Vier Testspiele hat der Schweizer Fussballverband 2016 vor der Europameisterschaft angesetzt. Das erste verlor Vladimir Petkovics Team gegen Irland mit 0:1. Am Dienstag bietet sich im Letzigrund (20.30 Uhr) gegen Bosnien die Möglichkeit, den schwachen Eindruck zu korrigieren.
270 Minuten Testfussball bleiben Vladimir Petkovic, um die Schweizer Nationalmannschaft auf den 11. Juni 2016 vorzubereiten. Um 15 Uhr erfolgt dann der Anpfiff zur Europameisterschaft, die Schweiz trifft in der Gruppe A auf Albanien.
Die Affiche, aufgeladen durch ein Bruderduell und die Begegnung von Spielern, die in der Schweiz aufgewachsen und sozialisiert sind, aber für zwei verschiedene Länder spielen, findet in Lens statt. Im Stade Bollaert-Delelis, der drittältesten Spielstätte dieser Europameisterschaft. Zuletzt wurde das Stadion zweimal für die Rugby-Union-Weltmeisterschaft genutzt und nun für die Fussballer für knapp 80 Millionen Euro renoviert.
Marc Jankos Begegnung mit der Geschichte und alle Resultate der FCB-Spieler » siehe Box unten am Text
Um seine Mannschaft auf Vordermann zu bringen, braucht Vladimir Petkovic diese 270 Minuten Testfussball unbedingt. Denn so, wie das Stadion des Zweitligisten RC Lens vor dem Grossanlass angepasst werden musste, ist auch bei der Schweizer Nationalmannschaft rund elf Wochen vor Turnierstart noch nicht alles so, wie sich das Petkovic und seine Spieler wünschen.
Mannschaft muss unter Druck bestehen
Zumindest war das erste von vier Testspielen kein Versprechen für eine erfolgreiche Europameisterschaft, an der die Schweiz in der Gruppenphase neben Albanien auf Rumänien und Gastgeber Frankreich trifft. In Dublin verlor die Schweiz, bei der alle FCB-Spieler ausser Luca Zuffi zum Einsatz kamen, am Freitag gegen Irland mit 0:1. Ein Gegentor nach 113 Sekunden reichte, um dieser Auswahl mit überwiegend Bundesliga- und Premier-League-Söldnern den Zahn zu ziehen.
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Zwar hatten die Schweizer gegen den EM-Teilnehmer viel Ballbesitz. Was sie damit aber anstellten, «war vielleicht ab und an etwas zu kompliziert», wie es Innenverteidiger Timm Klose vor der Kamera des Schweizer Fernsehens formulierte. Eine klare Torchance gab es nicht, ein abgelenkter Schuss Shani Tarashajs kurz vor Schluss gehörte zum Gefährlichsten, was diese Schweizer zustande brachten.
Noch am Tag vor dem Spiel hatte Petkovic gesagt, er wolle eine Mannschaft erleben, «die auch unter Druck bestehen kann» – er sah stattdessen ein Team, das keine Lösungen fand gegen die Iren, die nicht in Bestbesetzung angetreten waren.
Das erste Duell mit Bosnien – ohne Shaqiri
Um das Duell mit Albanien zu simulieren, hat der Schweizer Verband Bosnien-Herzegowina nach Zürich eingeladen. Am Dienstag begegnen sich die beiden Länder im Letzigrund (20.30 Uhr) zum ersten Mal. Die Bosnier, in den Playoffs der EM-Qualifikation an Irland gescheitert, testeten am Freitag gegen Luxemburg und gewannen auswärts dank drei Toren in den letzten 20 Minuten mit 3:0.
«Gegen Bosnien muss alles besser werden. Angefangen mit dem Resultat. Und mit dem Resultat auch die allgemeine Leistung der Mannschaft», sagte Vladimir Petkovic unmittelbar nach der Irland-Partie. Die Worte des Nationaltrainers verdeutlichen: Es steht eine ganze Menge Arbeit an. Zuerst am Dienstag gegen Bosnien, am 28. Mai in Genf gegen Belgien und am 3. Juni in Lugano gegen Moldawien.
Erneut fehlen wird am Dienstag Xherdan Shaqiri. Der Verband gab am Ostersonntag bekannt, dass der Schweizer Offensivspieler zu seinem Verein Stoke City zurückgekehrt sei, weil die muskulären Probleme einen Einsatz nicht zuliessen.
Nico Elvedi kehrt ins Team zurück
Die zweite Mutation im Kader Petkovics ist Nico Elvedi. Der Aussenverteidiger von Borussia Mönchengladbach war vom Nationaltrainer erstmals ins Team berufen, für den Test gegen Irland aber nicht aufgeboten worden. Nachdem der ehemalige Spieler des FC Zürich mit der U21-Nationalmannschaft gegen England ein 1:1 erreichte, kehrt er nun in die A-Auswahl zurück und könnte gegen Bosnien zu seinem Länderspieldebüt kommen.
Österreich und Albanien: Neun Testspiele bestreiten die zehn A-Nationalspieler des FC Basel rund um die Ostertage. Bei der Partie Österreich gegen Albanien wurden Mitspieler zu Gegnern: Marc Janko gewann mit Österreich gegen die Auswahl Albaniens, bei der Taulant Xhaka durchspielte und Naser Aliji nicht zum Einsatz kam. Janko erzielte beim 2:1-Sieg im Wiener Ernst-Happel-Stadion das 1:0. Es war sein 26. Länderspieltor, womit der 32-Jährige zu nationalen Grössen wie Andreas Herzog aufschloss. Ganze 18 Treffer fehlen bis zum Rekordmann Toni Polster (» die Rangliste).
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Am Dienstag spielt Albanien auswärts gegen Luxemburg, Österreich wiederum in Wien gegen die Türkei.
Island: Birkir Bjarnason verlor am Donnerstag auswärts gegen Dänemark mit 1:2. Der Flügel des FC Basel spielte bis zur 72. Minute, als es nach den Toren von Nicolai Jorgensen längst 2:0 für Dänemark stand. Island erzielte in der 90. Minute den Anschlusstreffer.
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Am Dienstag spielt Island auswärts gegen Griechenland.
Tschechien: Nicht zum Einsatz kamen die beiden Tschechen des FC Basel. Bei der 0:1-Niederlage gegen Schottland erhielt Tomas Koubek gegenüber Tomas Vaclik den Vorzug als Torwart, Marek Suchy sass ebenfalls 90 Minuten auf der Bank.
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Am Dienstag spielt Tschechien auswärts gegen Schweden.