Ungefährdet hat sich Lech Posen auch im Rückspiel gegen Sarajevo mit 1:0 durchgesetzt und ist damit der Gegner des FC Basel in der dritten Qualifikationsrunde zur Champions League. Das Hinspiel in Polen findet am kommenden Mittwoch, 29. Juli, statt, die zweite Partie im St.-Jakob-Park am Mittwoch, 5. August (20.15 Uhr).
Es war ein Leichtes für Lech Posen, die erste Hürde auf dem Weg zur Champions League zu überspringen. Mit einem 2:0-Vorsprung war der polnische Meister vor Wochenfrist aus Sarajevo heimgekehrt, und vor der stimmungsvollen Kulisse im Heimstadion waren im Rückspiel schon nach sechs Minuten quasi die letzten Zweifel am Weiterkommen ausgeräumt.
Barry Douglas, ein 25-jähriger Schotte mit Vergangenheit bei Queens Park Rangers sowie Dundee United und seit zwei Jahren linker Aussenverteidiger in Posen, zirkelte einen Freistoss aus knapp 20 Metern perfekt über die Abwehrmauer des Meisters aus Bosnien-Herzegowina. Der Ball landete im Torwinkel – und der FK Sarajevo hätte schon drei Tore gebraucht, um das Aus noch abzuwenden.
Posen nie ernsthaft gefährdet
Davon waren die Gäste jedoch weit entfernt. Sie hatten bis zur Pause zwar mehr Ballbesitz (58:42 Prozent; am Ende 51:49 für Posen), schossen auch mehr und meistens aus der Distanz aufs Tor als Posen – aber ernsthaft gefährden konnte der biedere Gegner den siebenfachen polnischen Meister nie. So plätscherte vor 22’000 Zuschauern eine tempoarme Partie dahin, aus der der FC Basel wenig Erkenntnisgewinn wird ziehen können.
Lech-Trainer Maciej Skorza konnte es sich erlauben, seinen Torschützen aus dem Hinspiel und den besten Torschützen der Meistersaison, Kasper Hämäläinen, in der 69. Minute vom Platz zu nehmen. Für den finnischen Nationalspieler kam der Ex-Basler Darko Jevtic, der wie schon im Hinspiel zu Beginn auf der Bank Platz genommen hatte. Viel bewegen konnte auch Jevtic nicht mehr, musste er auch nicht. In der Nachspielzeit trat er einen Freistoss – weit übers Tor.
Souverän hat sich Lech Posen somit für die nächste Ausscheidungsrunde qualifiziert. Und es geht jetzt im schnellen Takt in Richtung Champions League. Kommenden Mittwoch, 29. Juli, erwarten die Polen den Schweizer Meister im Inea Stadion, eine Arena, die für die Euro 2012 komplett neu gebaut wurde. Schon eine Woche später, am 5. August, kommt es in Basel zum Rückspiel. Anpfiff im St.-Jakob-Park ist um 20.15 Uhr.
Ein eingespielter Gegner
So begann Lech Posen das Rückspiel gegen Sarajevo.
Der FCB wird, so viel lässt sich aus der Distanz sagen, auf einen eingespielten Gegner treffen. Nennenswerte Abgänge gab es bislang keine. Neu ist Dariusz Dudka, ein 31-jähriger Mittelfeldspieler, einst ein ganz grosses Talent des polnischen Fussballs und 65-facher Nationalspieler. Er hat Auslandsstationen in Frankreich (Auxerre), Spanien (Levante) sowie in der englischen Championship bei Birmingham hinter sich und kommt von Ligakonkurrent Wisla Krakau.
Zuletzt zum SV Ried (10 Tore in 29 Spielen) in Österreich ausgeliehen war der 1,86 Meter grosse Stürmer Denis Thomalla, ein ehemaliger deutscher Junioren-Nationalspieler, der zuvor in Hoffenheim und bei RB Leipzig spielte. Er hatte in Sarajevo den zweiten Treffer markiert.
Das Ranking spricht eine klare Sprache
25,5 Jahre alt war die Mannschaft, die der 43-jährige Meistertrainer Maciej Skorza am Mittwoch gegen Sarajevo aufbot, ein Gegner, den der FC Basel ernst nehmen wird, vor dem er sich aber auch nicht fürchten muss. Im aktuellen Clubranking der Uefa ist der FCB Neunzehnter, Lech Posen wird auf Platz 112 geführt.
In der Qualifikation zur letztjährigen Europa League hatte Posen erst Nömme Kalju aus Estland hinter sich gelassen (1:0, 3:0), um dann an den Isländern von UMF Stajarnan zu scheitern (0:1, 0:0). In den beiden Jahren zuvor erging es den Polen nicht gross anders.
In die neue Saison ist Lech Posen mit einem 3:1 im Supercup gestartet gegen Cupsieger Legia Warschau, den enttrohnten Titelträger und Zweiten der Ekstraklasa. Den Start in die neue Punkterunde hat Lech jedoch vor heimischem Publikum (18’500 Zuschauer) mit 1:2 gegen Pogon Stettin in den Sand gesetzt – mit Darko Jevtic in der Startelf.
Drittes Duell mit polnischem Gegner
Für den FC Basel ist es in der jüngeren Vergangenheit das dritte Aufeinandertreffen mit einem polnischen Team. 1995/96 gewann er im UI-Cup bei Gornik Zabrze mit 2:1, 2006/07 unterlag er auswärts gegen Wisla Krakau mit 1:3 und schied in der Uefa-Cup-Gruppenphase aus.
» Zu den Fakten vom Spiel Lech Posen gegen Sarajevo bei transfermarkt.ch
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» Es läuft auf Polen und Posen hinaus – mehr zum FCB-Gegner Lech Posen im Beitrag nach der Auslosung