Ohne Drei und mit neuer, alter Systemidee

Die gesperrten Giovanni Sio und Behrang Safari stehen dem FC Basel nicht zur Verfügung, und WM-Teilnehmer Marcelo Diaz kehrt zu kurzfristig in die Schweiz zurück, um am Samstag gegen den FC St. Gallen eine Rolle zu spielen. Im St.-Jakob-Park könnten die Zuschauer dafür Zeugen einer Systemerneuerung werden.

FC Basel's players cheer after scoring during the Super League soccer match between FC Basel and BSC Young Boys at the St. Jakob-Park stadium in Basel, Switzerland, on Sunday, September 1, 2013. (KEYSTONE/Georgios Kefalas) (Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)

Die gesperrten Giovanni Sio und Behrang Safari stehen dem FC Basel nicht zur Verfügung, und WM-Teilnehmer Marcelo Diaz kehrt zu kurzfristig in die Schweiz zurück, um am Samstag gegen den FC St. Gallen eine Rolle zu spielen. Im St.-Jakob-Park könnten die Zuschauer dafür Zeugen einer Systemerneuerung werden.

Es gibt sie noch, die Super League. Nach WM-Qualifikations-Taumel und Hitzfeld-Rücktritts-Überraschung wird die nationale Meisterschaft tatsächlich fortgesetzt. Zur Erinnerung: Der FC Basel steht als vierfacher Meister der letzten vier Jahre dort, wo er sich selbst am liebsten sieht: ganz oben. Und er empfängt am Samstag den FC St. Gallen (19.45 Uhr, St.-Jakob-Park).

Ein 2:2 gegen Sion zuhause und eine 0:1-Niederlage in der Champions League gegen Schalke, dazu fünf Auswärtsspiele (die allesamt gewonnen wurden) liegen zwischen dem letzten Heimsieg am 1. September und diesem Wochenende im späten Oktober. «Für Fussball-Verhältnisse ist das 2:1 gegen die Young Boys schon sehr weit weg», findet Murat Yakin, weshalb der FCB-Trainer die Parole ausgibt: «Es ist Zeit, wieder mal einen Sieg daheim zu landen.»

Drei Spieler hat er am Samstag nicht zur Disposition: Giovanni Sio (Rot in Lausanne) und Behrang Safari (vierte gelbe Karte) sind gesperrt, dazu verzichtet Yakin freiwillig auf Marcelo Diaz, der erst an diesem Freitag nach der erfolgreichen WM-Qualifikation mit seiner Nationalmannschaft aus Santiago de Chile zurückkehrt. Der Mittelfeldspieler erhält eine Pause, zumal es schon am Dienstag in Bukarest in der Champions League weitergeht.

Die Dreierabwehrkette – Yakins liebste Idee

Ansonsten stehen dem FCB-Trainer alle Spieler zur Verfügung, in «unterschiedlichen Gefühlslagen», wie er nach dem Donnerstag feststellte, als mit Ausnahme von Diaz erstmals wieder alle Spieler auf dem Platz waren. Nach der «bösen, bitteren» (Yakin) Niederlage der Ägypter in den Afrika-Playoffs in Ghana hat er Mohamed Salah und Mohamed Elneny bei ihrem leichten Training auch schon wieder lachen sehen. Gut möglich, dass Salah nicht von Beginn weg dabei ist, doch das liess der Trainer am Tag vor dem Spiel gegen St. Gallen noch offen.

Genauso wie die Aufstellung. Es ist schon deshalb schwierig, Prognosen zu stellen, weil Yakin – mal wieder – über eine defensive Systemumstellung nachdenkt und die von ihm favorisierte Dreier-Abwehrkette ins Spiel bringt. Entschieden hat sich der Trainer nach eigener Darstellung noch nicht, gut möglich jedoch, dass er die St. Galler (Yakin: «Eine sehr stabile Mannschaft») am Samstag vor eine Aufgabe stellen will mit einer Formation, die ein 3-3-3-1 sein könnte.

Die Namen hinter diesen Zahlen könnten wiederum so ausssehen: Sommer im Tor, Ajeti, Schär und Ivanov in der Abwehr; Voser (Serey Die), Frei, Elneny (Xhaka) in der ersten Mittelfeldreihe, Stocker, Delgado und Salah davor und ganz vorne Streller.

Yakin, der Vertrag und das Nationalteam

Mal davon abgesehen, dass der FCB eine neue Stadionwurst bewirbt, auf seiner Website in den letzten Tagen die PR den Sport verdrängt hatte (Augentest beim Sponsor, Autogrammstunde, Kidscamp) und am Samstag FCB-Kartenbesitzern verbilligter Eintritt bei den EHC Basel Sharks (17.00 Uhr gegen Tabellenführer SC Langenthal) gewährt wird (und umgekehrt), ist da noch die Frage nach dem Nachfolger von Ottmar Hitzfeld. Doch der gerade 39 gewordene Murat Yakin findet sich noch zu jung, um Schweizer Nationaltrainer zu werden: «Das Profil in den letzten Jahren waren eher 60-Jährige – da ist Christian Gross näher dran.»

In eigener Vertragsangelegenheit gibt es nichts Neues. In der Länderspielpause sei sein im Sommer 2014 auslaufender Kontrakt mit dem FCB «kurz angesprochen» worden, schildert Yakin, und abgemacht worden ist, dass bis Dezember Ruhe herrschen soll in dieser Angelegenheit: «Das lenkt nur ab», so Yakin, der sich durch die Hängepartie keineswegs verunsichert fühlt: «Ich habe hier beim FC Basel noch schöne Ziele.»

Mehr zur Systemumstellung und Murat Yakins Lust am Experimentieren am Samstag an dieser Stelle.

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