Paulo Sousa wünscht sich mehr Unterstützung durch die Liga

Drei Siege in sieben Tagen sind für Paulo Sousa kein Grund zur Euphorie. Lieber denkt der Trainer des FC Basel über die Spielplangestaltung nach und wünscht sich mehr Unterstützung durch die Liga für jene Clubs, die die Schweiz international vertreten.

Paulo Sousa, Portuguese head coach of Switzerland's soccer team FC Basel 1893, during a training session at the St. Jakob-Park training area in Basel, Switzerland, on Monday, November 3, 2014. Switzerland's FC Basel 1893 is scheduled to play against Bulgaria's PFC Ludogorets Razgrad in an UEFA Champions League group B matchday 4 soccer match on Tuesday, November 4, 2014. (KEYSTONE/Georgios Kefalas) (Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)

Drei Siege in sieben Tagen sind für Paulo Sousa kein Grund zur Euphorie. Lieber denkt der Trainer des FC Basel über die Spielplangestaltung nach und wünscht sich mehr Unterstützung durch die Liga für jene Clubs, die die Schweiz international vertreten.

Sie war als Woche der Wahrheit angekündigt worden. Drei Partien gegen Wohlen, die Grasshoppers und Ludogorets innerhalb von sieben Tagen schienen genügend Stolpersteine bereit zu halten, auf denen ein zuvor nicht gerade trittsicherer FC Basel den Halt hätte verlieren können. Drei Spiele und drei Siege später könnte sich Paulo Sousa also durchaus ein klein wenig Genugtuung gönnen. Schliesslich hatte er sich teils heftigem Gegenwind ausgesetzt gesehen.

Doch der Trainer des FC Basel vermeidet es zwei Tage vor der nächsten Pflichtaufgabe seiner Mannschaft beim FC Vaduz tunlichst, an der Pressekonferenz mit einer Attitüde von «na, habe ich es euch nicht immer gesagt?» aufzutreten.

Nur ab und zu, da juckt es ihn ein wenig, und dann kann er sich einen kleinen Seitenhieb an die Medien nicht verkneifen. Etwa wenn er darauf angesprochen wird, dass er von der Begegnung mit GC zu jener mit Razgrad so wenig Spieler gewechselt habe wie nie zuvor. Nein, er habe das nicht getan, weil er das Gefühl gehabt habe, in der Champions League eine durch die Partie gegen die Hoppers eingespielte Mannschaft nötig zu haben.

Ähnliche Muster beim Gegner – ähnliche Aufstellungen beim FCB

«GC und Ludogorets zeigen ähnliche Muster in ihrem Verhalten auf dem Platz. Darum habe ich zweimal mit einer ähnlichen Mannschaft gespielt», sagt Sousa dann. Und fügt maliziös an: «Leider habe ich das so noch nirgends lesen können.»

Was Sousa wirklich umtreibt an diesem Freitag, ist die Spielplangestaltung der Swiss Football League und des Schweizerischen Fussballverbandes. Natürlich können drei Siege in sieben Tagen mentale Kräfte in einer Mannschaft freisetzen.

Doch der Portugiese fürchtet weit mehr um das physische Wohl seiner Spieler: «Mit der kürzeren Erholungszeit steigt die Verletzungsgefahr stark an.» Er wünschte sich deswegen mehr Unterstützung von Liga und Verband, wenn es darum geht, jenen Clubs das Leben einfacher zu gestalten, die die Schweiz in Europa vertreten.

Konkret sind es zwei Dinge, die Sousa sauer aufstossen. Da ist zum einen der Fakt, dass es in der Schweiz nicht möglich ist, ein Ligaspiel auf den Freitg vorzuverschieben, um mehr Erholungszeit vor einem Einsatz in der Champions League am Dienstag zu erhalten.

Die Bulgaren machen es besser

Ein klarer Nachteil im Vergleich zu anderen Nationen sei das, befindet Sousa und verweist auf das Beispiel von Ludogorets Razgrad. In Bulgarien war die Partie vor der Reise nach Basel auf Freitag 13 Uhr vorverschoben worden. Der FCB dagegen trat am Samstag um 20 Uhr gegen GC an. «Das macht eineinhalb Tage mehr Erholungszeit für unseren Gegner», rechnet Sousa vor, «und das ist auf diesem Niveau eine Menge.»

Wohlgemerkt, Sousa wünscht sich eine variablere Spielplangestaltung nicht bloss für den FC Basel: «Alle Clubs, die europäisch spielen, sollten mehr Unterstützung erhalten. Das würde den Schweizer Fussball insgesamt stärken. Schliesslich vertreten wir die Schweiz im grossen Schaufenster.»

Um gegen GC am Freitag spielen zu können, hätten allerdings nicht nur die Swiss Football League und ihr TV-Partner Teleclub zustimmen müssen. Auch der Schweizerische Fussballverband hätte die Cuppartie des FCB in Wohlen auf einen späteren Zeitpunkt verschieben müssen.

Ob ein verschobenes Cupspiel alle glücklich gemacht hätte?

Dass das unter Umständen möglich gewesen wäre, beweist, dass der FCZ sein Cupspiel gegen Cham erst am 3. Dezember austragen wird. «Für alle Schweizer Clubs sollten die selben Regeln gelten», wittert Sousa eine Bevorteilung der Zürcher.

Die allerdings hatten mit der Spielverschiebung in der Innerschweiz gar nichts zu tun. Vielmehr war das Zuger Ausweichstadion, in dem gespielt wird, zum geplanten Spieldatum durch eine Messe besetzt.

Und ob der FCB glücklicher gewesen wäre, wenn er am 3. Dezember auf einem dann wohl noch tieferen Rasen in Wohlen hätte antreten müssen? Sechs Tage darauf steht das Endspiel in Liverpool um die Teilnahme in den Achtelfinals der Champions League an …

Kontrastprogramm im Ländle

Zuvor aber spielt der FCB in Vaduz sein viertes Spiel in elf Tagen, ehe erst mal 14 Tage Pause im Clubfussball ist. Aus der Champions League in den Rheinpark – die Schweizer Liga bietet den Baslern mal wieder ein Kontrastprogramm, wie es krasser kaum ausfallen könnte.

Ob Sousa im Ländle wieder stärker rotiert wie zuletzt? Es kommt wohl darauf an, ob die Vaduzer andere Muster in ihrem Spiel zeigen als Ludogorets und GC. Und sicher auch ein klein wenig darauf, dass der FCB ein Kader hat, in dem einige Spieler wieder einmal etwas Auslauf brauchen.

 

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