Irgendwie war es absehbar, aber es kommt doch überraschend: FCB-Spieler Joo Ho Park wechselt in die Bundesliga.
Noch fehlt die Unterschrift unter dem Vertrag, aber zwischen Joo Ho Park und der Bundesliga steht nur noch ein Medizincheck bei seinem Arbeitgeber in spe: dem 1. FSV Mainz 05. Der 26-Jährige wird noch im Verlaufe des Mittwochs einen Zweijahresvertrag mit Option auf Verlängerung unterschreiben, teilt der FC Basel mit.
Wie viel der Transfer des Aussenverteidigers den deutschen Bundesligist kostet, schreibt der FCB nicht. Die Basler dürften eine Transfersumme in ähnlicher Höhe erhalten, wie sie sie im Juni 2011 für Park bezahlt hatten. Der FCB hatte damals rund 600’000 Franken an den japanischen Club Jubilo Iwata überwiesen.
Wie die Nachrichtenagentur SI schreibt, suchte Mainz seit Wochen einen Linksverteidiger, weil der gesetzte Costaricaner Junior Diaz wegen des Gold-Cups praktisch die gesamte Vorbereitung auf die Bundesliga-Saison verpasst.
77 Spiele für Basel
Der Südkoreaner mit der grossen Brille und dem kleinen Hund wäre in Basel noch bis zum 30. Juni 2015 unter Vertrag gestanden. Park stand 77-mal für den FCB im Einsatz und holte mit dem Club drei Titel, zwei Mal die Meisterschaft sowie einmal den Cup.
Bereits im vergangenen Winter schien Park unter Trainer Murat Yakin ausser Rang und Traktanden zu fallen. Der südkoreanische Nationalspieler sprach deshalb bereits damals im privaten Kreis davon, Basel verlassen zu wollen. Dem Club gegenüber hielt er sich allerdings zurück.
Nachdem Park im letzten Halbjahr dann vielleicht für alle überraschend doch zu vielen Einsätzen gekommen war, verschlechterte sich seine Lage auf die neue Saison hin markant. Die Basler holten Linksverteidiger Behrang Safari von Anderlecht zurück und von den Grasshoppers Taulant Xhaka, der ebenfalls hinten links spielen kann.
Yakin versprach sich von Safari mehr als von Park
Von Safari hoffte Trainer Yakin in der Pressekonferenz vor dem Startspiel gegen Aarau, der 28-Jährige möge in Basel zum Entscheidungsspieler werden: «Ich erwarte fünf bis zehn Assists von ihm.»
Für Park hatte er dagegen bloss mit Blick auf die defensive Stabilität lobende Worte: «Er hat sich im Stellungsspiel stark verbessert.» Die offensiven Qualitäten des Südkoreaners schienen den Basler Trainer allerdings nur bedingt zu überzeugen.
Nicht ohne Grund: In der vergangenen Saison kam Park in 38 Einsätzen auf ein Tor und ein Assist. Es waren seine einzigen beiden Skorerpunkte im rotblauen Dress.
Mainz-Trainer: «Taktisch versierter Fussballer»
Da scheint der Schwede Safari tatsächlich gefährlicher. Selbst wenn seine Statistiken aus seiner ersten Basler Zeit bloss einmal Yakins heutigen Ansprüchen entsprach. Fünf Assists und mehr erreichte Safari zwischen 2008 bis 2011 nur einmal: In der Saison 2009/10, als er bei 45 Einsätzen 8 Assist gab. Insgesamt kam Safari in 133 Pflichtspielen mit den Rotblauen auf 15 Assists, macht ein Assist auf neun Spiele.
Der Mainzer-Trainer Thomas Tuchel freut sich auf den Neuzugang: «Park ist ein taktisch und fussballerisch ausgesprochen versierter Fussballer, der zudem über einen beachtlichen Erfahrungsschatz im internationalen Fußball verfügt», sagte der 39-Jährige der Nachrichtenagentur dpa. Der Südkoreaner sei auf seiner Position in Basel eine feste Grösse gewesen. «Wir freuen uns, dass er seine Qualitäten ab sofort bei uns zeigen kann», erklärte Tuchel.