Neue Impulse hat sich der FC Basel von seinem neuen Trainer Paulo Sousa erhofft. Und tatsächlich, der Portugiese beginnt gleich damit, eine neue Sitte einzuführen: Die Mannschaft isst neu gemeinsam im St.-Jakob-Park. Und: Die Trainings finden grundsätzlich hinter geschlossenen Toren statt.
Als Bernhard Heusler seinen neuen Cheftrainer vorstellte, klang es ganz so, als ob ihn die Sehnsucht nach einem kleinen Quälgeist getrieben hätte. «Wir erwarten, dass der Trainer neue Gedanken einbringt, diese durchsetzt, dass er die Mannschaft führt, autoritär auch, dass er auch uns in der Clubleitung herausfordert, so dass auch wir uns anstrengen müssen», sagte der Präsident des FC Basel. Und zumindest das mit den neuen Gedanken scheint Paulo Sousa nach seinem Amtsantritt sofort umsetzen zu wollen.
Heute, Dienstag, spielt der FC Basel sein erstes Testspiel unter Trainer Paulo Sousa. Als Gegner kommt der FC Solothurn (1. Liga Classic) auf die Schützenmatte, wo auch die beiden FCB-Neuzugänge Tomas Vaclik und Luca Zuffi erwartet werden sowie der 18-jährige Venezolaner Jhon Murillo, der seit vergangenen Donnerstag im Probetraining beim FCB ist. Die Partie dauert zwei Mal 30 Minuten, der Eintritt ist frei.
Eine erste markante Änderung im Arbeitsablauf seiner Mannschaft hat der Portugiese bereits eingeführt – neben dem Platz. Die Mannschaft muss neu Morgen- und Mittagessen gemeinsam einnehmen. Diese Anordnung erhöht die Präsenzzeit der Basler Profis an ihrem Arbeitsplatz nicht unmerklich – und soll nicht bei allen Spielern spontane Jubelarien ausgelöst haben.
Gegessen wird im St.-Jakob-Park. Ob nun die ganze Saison lang gemeinsam gespiesen wird – oder ob es sich nur um eine Kennenlern- und Teambuilding-Massnahme in der Saisonvorbereitung handelt, ist offen. Die gemeinsamen Essen würden «bis auf Weiteres» beibehalten, schreibt FCB-Pressesprecherin Andrea Roth.
Training künftig hinter geschlossenen Toren
Eine Neuerung erfährt auch der Trainingsbetrieb in Bezug auf seine Öffentlichkeit. Waren die Einheiten auf den Sportanlagen St. Jakob sowie auf dem Campus bisher prinzipiell offen für Schaulustige, so weist der FC Basel nun darauf hin, dass künftig die Trainingsarbeit grundsätzlich hinter geschlossenen Toren stattfindet.
Dies, so heisst es in einer Mitteilung auf der Webseite, adressiert mit «liebe Fans», weil Paulo Sousa «grössten Wert auf höchste Konzentration legt». Schon unter Vorgänger Murat Yakin waren mehr Trainingseinheiten als «geschlossen» für Fans und Medien deklariert worden als das noch unter den Vorvorgängern der Fall gewesen war.
Öffentliche Trainingseinheiten will der Club künftig auf seiner Webseite ankündigen.
Wollen mit den Spielern im Training unter sich bleiben: Paulo Sousa und seine Assistenten Manuel Cordeiro, Victor Sanches und Ignacio Torreno (von rechts). (Bild: Meinrad Schön) (Bild: Meinrad Schön )