Nigeria und Burkina Faso spielen um Afrikas Krone

Nigeria und Burkina Faso treffen am Sonntag in Johannesburg im Endspiel des Afrika Cup aufeinander. Während Nigeria mit einem ungefährdeten 4:1 gegen Mali zum siebten Mal den Final erreichte, spielt Burkina Faso nach einem 3:2 im Penaltyschiessen (1:1) gegen Ghana erstmals um den Kontinental-Titel.

Nigeria sorgte vor 54‘000 Zuschauern in Durban schon früh für klare Verhältnisse und ging mit einem komfortablen 3:0-Vorsprung in die Pause. Für die «Super Eagles» trafen Elderson Echiejile (SC Braga) per Kopfball, Ex-Xamaxien Ideye Brown (Dinamo Kiew) nach einem Konter und der bei Spartak Moskau engagierte Emmanuel Emenike mit einem abgefälschten Freistoss.

Gegen das in der Defensive unsortierte Mali liess Nigeria keine Zweifel mehr aufkommen. Ahmed Musa von ZSKA Moskau erhöhte nach einer Stunde auf 4:0, und die Spieler von Mali erwachten erst in der Schlussphase, als es bereits zu spät war.

Nigeria, das zu Beginn der K.o.-Runde Turnier-Favorit Elfenbeinküste ausgeschaltet hatte, greift nach langer Durststrecke am Sonntag im WM-Endspielstadion von Johannesburg zum dritten Mal nach dem Afrika Cup. Beim letzten Triumph 1994 war der heutige Trainer Stephen Keshi noch als Spieler dabei gewesen. Seither haben die «Super Eagles» den Final noch einmal erreicht und 2000 gegen Kamerun verloren.

Ghana verschiesst drei Elfmeter

Dagegen steht Burkina Faso erstmals in der Geschichte des Afrika Cup im Final. Im Penaltyschiessen des zweiten Halbfinals in Mbombela, dem einstigen Nelspruit, profitierte der vom Belgier Paul Put trainierte Aussenseiter davon, dass gleich drei Ghanaer scheiterten.

Die 120 Spielminuten davor waren geprägt gewesen von zahlreichen turbulenten Strafraumszenen. Der tunesische Schiedsrichter Slim Jedidi (42), seit vier Jahren Fifa-Schiedsrichter und für die WM 2014 vornominiert, stand vor 35’000 Zuschauern mehrmals im Mittelpunkt und gab eine klagliche Figur ab.

Schiedsrichter beeinflusst zweiten Halbfinal

In der 117. Minute hätte der Referee dem Underdog Burkina Faso einen Penalty zusprechen müssen, stattdessen stellte er Jonathan Pitroipa, früher beim SC Freiburg und Hamburger SV in der deutschen Bundesliga tätig, nach einem glasklaren Foul für eine Schwalbe mit Gelb-Rot vom Feld.

Eine genauso lächerliche Entscheidung war in der Anfangsphase ein Strafstoss für Ghana, den Wakaso ungerührt verwertete. Während Burkina Faso Chance um Chance ausliess, verpasste Asamoah Gyan nach einer Stunde das 2:0 mit einem Pfostenschuss.

Ein Drittliga-Goalie als Held der Hengste

Im Gegenzug fiel der Ausgleich durch Aristide Bancé, dem Stürmer ivorischer Abstammung, der beim FC Augsburg beschäftigt ist und im burkinischen Nationalteam neben Pitroipa (Rennes) und dem verletzten Goalgetter Alain Traoré (Lorient) eine der herausragenden Figuren darstellt.

Wie schon im Viertelfinal gegen Togo (1:0) musste Burkina Faso in die Verlängerung, diesmal brauchte es aber auch noch ein Penaltyschiessen. Dort parierte Daouda Diakite, der in Belgien für einen Drittligisten spielt, den letzten Elfmeter von Udinese-Profi Emmanuel Agyemang-Badu.

Damit haben Les Étalons, die Hengste, wie die Mannschaft von ihren Fans genannt wird, bereits mehr erreicht als je zuvor. Beim Heimturnier 1998 waren sie Rekordsieger Ägypten im Halbfinal unterlegen und Vierter geworden.

Bilder vom Halbfinal Burkina Faso gegen Ghana mit unglaublichen Schiedsrichter-Entscheidungen: