Philipp Degen: «Es liegt noch ein langer Weg vor mir»

Philipp Degen hat sich in der Vorbereitung einen Startplatz beim FC Basel erarbeitet und Joo Ho Park auf die Bank verdrängt. Beim 0:0 gegen den FC Sion stellt er sein enormes offensives Potenzial unter Beweis. Er selbst glaubt sich bei «achtzig Prozent» seines Potenzials.

Im bekannten Stil: Philipp Degen sieht sich selbst erst bei 80 Prozent Leistungsfähigkeit. Sein offensiver Stil aber ist und bleibt unverkennbar (im Bild gegen Didier Crettenand). (Bild: Georgios Kefalas, Keystone)

Philipp Degen hat sich in der Vorbereitung einen Startplatz beim FC Basel erarbeitet und Joo Ho Park auf die Bank verdrängt. Beim 0:0 gegen den FC Sion stellt er sein enormes offensives Potenzial unter Beweis. Er selbst glaubt sich bei «achtzig Prozent» seines Potenzials.

Philipp Degen rannte die rechte Basler Flanke hoch und runter, als sei er nie weg gewesen. Dabei war der bald 29-Jährige zum ersten Mal seit 2005 wieder bei einem Pflichtspiel des FC Basel in der Startformation gestanden.

Offensiv, das steht nach dem 0:0 gegen den FC Sion fest, wird Degen dem FCB noch viel Freude machen. In der Defensiv-Arbeit fehlt es ihm noch etwas im Timing und an der Abstimmung mit den Nebenspielern.

Das Wichtigste ist allerdings etwas ganz anderes: Erstmals seit fast dreieinhalb Jahren scheint der Körper Degen keinen Strich durch die Rechnung zu machen. Der Baselbieter fühlt sich zwar noch nicht ganz fit – aber bislang hält er der Belastung beim FCB physisch stand.

Philipp Degen, sind Sie zufrieden mit ihrem ersten Auftritt in der Startformation des FC Basel seit dem Sommer 2005?

Ich weiss, dass ich noch nicht bei 100 Prozent bin. Aber ich gebe alles für diese Mannschaft und für den FC Basel, das ist das Wichtigste. Wir haben einen Zähler geholt, unsere Verfolger aus Luzern auch, also haben wir keine Punkte auf die Konkurrenz verloren. Das ist auch wichtig.

Das Spiel sah von aussen ganz ordentlich aus. Trotz der kalten Temperaturen und trotz des torlosen Ausgangs.

Es gibt immer dieses Kitzeln in den Spielern, wenn sie sehen, dass in den Top-Ligen schon gespielt wird. Da sehnt man das Ende der Winterpause herbei. Trotzdem wussten wir, dass es nicht einfach werden würde. Der Rasen war schwierig zu bespielen. Mit dem Ergebnis selbst bin ich natürlich nicht zufrieden, es wäre mehr drin gelegen. Wir sind angerannt, aber der Ball wollte heute einfach nicht reingehen. Wir müssen in Zukunft unser Glück vielleicht noch entschlossener suchen.

Sie sagen, es wäre für Basel mehr drin gelegen. Sion hatte aber durchaus auch hochkarätige Chancen.

Ja, aber nur auf Konter. Wir haben das ganze Spiel gemacht. Und wenn wir zwei-, dreimal etwas schneller umgeschaltet hätten, wären sie nicht einmal zu ihren Konterchancen gekommen.

Wo sehen Sie sich selbst denn leistungsmässig?

Ich bin bei siebzig, vielleicht achzig Prozent. Mir ist einfach wichtig, dass ich wieder Freude am Fussball habe. Und dass ich seit dreieinhalb Jahren wieder einmal ohne Beschwerden auftreten kann.

Offensiv scheinen Sie bereits voll in die Mannschaft integriert.

Ich hatte zwei, drei gute Aktionen. Daran werde ich gemessen. Aber es liegt noch ein langer Weg vor mir. Und den werde ich gehen.

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