Präsidium weg, Trainer weg, Stürmer weg – die Neuausrichtung des FC Basel schreitet voran, aber es wird nicht alles auf den Kopf gestellt. So soll Trainerassistent Marco Walker nun doch im Stab von Raphael Wicky verbleiben. Einen neuen Job hat Markus Hoffmann in St. Gallen gefunden.
Er ist allen FCB-Fans bekannt als derjenige, der es als Spieler einst schaffte, mit einem Befreiungsschlag den Ball über das Tribünendach raus aus dem alten Joggeli zu befördern. Und als Assistenztrainer pflegt Marco Walker das Image vom Mann, der bei Wind und Wetter in kurzen Hosen auf der Bank sitzt – auch bei minus 15 Grad.
Als unlängst die Trennung von Cheftrainer Urs Fischer bekanntgegeben wurde, wurden gleichzeitig auch die Co-Trainer Walker und Markus Hoffmann verabschiedet. Hoffmann hat einen neuen Job gefunden: Er wird nächste Saison beim FC St. Gallen die rechte Hand von Giorgio Contini, der am Donnerstag vom geschassten Joe Zinnbauer übernommen hat und die ins Schlingern geratenen Ostschweizer davor bewahren soll, noch einmal in Abstiegsgefahr zu geraten.
Noch ist der neue Arbeitsvertrag von Hoffmann mit dem FC St. Gallen nicht unterschrieben. Aber mit der Wahl Continis ist auch klar, dass Hoffmann nicht mit Urs Fischer gemeinsam zu neuen Ufern aufbrechen wird. Die Rückkehr Fischers nach St. Gallen, wo er als Spieler acht Jahre verbracht hatte, hätte durchaus im Bereich des Vorstellbaren gelegen.
Hoffmann sagte Vaduz ab
Hoffmann war als Wunschkandidat von Heiko Vogel im Januar 2012 zum FC Basel gestossen. Der Salzburger verstand sich mit Vogels Nachfolger Murat Yakin so gut, dass er ihn im Sommer 2014 für eine Abenteuersaison zu Spartak Moskau begleitete. Und der FC Basel hielt so grosse Stücke auf den Analytiker Hoffmann, dass er ihn vor zwei Jahren zurückholte.
Als sich der FC Vaduz Anfang März von Contini trennte, bekam Hoffmann aus dem Fürstentum das Angebot, Cheftrainer in der Super League zu werden. Doch diese Aufgabe sieht die Lebensplanung des im Juni 45 Jahre alt werdenden Hoffmann noch nicht vor. «Ich fühle mich in meiner Rolle wohl», sagt er der TagesWoche. Nun führen ihn die verschlungenen Wege des Profifussballs mit ebenjenem Contini in St. Gallen zusammen.
Walker sollte U21 übernehmen
Seit 2005 ist Marco Walker beim FCB in verschiedenen Funktionen tätig, zunächst als Junioren-, später als Assistenz- sowie als Konditionstrainer. Walker (47) sollte nach Informationen der TagesWoche neu die U21 des FC Basel übernehmen. Doch nun scheint eine Kehrtwende vollzogen worden zu sein: Walker wird auch dem neuen Cheftrainer Raphael Wicky zur Hand gehen, ebenso wie Torhütertrainer Massimo Colomba. Und auch Leistungsdiagnostiker Michael Müller und Werner Leuthard bleiben.
Der Niederbayer Leuthard war im im Juni 2016 mit einem Einjahresvertrag zum FCB gestossen und hat als Verantwortlicher ein Auge auf die Fitness der Profis. Mit durchschlagendem Erfolg: Hatte in der Vorsaison noch eine Reihe von Muskelverletzungen für internes Kopfzerbrechen gesorgt, war das in der laufenden Spielzeit mehr oder weniger kein Thema mehr.
Ersatz für Janko und Doumbia: Derdiyok wird es nicht
Einen Assistenten seiner Wahl wird Raphael Wicky für seine künftige Aufgabe aber noch bestimmen dürfen. Wer das sein könnte ist ebenso noch offen wie der Name des CEO, den der neue Clubbesitzer Bernhard Burgener einzusetzen gedenkt.
Am Kader für ihre erste Saison bastelt die neue sportliche Führung um Marco Streller emsig. Dass Marc Janko keinen Anschlussvertrag erhalten wird, ist eine logische Konsequenz des Verjüngungsprozesses. Der 33-jährige Janko verkörpert mit seiner Spielweise ebensowenig die Zukunft des FCB wie Seydou Doumbia (29), für dessen Übernahme von der AS Roma eine Stange Geld in die Hand genommen werden müsste.
Janko und Doumbia stehen zwar für 27 Tore in dieser Saison und trugen fast ein Drittel zu allen Treffern in der Super League bei. Naheliegender ist, dass die neue FCB-Führungscrew mit der Verpflichtung eines namhaften Angriffsspielers eine Duftmarke setzt. Und der wird nach Informationen der TagesWoche nicht Eren Derdiyok heissen. Der hier und da herumgereichte Ex-Basler hat bei Galatasaray einen Vertrag bis 2019.
Weiter mit Goalie-Oldie Vailati
Dagegen zeichnet sich ab, dass der bald 37-jährige Germano Vailati, seit 2012 die Nummer 2 im Tor beim FCB, einen Anschlussvertrag erhält. Da mit Djordje Nikolic ein Goalietalent aufgebaut wird, wäre für den an den FC Lugano ausgeliehenen Mirko Salvi vorderhand kein Platz frei. Was sich schlagartig verändern könnte, wenn für Tomas Vaclik ein verlockendes Angebot auf den Tisch flattern würde.
* ausgeliehen, Option zur Übernahme | ** inklusive Option für ein weiteres Jahr | |
Die Vertragslaufzeiten der FCB-Spieler | |
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Vailati, Doumbia *, Janko |
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Traoré, Serey Dié, Zuffi **, Delgado, Callà |
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Lang, Suchy **, Hoegh, Boëtius, Kutesa |
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Nikolic, Akanji **, Balanta, Gaber, Cümart, Fransson, Elyounoussi, Steffen, Bua, Sporar, |
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Vaclik, Xhaka **, Riveros |