folgende Spieler: Ferreira (Gehirnerschütterung), Bigler (Bandscheibenprobleme), Rodrigues (Kniebeschwerden), Kablan (Oberschenkelzerrung), Sutter (Wadenzerrung)