Noch muss dieses Sm’Aesch zu einem echten Team zusammen wachsen

Bei der 1:3-Niederlage gegen das Spitzenteam von Franches-Montagnes wird deutlich: Noch ist dieses Sm’Aesch Pfeffingen zu wenig zu einer Einheit zusammen gewachsen, als dass es auch unter Druck bestehen könnte. Das hat auch mit dem Alter der ausländischen Profis im Team zu tun.

Das Team von Sm’Aesch Pfeffingen in der Saison 2014/15. (Bild: Robert Varadi)

Bei der 1:3-Niederlage gegen das Spitzenteam von Franches-Montagnes wird deutlich: Noch ist dieses Sm’Aesch Pfeffingen zu wenig zu einer Einheit zusammen gewachsen, als dass es auch unter Druck bestehen könnte. Das hat auch mit dem Alter der ausländischen Profis im Team zu tun.

«Also. Geht doch!», ruft der Sprecher der Mehrzweckhalle Löhrenacker in Aesch nachdem Sm’Aesch Pfeffingen den vierten Satzball im zweiten Durchgang endlich für sich entscheiden kann. Davor und danach aber tut sich Sm’Aesch schwerer damit, die engen Sätze zu seinen Gunsten zu wenden. Und so verlieren die Aescherinnen gegen Volleyball Franches-Montagnes mit 1:3 (19:25, 28:26, 24:26, 22:25).

Mit der 1,97 Meter grossen holländischen Franches-Montagnes Passeuse Nicole Koolhaas oder ihrer starken Libera Taryn Sciarini steht Sm’Aesch ein mächtiger Gegner gegenüber. Nach dem Sieg gegen den Aescherinnen rücken die Jurassierinnen sogar auf dem zweiten Tabellenplatz der Nationalliga A vor. Phasenweise kann Sm’Aesch gut mithalten, scheitert aber schliesslich an den eigenen Fehlern.

«Heute hatten wir drei oder vier Phasen, in denen wir ganz klar daran gescheitert sind, dass wir uns für die falschen Pässe entschieden haben, auch wenn die Abnahme stabil war», resümiert Sm’Aesch Pfeffingen Trainer Timo Lippuner nach der Partie.

Sm’Aeschs leidenschaftliche Angreiferin

Trotz des unbefriedigenden Ausgangs bleibt den Zuschauern des Löhrenackers wenigstens der dramaturgische Bogen des Spiels erhalten. Als die Partie nicht mehr zu retten ist, enerviert sich Angreiferin Gergana Dimitrova immer wieder laut schreiend über die falschen Spielzüge von sich selbst oder von ihren Mitspielerinnen. «Unsere Topscorerin ist eher ein impulsiver Mensch. Wenn es vor ihr einen Fehler gibt, fährt sie aus der Haut», erzählt Lippuner.

«Ich werde wütend, wenn ich verliere. Durch die Wut spiele ich besser», erklärt die 18-jährige Dimitrova nach dem Spiel, noch sichtlich vom Ergebnis verärgert. Für die Bulgarin, die am Anfang ihrer Volleyball-Karriere steht, sind einzelne Siege und Niederlagen wohl noch von tragender Bedeutung. Immerhin gilt sie bereits als einer der besten Spielerinnen ihres Jahrgangs in Europa.

Kritische Drucksituationen

«Die Spielerinnen haben Mühe, wenn es mal schlecht läuft. Dann sind wir noch zu wenig eine Einheit,» fasst Lippuner die momentane Schwäche seiner Equipe zusammen, «sie holen sich nicht die Hilfe im Team, sondern sie versuchen, alleine etwas zu ändern.»

Die Integration der neuen Spielerinnen in das Team mag bislang positiv verlaufen sein. Die Hektik und der Frust auf dem Spielfeld während der Niederlage gegen Franches-Montagnes stehen aber kennzeichnend für die derzeitigen Baustellen in der Team-Dynamik.

Nun muss der Umgang mit Drucksituationen geübt werden, was für Lippuner auch mit dem Alter seiner Spielerinnen zusammenhängt: «Normalerweise sind die ausländischen Spielerinnen in der Schweizer NLA älter und erfahrener. Bei uns müssen es halt die Jungen reissen. Das ist zwar schwierig, aber andererseits müssen sie das irgendwann auch lernen.»

In der Rangliste hat die Heimniederlage keinen Einfluss auf die Platzierung von Sm’Aesch. Das Team von Lippuner steht weiterhin auf dem vierten Tabellenplatz.

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