Nicht schön, aber effizient – die Einzelkritik zum FCB

Dieses Mal tut sich Mohamed Elyounoussi zwar nicht als Torschütze hervor, ist aber dennoch so etwas wie der Dosenöffner für den FC Basel beim 2:0 in Thun. Dort legt Manuel Akanji sein ordentliches Comeback hin, und Renato Steffen zeichnet sich als Vorbereiter sowie Seydou Doumbia als Torschütze vom Dienst aus.

11.02.2017; Thun; Fussball Super League - FC Thun - FC Basel; Jubel Basel nach dem Tor zum 0:1mit Renato Steffen (Basel), Marek Suchy (Basel), Mohamed Elyounoussi (Basel) und Luca Zuffi (Basel) (Urs Lindt/freshfocus)

(Bild: Urs Lindt/freshfocus)

Dieses Mal tut sich Mohamed Elyounoussi zwar nicht als Torschütze hervor, ist aber dennoch so etwas wie der Dosenöffner für den FC Basel beim 2:0 in Thun. Dort legt Manuel Akanji sein ordentliches Comeback hin, und Renato Steffen zeichnet sich als Vorbereiter sowie Seydou Doumbia als Torschütze vom Dienst aus.

Tomas Vaclik | Torhüter

Einzelkritiknoten 4

Der Tscheche verriet auf dem Kunstrasen der Stockhorn-Arena ungewohnte Unsicherheiten. Sowohl mit dem Fuss wie auch bei der Handarbeit. Hatte grosses Glück, dass Christian Fassnacht in der 82. Minute die grosse Thuner Ausgleichschance liegen liess, als Vaclik einen Lauper-Schuss von der Brust abprallen liess. Vaclik hielt seine Mannschaft aber auch mit der wichtigsten Parade im Spiel, als es fünf Minuten zuvor noch 0:0 stand: mit einem «big save» gegen Simone Rapp.

Michael Lang | rechter Aussenverteidiger

Einzelkritiknoten 4.5

Gehörte auch zu jenen, die in der ersten Halbzeit kaum ein Bein vors andere brachten, steigerte sich in der zweiten Halbzeit aber markant. Er war der Initiator der gefährlichsten Offensivszenen, flankte auf Doumbia bei dessen Kopfballchance und gab vor der Führung den Ball mit seinem schwächeren linken Fuss passgenau auf Elyounoussi.



Basels Raoul Petretta, links, im Spiel gegen Thuns Matteo Tosetti, rechts, im Fussball Meisterschaftsspiel der Super League zwischen dem FC Thun und dem FC Basel, am Samstag, 11. Februar 2017 in der Stockhorn Arena in Thun. (KEYSTONE/Anthony Anex)

Youngster Raoul Petretta (links) hatte mit dem Thuner Matteo Tosetti seine liebe Mühe. (Bild: Keystone/ANTHONY ANEX)

Raoul Petretta | linker Aussenverteidiger

Einzelkritiknoten 3.5

Erhielt von Urs Fischer erneut den Vorzug, und bekundete in seinem zweiten Spiel bei den Profis mit Matteo Tosetti, dem Thuner Torschützen beim jüngsten 1:1 in Basel, fast mehr Mühe als eine Woche zuvor mit dem hochgelobten Luganesi Ezgian Alioski. Sein Beitrag in der Vorwärtsbewegung war bescheiden, und nach einer Stunde waren ihm die schwindenden Kräfte anzumerken. Wurde schliesslich in der 81. Minute mit Krämpfen ausgewechselt.

Marek Suchy | rechter Innenverteidiger

Einzelkritiknoten 3.5

Irgendwie war es nicht der Abend der Tschechen in Thun. Auch der Routinier in der Innenverteidigung produzierte ein paar für ihn unangenehme Szenen, brachte seinen Landsmann mit Rückpässen in Verlegenheit und liess in der 79. Minute Simone Rapp auf gar läppische Art und Weise entwischen.

Manuel Akanji | linker Aussenverteidiger

Einzelkritiknoten 4

Nach der Kreuzbandoperation und der langen Zwangspause feierte er sein Wettbewerbs-Comeback exakt an jenem Ort, wo er am 28. Februar 2016 seinen letzten Einsatz gehabt hatte – in Thun. Ersetzte den gelb-gesperrten Eder Balanta, und Nervosität war ihm nicht anzumerken. Zwei, drei Wackler hatte er zwar in seinen Aktionen, aber ansonsten war das ein sehr solider Auftritt, den sein Trainer anerkennend kommentierte: «Man hat ihm nicht angemerkt, dass er so lange weg war. Das erstaunt fast, spricht aber für Manuel Akanjis Qualität.»



Thuns Dejan Sorgic, links, im Spiel gegen Basels Manuel Akanji, rechts, im Fussball Meisterschaftsspiel der Super League zwischen dem FC Thun und dem FC Basel, am Samstag, 11. Februar 2017 in der Stockhorn Arena in Thun. (KEYSTONE/Anthony Anex)

Als wäre er nie weggewesen: Manuel Akanji (rechts, hier gegen Dejan Sorgic) feierte ein zufriedenstellendes Comeback in der Super League. (Bild: Keystone/ANTHONY ANEX)

Luca Zuffi | zentraler, defensiver Mittelfeldspieler

Einzelkritiknoten 4

Woran es lag, dass die Basler nicht in die Räume vordrangen, die ihnen das hohe Pressing der Thuner eigentlich eröffneten? Luca Zuffi wusste nach dem Spiel auch keine spontane Antwort – ausser einem Kompliment an den Gegner. Der Mittelfeldspieler, im späten August an selber Stelle noch mit einem wunderschönen Freistoss am 3:0-Sieg beteiligt, versuchte zwar Ruhe in die Basler Aktionen zu bringen – vergeblich jedoch in der ersten Halbzeit. Etwas besser gelang ihm das im zweiten Durchgang.

Taulant Xhaka | zentraler, defensiver Mittelfeldspieler

Einzelkritiknoten 4

Für ihn war es nach abgesessener Gelb-Sperre das erste Wettbewerbsspiel des Jahres, und er hatte ein paar Leichtsinnsfehler in seinem Spiel, die man sonst selten sieht. Kämpferisch wie immer tadellos, war er es dann auch, der in der Nachspielzeit mit Nachdruck in jenen Zweikampf stieg, der am Mittelkreis Ballbesitz bedeutete und den Weg zum zweiten Treffer öffnete.

Matias Delgado | zentraler, offensiver Mittelfeldspieler

Einzelkritiknoten 4

Wie bei so vielen seiner Nebenleute muss man auch seinen Auftritt als durchwachsen bezeichnen. Versuchte überraschende Momente ins Spiel zu bringen, was selten bis gar nicht von Erfolg gekrönt war. Als der Captain nach knapp einer halben Stunde dann mal entschlossen nach vorne stürmte, unterband Nicolas Schindelholz den vielversprechenden Konter mit einem mit Gelb geahndeten Foul. Er war immerhin der erste, der nach Seitenwechsel Faivre einer Prüfung unterzog.



11.02.2017; Thun; Fussball Super League - FC Thun - FC Basel; Mohamed Elyounoussi (M, Basel) passt zur Mitte und Nicolas Schindelholz (Thun) lenkt den Ball ins eigene Tor (Urs Lindt/freshfocus)

Mohamed Elyounoussi (im Hintergrund) passt scharf zur Mitte, und Nicolas Schindelholz lenkt den Ball vor dem einschussbereiten Seydou Doumbia ins eigene Tor. (Bild: Urs Lindt/freshfocus)

Mohamed Elyounoussi | rechter Flügelspieler

Einzelkritiknoten 4

Eine Woche nach seinem grossen Auftritt gegen Lugano und dem Hattrick war wieder ein irdischer Elyounoussi zu sehen, dem die Thuner natürlich ein spezielle Aufmerksamkeit zuteil werden liessen. War beteiligt, als Thun-Keeper Faivre das einzige Mal in der ersten Halbzeit eingreifen musste – nachdem Elyounoussi ins Straucheln geraten und ihm der Ball vom Rücken abgeprallt war. In der 79. Minute war der Norweger jedoch zur Stelle: Die Flanke von Lang nahm er schön an, und seine scharfe Hereingabe lenkte Schindelholz vor dem einschussbereiten Doumbia zur Basler Führung unfreiwillig ins eigene Tor.

Renato Steffen | linker Flügelspieler

Einzelkritiknoten 4

Bemüht, aber nicht sonderlich produktiv in seinen Aktionen, musste er bis in die Nachspielzeit auf seinen Auftritt warten. Nahm Franssons Steilzuspiel zügig mit und spielte dann den zwingenden Querpass auf den besser postierten Doumbia. Für Steffen war es der elfte Assist in dieser Saison, was ihn in Reihen des FCB zum besten Vorbereiter macht.  » Die Statistik zum FCB bei rotblaulive.ch

Andraz Sporar | Angriffsspitze

Einzelkritiknoten 3.5

Trainer Urs Fischer demonstrierte mit der erneuten Aufbietung Sporars in der Startelf, dass der junge Slowene forciert werden soll. Nach ordentlicher Anfangsphase, in der Sporar vorne ein paar Bälle gut behaupten konnte, baute er mehr und mehr ab, war er beim Innenverteidiger-Duo Schindelholz/Bürki gut aufgehoben und in seinen Aktionen zunehmend glücklos. Urs Fischer zeigte sich hinterher nachsichtig: «Es fehlt ihm das Erfolgserlebnis, damit der Knoten platzt.»

Seydou Doumbia | Angriffsspitze

Einzelkritiknoten 4.5

Ersetzte in der 64. Minute Sporar und kam somit zu seiner ersten halben Einsatzstunde im neuen Jahr. Und der Ivorer kann für sich reklamieren, dass mit seinem Eintritt ins Spiel so etwas wie Basler Torgefahr erwuchs. Ein Kopfball verfehlte sein Ziel noch knapp (72.), dann wäre er goldrichtig gestanden, wenn ihm Schindelholz nicht die Arbeit abgenommen hätte beim Führungstor. Und das 0:2 kann man zwar als einfach bezeichnen – aber es ist auch Doumbias zehnter Treffer in der Super League und somit ein schöner Leistungsausweis für einen Target-Stürmer.

Alexander Fransson | zentraler Mittelfeldspieler

Einzelkritiknoten 4

Wurde in der 72. Minute für Delgado eingewechselt, in einer Phase, als Thun drauf und dran war, den ersten Treffer zu erzielen. Zwanzig Minuten lang war vom Schweden nicht viel zu sehen – wie er dann den von Xhaka behaupteten Ball vor dem zweiten FCB-Treffer in den Lauf von Steffen spielte, hatte ein gewisse Klasse.

Adama Traoré | linker Verteidiger
Ersetzte in der 81. Minute den von Krämpfen geschüttelten Petretta. Nach dem Intermezzo beim Afrika-Cup und einer dadurch bedingten sehr kurzen Erholungsphase im Dezember war es sein erster Einsatz in Rotblau, der zwar anstandslos war, aber auch zu kurz, um bewertet werden zu können.

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Bewertungsdurchschnitt: 4,0
Nicht eingesetzt beim FC Basel: Nikolic (Tor), Hoegh, Callà, Janko

» Alles zum FC Basel, die gesammelten Werke und Statistiken in unserem Dossier unter rotblaulive.ch

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