Roger Federer ist mit einer Gala in die 3. Runde von Wimbledon eingezogen. Der als Nummer 3 gesetzte Baselbieter deklassierte Fabio Fognini 6:1, 6:3, 6:2. Stanislas Wawrinka dagegen hat die Wende gegen Jürgen Melzer nicht mehr geschafft. Der Romand ist nach dem 6:8 im fünften Durchgang ausgeschieden.
Bei seinem ersten diesjährigen Auftritt auf dem Centre Court stellte Roger Federer seinen vorzüglichen Formstand unter Beweis. Unter den Augen seiner Eltern und von Prinz Charles und dessen Frau Camilla dominierte der Rasenkönig gegen den launenhaften Italiener von A bis Z. Er schlug 13 Asse und stand am Schluss mit 35 Gewinnschlägen und 8 unerzwungenen Fehlern zu Buche. Fognini kam zu keiner einzigen Breakchance.
Der Weg zum Titel führt in Wimbledon auch heuer zwingend über Federer. In sechs Sätzen hat er nur gerade neun Games abgegeben, knapp mehr als zweieinhalb Stunden auf dem grünen Rasen verbracht und durch grosse Leichtigkeit überzeugt.
Am Freitag startet Federer als grosser Favorit in den Sechzehntelfinal. Sein Gegner ist dort entweder Julien Benneteau (Fr/29) oder der amerikanische Qualifikant Michael Russell.
Wawrinka kämpft sich zurück – und verliert trotzdem
Beim Stand von 6:3, 6:7 (2:7), 6:2, 4:6, 4:5 und 40:40 bei Aufschlag Jürgen Melzer war die Partie des zweiten Schweizers am Dienstag wegen einsetzenden Nieselregens vertagt worden. Einen Tag später begann das Spiel aus Wawrinkas Sicht optimal. Melzer schien noch seinen drei leichtfertig vergebenen Matchbällen des Vortages nachzutrauern und schenkte Wawrinka das 5:5 praktisch mit einem Rückhand-Rahmenball und einem Doppelfehler.
Der Romand holte sich dann zu Null das nächste Game zum 6:5 und hatte das Momentum auf seiner Seite. Allerdings nur für kurze Zeit: Bei 6:6, 30:0, beging Wawrinka unerklärlicherweise vier aufeinanderfolgende Fehler und anschliessend servierte Melzer zu Null zum Sieg. Nach 11:45 Minuten war der Spuk auf Platz 12 zu Ende.
Wawrinka verlässt damit London zum dritten Mal in Serie mit einer Enttäuschung, nachdem seine letzten Bezwinger in Wimbledon Denis Istomin (2010) und Simone Bolelli (2011) geheissen hatten. Erstmals seit Paris-Bercy im Herbst 2011 (John Isner) bedeutete damit das Auftaktspiel für Wawrinka Endstation.